Ein Forschungsprojekt zum Thema
"Entwicklung von Videos für die Lehreraus- und Lehrerfortbildung"
TEVI - Teacher Education Video Improvement (funded by German Research Foundation / DFG)
Förderung
Das Projekt wird von der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziell gefördert.
Förderphase: 09/2018 bis 08/2021
In der Ausbildung von Lehrkräften werden häufig Videos eingesetzt, um ihr psychologisches und pädagogisches Wissen (internationale Abkürzung: PPK) und fachdidaktisches Wissen (PCK) zu fördern. Wenn Lehramtsstudierende diese theoretische Wissen und seine Prinzipien auf Unterrichtsvideos anwenden, können sie verschiedene Fähigkeiten wie Diagnosekompetenzen und Argumentationskompetenzen verbessern, Vorhersagen für das weitere Unterrichtsgeschehen treffen und damit ihre professionelle Wahrnehmung stärken.
Aus der Perspektive des instruktionalen Multimediadesigns werden diese Videos allerdings häufig auf eine Weise genutzt, die sich ungünstig auf das Lernen auswirkt oder ihm sogar entgegenwirkt. Das Projekt untersucht deshalb, wie der Erwerb von psychologischem und pädagogischem Wissen und fachdidaktischem Wissen dadurch gefördert werden kann, dass beim Einsatz von Unterrichtsvideos wichtige Prinzipien des Multimediadesigns berücksichtigt werden. Konkret geht es dabei um effektives Unterrichten im Fach Biologie.
Das Projekt TEVI, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), ist ein kooperatives Forschungsprojekt zwischen der TU München, der Universität Freiburg und der Pädagogischen Hochschule Freiburg und integriert Forschung aus den Bereichen der Pädagogischen Psychologie, der Kognitiven Psychologie und der Fachdidaktik.
Diese Partnerschaft ermöglicht es dem Projekt, parallel Studien durchzuführen, die sich auf den Erwerb von psychologisch-pädagogischem Wissen (München) sowie fachdidaktischem Wissen (Freiburg) fokussieren und dabei beispielbasiertes Lernen anhand von Videos nutzen. Eine erste Studie soll die größten Wissensdefizite von Lehramtsstudierenden in diesen Bereichen identifizieren, um sie in den darauffolgenden Experimenten genauer zu adressieren. Diese Studien untersuchen Effekte von Multimediadesign-Prinzipien wie die Segmentierung von Videos, das Hervorheben von wichtigen Informationen (signaling) und das Fokussieren auf unterschiedliche Aspekte in ein und demselben Video (emphasis-shift-training). Ein weiteres Experiment testet schließlich, ob ein Training zur „Aufmerksamkeits-Verschiebung“ auch dafür genutzt werden kann, innerhalb eines einzigen Videos sowohl pädagogisch-psychologisches Wissen als auch fachdidaktisches Wissen zu fördern.
Das TEVI-Projekt untersucht experimentell, wie Lehramtsstudierende anhand von Videos, die sowohl Elemente der Lehramtsausbildung als auch des Multimediadesigns enthalten, ihren Wissenserwerb verbessern können. Die Ergebnisse der Studien sollen die wichtigsten Defizite von künftigen Lehramtsstudierenden bestimmen und zeigen, welche instruktionalen Techniken in Videos diese Wissenslücken erfolgreich füllen können.
Das Projekt erhofft sich, wichtige Evidenz zur Effektivität dieser instruktionalen Multimediadesign-Prinzipien bereitzustellen und ihren realen Nutzen im Hinblick auf Unterrichtsvideos zu bestimmen. Diese Erkenntnisse können nicht nur dazu beitragen, dass Videos im Bereich der ersten Phase der Lehrerbildung vermehrt angewandt werden, sondern auch bei Lehrerfortbildungen. Außerdem können Lehrkräfte Erkenntnisse über instruktionale Multimediadesign-Prinzipien auch für ihren eigenen Unterricht mit Videos nutzbar machen.
Lehramtsstudierende des Faches Biologie an den Pädagogischen Hochschulen Freiburg. Ludwigsburg, Karlsruhe und Heidelberg sowie der TU München.
Projektleitung
- Prof. Dr. Alexander Renkl
- Prof. Dr. Tina Seidel
- Prof. Dr. Werner Rieß