Umgang mit Komplexität: Herausforderungen und Chancen

für die Ernährungs- und Verbraucherbildung

Tagungsteam: Prof. Dr. Ute Bender, Prof. Dr. Angela Häußler, Prof. Dr. Petra Lührmann, Prof. Dr. Katja Schneider

 

Call for Abstracts-Poster

Abstracts für Poster sind willkommen und können eingereicht werden bis zum 30. Juni 2023.

Die Anmeldung für die Tagung ist vom 15. Mai bis 30. Juni möglich.

Informationen

Hotelliste (mit reservierten Kontingenten)

Informationen zum Hofgut Himmelreich | "Come together"- Abendessen (Donnerstag, 07. September, 19 Uhr)

Informationen zum Abendessen im Anschluss an den DACH-Workshop (Mittwoch, 06. September, ca. 18:30 Uhr)

Anreise

Kontakt


Foren

(Do, 07. Sept., 14.45 – ca. 16.45 Uhr)

AOR'in Sonja Huber

Institut für Alltagskultur, Bewegung und Gesundheit, Fachrichtung Ernährung und Konsum, PH Freiburg

EXKURSION:

Nachhaltigkeit zum Anfassen – das komplexe Zusammenspiel eines ehemaligen Klostergartens mit dem United World College (UWC) in Freiburg

Das UWC ist eine Bildungsbewegung, welche auf internationaler Ebene Menschen und Kulturen vereint. Freiburg ist ein Standort von weltweit 18 UWC’s, die auf fünf Kontinenten verteilt sind. Hier, auf einem ehemaligen Klostergelände, werden bis zu 200 Schüler*innen im Alter von 16-19 Jahren aus ca. 120 Ländern nach dem Lehrplan des International Baccalaureate Diploms unterrichtet. Eine Besonderheit des UWC in Freiburg ist das umfangreiche Nachhaltigkeitskonzept. Ein Bestandteil davon ist die Nutzung des ursprünglichen Klostergartens, in welchem die Lernenden Nachhaltigkeit direkt erfahren können. Die Agrarwissenschaftlerin und Gartenpädagogin Eva-Maria Schüle sowie die Lehrkraft Sarah Ruppe tragen die Hauptverantwortung für die Integration des Gartens in den Schulalltag und werden uns einen kleinen Einblick in dieses außergewöhnliche Programm vor Ort im Klostergarten geben.

Um zum UWC zu gelangen, müssen wir wenige Stationen mit der Straßenbahn fahren und eine kleine Strecke zu Fuß gehen. Damit wir so viel Zeit wie möglich im Klostergarten verbringen können, wird die Pause etwas gekürzt. Die Verpflegung wird in das Forum integriert. Weitere Informationen gibt es kurz vor der Pause.

Sonja Huber

sonja.huber(at)ph-freiburg.de

Eva-Maria Schüle

eva.schuele@uwcrobertboschcollege.de

Sarah Ruppe

sarah.ruppe(at)uwcrobertboschcollege.de

Quelle:  UWC Freiburg

www.uwcrobertboschcollege.de/leben/schulgarten/

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Prof. Dr. Anne-Marie Grundmeier

Institut für Alltagskultur, Bewegung und Gesundheit, Fachrichtung Mode und Textil, PH Freiburg

EXKURSION:

Future Fashion Walk: Nachhaltiges Konsumieren in einem komplexen Modemarkt

Die Modeindustrie ist eine der größten und weiterhin wachsenden Konsumgüterzweige der Welt (Statista, 2023). Auf der Basis einer internationalen Arbeitsteilung und Digitalisierung ist die Beschleunigung des Modekonsums in den letzten beiden Jahrzehnten das herausragende Merkmal (Amed et al., 2022). Angesichts der Forderung nach Nachhaltigkeit muss sich die Textilwirtschaft umorientieren, was ohne eine Transformation der Verbraucher*innen nicht möglich ist, die allein aufgrund des ständigen Wandels von Textilien und Bekleidung bei ihren Kaufentscheidungen mit einer hohen Produktkomplexität konfrontiert sind. Modisch-funktionale Innovationen tragen dazu bei, dass der Modekonsum in privaten Haushalten von komplexen Entscheidungssituationen geprägt ist. Selbst wenn Konsument*innen auf Basis von Informationen verantwortungsbewusste und reflektierte Entscheidungen treffen möchten, stehen sie dabei oft einer Produktkomplexität gegenüber, die als überfordernd und undurchschaubar empfunden werden kann. Dies zieht sich in der Gebrauchsphase durch Anforderungen an das Trageverhalten, die Pflege bis hin zur Reparatur und Entsorgung in die private Lebensführung (Sustainable Fashion Consumption Network, 2021) und kann einen zunehmend hohen Mental Load im Kontext Neuer Hausarbeit bedeuten. Modekonsum ist verbunden mit zahlreichen personenbezogenen, situativen, ökologischen und ethischen Entscheidungen und erfordert eine entsprechend Bewertungskompetenz (Kitzlinger et al., 2022) im Umgang mit der Komplexität textiler Produkte.

Angeboten werden soll für 20 Teilnehmende ein Future Fashion Walk am Standort Freiburg, um aufzuzeigen, auf welcher Basis informierte und nachhaltige Konsumentscheidungen im Modemarkt getroffen werden können. Dafür werden im Rahmen einer Exkursion verschiedene Institutionen und Modehändler aufgesucht, die in der Green City eine besondere Rolle hinsichtlich eines nachhaltigen Modekonsums innehaben.

Prof. Dr. Anne-Marie Grundmeier

grundmeier(at)ph-freiburg.de

Tel.: +49 761 682530

Literatur und Quellen:

Amed, I., Berg, A., Balchandani, A., André, S., Devillard, S., Straub, M., Rölkens, F., Grunberg, J., Kersnar, J. & Grump, H. (2022). The State of Fashion 2023. www.mckinsey.com/industries/retail/our-insights/state-of-fashion

Kitzlinger, N., Grundmeier, A.-M. & Bender, U. (2022). Adaptives Lernen in der Konsumbildung – Förderung von Bewertungskompetenz mit Hilfe des Qualitätskreises für Bekleidung & Accessoires. Haushalt in Bildung und Forschung, 11(2), 83-94.

Statista (15.02.2023). Global apparel market – statistics & facts. www.statista.com/topics/5091/apparel-market-worldwide/

Sustainable Fashion Consumption Network (2021). Framework. Conceptual framework for sustainable fashion consumption within the circular fashion system. sustainablefashionconsumption.org/projects/sfc-framework/

HaBiFo-NEO

(Mi, 06. Sept., 08.30 - 14:00 Uhr)

  • 08:30-9:00         Ankommen & Empfang
  • 09:00- 9:15        Begrüßung durch den HaBiFo-Vorstand, die Tagungsleitung vor Ort (U.  Bender) und Nachwuchsausschuss
  • 09:15-11:00       RoundTable Discussions 1
  • 11:00-11:30       Kaffee & Snackpause und offener Austausch
  • 11:30-13:45       RoundTable Discussions 2
  • 13:45-14:00       Dank, Feedback, Verabschiedung

Kontakt: HaBiFo-NEO:

D-A-CH-Workshop

Der D-A-CH-Workshop findet am Mittwoch, 06. September, 16-18 Uhr statt. Weitere Informationen folgen.


Nachhaltige Entwicklung, Globalisierung, Digitalisierung und andere gesellschaftliche und technologische Veränderungen tragen dazu bei, dass die Alltagsbewältigung in privaten Haushalten von komplexen Entscheidungssituationen geprägt ist. Selbst wenn Konsumentinnen und Konsumenten auf Basis von Informationen verantwortungsbewusste und reflektierte Entscheidungen treffen möchten, stehen sie dabei oft einer Komplexität gegenüber, die als überfordernd und undurchschaubar empfunden werden kann. Die private Lebensführung geht folglich auch mit einem zunehmend hohen Mental Load im Kontext Neuer Hausarbeit einher und ist verbunden mit zahlreichen personenbezogenen, situativen, ethischen, lokalen, globalen Aspekten.

Somit erfordert die Teilhabe an gesellschaftlichen oder politischen Entwicklungen sowohl Kompetenzen im Umgang mit Komplexität und der daraus resultierenden Multidimensionalität, Kontroversität bzw. Ambiguität als auch entsprechend gestaltete Rahmenbedingungen.

Wie kann und soll in der Ernährungs- und Verbraucherbildung (EVB) mit den skizzierten Anforderungen in den Handlungsfeldern des Alltags umgegangen werden? Die Fächer der EVB an Schulen im D-A-CH-Raum haben durch ihren Alltagsbezug besonderes Potenzial Menschen im Umgang mit Komplexität - sei es durch deren Reduktion, durch die Fähigkeit zum Aushalten von Unsicherheiten oder Ambiguität oder durch das bloße Wahrnehmen komplexer Zusammenhänge - zu befähigen bzw. zu stärken. Jedoch sind damit zahlreiche Herausforderungen für die Fachdidaktik verbunden.

Wir laden alle Interessierten aus schulischer Praxis, Forschung und Lehre herzlich zu unserer Tagung ein, um diese Fragen gemeinsam zu diskutieren und die Ernährung- und Verbraucherbildung weiterzuentwickeln.