Tagung Schule tatsächlich inklusiv?

Workshop-Beschreibungen und Kurzbiographien der Workshop-Referent*Innen

Panel 1: Donnerstag von 16h45 - 18h15

 Stana Schenck, inclution.org und Eveline Wiesenhofer, atempo

Kurzbeschreibung:

Die MYS-Toolbox ist eine online-Sammlung von Storytelling-Übungen und multimedialen Tools um inklusive soziale Räume zu stärken und Vielfalt als Chance lernen zu verstehen. Die Inhalte der MYS-Toolbox sind auf den Grundlagen von Menschenrechtsbildung, Kritischem Denken und Universal Design for Learning entwickelt worden. Mit der MYS-Toolbox werden Schüler*innen angeregt ihre persönliche Geschichten zu unterschiedlichen Themen (Hobbies, Familie, Heroes, Weltanschauung, Bedürfnisse, Identität,...) miteinander multimedial unterstützt zu erzählen.

Im Workshop erläutern wir unseren Storytelling-Ansatz "tell-listen-retell-understand" und führen Sie durch die webbasierte MYS-Toolbox durch, machen kleine interaktive Übungen zum Thema Identität zusammen und stellen Ihnen unsere eBooks zum Thema Familie & Freundschaft vor.

Wir zeigen ihnen, wie Sie ganz einfache Tools and Apps nutzen können wie: stop motion video, AnswerGarden, padlet, kahoot und mehr.

Die MYS-Toolbox wurde im Rahmen des Erasmus+ Projektes Me and Your Stories - MYS von atempo (AT), inclution gUG (DE), RIX Research and Media (UK), CKO (SK) und CCD- Teacher Training Centre (RO) entwickelt.

Stana Schenck arbeitet als Projektentwicklerin im Bereich Inklusion und Menschenrechte (z.B. andersartig-gedenken.de, „stattWerkstatt“, WirfürViefalt.de). Ihr aktuelles EU-Projekt „Me and Your Stories“ ist eine online Sammlung von Unterrichtsmaterialien und multimedialen Tools zur Stärkung des Miteinanders in Schulgemeinschaften. Sie ist Ko-Gründerin der gemeinnützigen inclution.org. Stana ist Mutter von fünf Kindern. Ihr 21-jähriger Sohn Oskar Schenck lebt mit dem Down-Syndrom.

Eveline Wiesenhofer arbeitet als EU-Projektkoordinatorin für das Sozialunternehmen atempo aus Graz in Österreich, das u.a. die Methode der Leichten Sprache „capito“ entwickelte. 2016 entwicklete sie das EU-Projekt „Social Inclusion of Learners“ mit. Aktuell koordiniert sie das EU-Projekt „Me and Your Stories“ und verantwortet darin die Sammlung der inklusiven multimedialen Tools. Sie ist Mutter von drei schulpflichtigen Kindern und lebt in Großsteinbach.

Heinz-Dieter Ulrich, ehemaliger Schulleiter und Lions-Quest-Trainer

Kurzbeschreibung:

In diesem Workshop wird in die Bedeutung von allgemeinen Lebenskompetenzen bzw. „Life Skills“ und die Möglichkeiten ihrer systematischen schulischen Förderung am Beispiel der in deutschen Schulen häufig eingesetzten außercurricularen Programme Lions-Quest „Erwachsen werden“ und „Erwachsen handeln“ eingeführt. Lebenskompetenzen bezeichnen in der Sozialisation erworbene Persönlichkeitseigenschaften wie Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl sowie soziale Kompetenzen wie Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktlösungsfähigkeiten, die insgesamt als wichtige Handlungsressourcen vielfältiger Entwicklungsaufgaben im Jugendalter gelten. Die Förderung von Life Skills kann zu einer inklusiven Unterrichts- und Schulentwicklung insofern erheblich beitragen, als damit die wechselseitige Anerkennung der Schüler*innen gefördert, diskriminierenden Einstellungen vorgebeugt und die Bereitschaft zum gemeinsamen Lernen gestärkt werden kann.

Heinz-Dieter Ulrich ist seit 1997 Lions-Quest-Trainer und seit 2014 Seniortrainer. Er ist seit dessen Konstituierung 2002 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von Lions-Quest. Nach seinem Studium in den Fächern Mathematik, Politik und Geografie hat Heinz-Dieter Ulrich in verschiedenen Schulformen gearbeitet; davon über 30 Jahre als Schulleiter und zeitweise in „sozialen Brennpunkten“. Hier entstand die Notwendigkeit Schule neu zu denken und damit die Nähe zu Lions-Quest. Zuletzt war er Direktor der Oberschule Papenteich, eine niedersächsische Oberschule mit gymnasialem Angebot und technischem Schwerpunkt.  

Dr. Jochen Kleres, StiEL-Projekt, Humboldt-Universität zu Berlin

Kurzbeschreibung:
Inklusive Schule tritt an, alle Schüler*innen gemäß ihrer Fähigkeiten zu fördern. Dies erfordert eine differenzierte pädagogische Diagnostik, die wiederum sinnvoll am besten in kooperativen Teams erfolgt. Sowohl von Umfang und Komplexität wie auch von den Anforderungen an gelingende Kooperation kann sich dies als mehr oder weniger große Herausforderung darstellen. FiT-S setzt hier an und liefert ein Werkzeug, das die differenzierte Erfassung von Lernausgangslagen ermöglicht und eine Teamkooperation dazu strukturieren hilft. Ein begrenzter Aufwand und Voraussetzungen machen FiT-S zu einem relativ niedrigschwelligen Mittel der Förderplanung. Der Workshop führt in das Konzept von FiT-S ein. Anhand einer kurzen beispielhaften Durchführung lernen die Teilnehmenden FiT-S auch praktisch kennen.

Jochen Kleres, Dr. phil., Dipl.-Soz., ist wissenschafticher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Rehabilitationspsychologie der Humboldt Universtität zu Berlin. Nach Postdocs an der Universität Göteborg und der Scuola Normale in Florenz hat er sich im Rahmen des StiEL-Projektes schwerpunktmäßig mit Fragen der Kooperation in Schulen beschäftigt. Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit sind u.a. Emotionen, Organisationen, qualitative Methoden sowie Zivilgesellschaft. Ab Juni 2021 wird er diese Interessen im Rahmen eines Projektes zu Autismus bündeln. Außerdem ist er Integrativer Tanztherapeut in Ausbildung (DGT).

Panel 2: Freitag von 15h45 - 17h15

Hartmut Denker, Schulleiter und Lions-Quest-Trainer

Kurzbeschreibung:

In diesem Workshop wird in die Bedeutung von allgemeinen Lebenskompetenzen bzw. „Life Skills“ und die Möglichkeiten ihrer systematischen schulischen Förderung am Beispiel der in deutschen Schulen häufig eingesetzten außercurricularen Programme Lions-Quest „Erwachsen werden“ und „Erwachsen handeln“ eingeführt. Lebenskompetenzen bezeichnen in der Sozialisation erworbene Persönlichkeitseigenschaften wie Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl sowie soziale Kompetenzen wie Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktlösungsfähigkeiten, die insgesamt als wichtige Handlungsressourcen vielfältiger Entwicklungsaufgaben im Jugendalter gelten. Die Förderung von Life Skills kann zu einer inklusiven Unterrichts- und Schulentwicklung insofern erheblich beitragen, als damit die wechselseitige Anerkennung der Schüler*innen gefördert, diskriminierenden Einstellungen vorgebeugt und die Bereitschaft zum gemeinsamen Lernen gestärkt werden kann.

Hartmut Denker ist seit 2019 Schulleiter der Oberschule Alexanderstraße in Oldenburg, Niedersachsen. Er hat Deutsch, ev. Religion und Kunst studiert und war zuvor langjährig am Schulzentrum Eversten in Oldenburg tätig, zuletzt 5 Jahre als stellvertretender Schulleiter der Oberschule Eversten. Er ist seit 2002 Lions-Quest-Trainer und seit 2010 Lions-Quest-Seniortrainer. Als Lehrer hat Hartmut Denker viele Jahre mit dem Programm Lions-Quest „Erwachsen werden“ in Hauptschulen gearbeitet, u.a. auch vier Jahre in einer Integrationsklasse.

Christian Jäntsch, StiEL-Projekt, Humboldt-Universität zu Berlin

Kurzbeschreibung:

Ein inklusiver Unterricht bemisst sich (auch) an dem Maße, an dem er Lernmöglichkeiten für alle Schüler*innen eröffnet. Es gilt weniger passgenaue Lernangebote für spezifische individuelle Interesse bereitzustellen, als vielmehr eine Lernumgebung zu gestalten, in der jede*r Schüler*in Anknüpfungspunkte an aktuelle Lernstände (und Lernbedürfnisse) findet. Dabei sind die verschiedenen Lernaktivitäten ausgerichtet auf die gemeinschaftliche Erschließung eines gemeinsamen Lerngegenstands. Das zeitigt zunächst höchste Anforderungen an die Unterrichtsplanung, -gestaltung und -reflexion. Die Differenzierungsmatrix bietet hier ein Konzept, unterschiedliche Facetten des Lerngegenstands auf unterschiedlichen Lernniveaus herauszustellen. Indem zum einen die thematische Komplexität und zum anderen die kognitive Komplexität des gemeinsamen Lerngegenstands ausdifferenziert werden, ermöglicht die Differenzierungsmatrix unterschiedliche Lernaktivitäten herauszuarbeiten, die dann in der Gestaltung der Lernumgebung münden. Der Workshop führt zunächst in die grundsätzliche Logik der Differenzierungsmatrix ein und macht diese durch praktische Überlegungen erfahrbar.

Christian Jäntsch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Rehabilitationspsychologie der Humboldt Universität zu Berlin. Er studierte Erziehungswissenschaft und Soziologie an der Universität Potsdam. Seine wissenschaftliche Laufbahn begann er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für das Brandenburger Pilotprojekt „Inklusive Grundschule“ im Arbeitsbereich Pädagogische Grundschulpsychologie der Universität Potsdam. Im Anschluss befasste er sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Inklusion und Organisationsentwicklung der Universität Potsdam u.a. mit Fragen der Reflexion pädagogischen Handelns und der Psychodiagnostik. Im Rahmen des StiEL-Projektes lag sein Schwerpunkt auf praktischen Implikationen inklusiver Diagnostik und Didaktik. Derzeit nimmt er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Rehabilitationspsychologie Lehrverantwortungen der Lehramtsausbildung an der Humboldt-Universität Berlin mit den Schwerpunkten Beratung und Kommunikation, Diagnostik und inklusive Schulentwicklung wahr.

      Prof. Dr. Andreas Köpfer & Dr. Lars Heinemann, StiEL-Projekt, Pädagogische Hochschule Freiburg

Kurzbeschreibung:

In diesem Workshop steht der Index für Inklusion (Booth & Ainscow 2017) im Zentrum. Er stellt ein reflexives Schulentwicklungsmanual im Kontext von Inklusion dar, auf das im Rahmen der Fortbildungen des Projekts "STiEL - Schule tatsächlich inklusiv" Bezug genommen wurde. Im Rahmen des Workshops werden zunächst Möglichkeiten sowie zentrale Spannungsfelder inklusiver Schulentwicklung mit Blick auf Kulturen, Strukturen und Praktiken an allgemeinbildenden wie berufsbildenden Schulen vorgestellt. Daraufhin werden, mit Bezug zum Index für Inklusion, Möglichkeiten der Initiierung eines schulinternen partizipativen Entwicklungsprozesses hin zu Inklusion diskutiert - v.a. mit Blick auf berufsbildende Schulen. Gemeinsam mit den Workshop-Teilnehmenden sollen dabei, ausgehend von den Spezifika allgemeinbildender und berufsbildender Schulen pädagogische Umsetzungsformen und schulkulturellen Verankerungen von Inklusion herausgearbeitet werden.

Prof. Dr. Andreas Köpfer ist Juniorprofessor für Inklusive Bildung und Lernen am Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Allgemeine Erziehungswissenschaft, der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Inclusive Education/Inklusive Bildung im internationalen Vergleich, Lern-/Bildungsräume, Behinderungen/Benachteiligungen in Bildungsorganisationen, rekonstruktive Inklusionsforschung. Im Projekt StiEL - Schule tatsächlich inklusiv - ist er im Bereich der qualitativen Evaluation und der Modulentwicklung für Schulentwicklung tätig.

Dr. Lars Heinemann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Pädagogischen Hochschule Freiburg und im Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Universität Bremen. Im Projekt StiEL - Schule tatsächlich inklusiv - ist er im Bereich der Berufsbildung, der qualitativen Evaluation, der Modulentwicklung für Schulentwicklung und der Durchführung der Fortbildungen tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind Fragen der Kompetenzentwicklung in der beruflichen Bildung, Herausbildung beruflicher Identität und der Bildungssozialisation.

Friedo Scharf

Kurzbeschreibung:

Splint ist endlich ein digitales Tool, das die kollaborative Förderplanung unterstützt. Der Austausch auf Augenhöhe über die adäquate Förderung der Schüler:innen zwischen allen Akteur:innen der schulischen (und auch der außerschulischen) Förderung wird ermöglicht und da wo es geht automatisiert Splint die Ablage der Dokumentation. So können sich alle einfach auf die Arbeit mit dem Kind konzentrieren.

Im Workshop wird die Anwendung vorgestellt und anhand der Kriterien der kooperativen Förderplanung erklärt. Die Teilnehmer:innen erhalten einen Zugang, dürfen selbst probieren und es gibt Raum für Fragen und Diskussion.

Friedo Scharf ist Sonderpädagoge in Berlin Kreuzberg und hat Splint aus dem Bedürfnis heraus entwickelt, den Ansprüchen seiner Kolleg:innen an eine ausführliche situations- und bedarfsgerechte Beratung gerecht werden zu wollen sowie den Zwängen der lückenlosen Dokumentation der schulischen Förderung im Sinne einer bestmöglichen Förderung aller Kinder.

Er lebt in Berlin, Kreuzberg, ist Vater von drei Kindern und engagiert sich für Inklusion auch in den sozialen Netzwerken.