Gesundheitsförderung hat im Setting Schule eine besonders hohe gesellschaftliche Relevanz. Denn Kinder und Jugendliche sind aufgrund zahlreicher Entwicklungsaufgaben in einer vulnerablen gesundheitlichen Phase und nur die Schule erreicht alle Kinder und Jugendlichen.

Ein relevantes gesundheitliches Risiko stellt der Drogenkonsum vor oder während der Pubertät dar, weil er einen Einfluss auf langfristige gesundheitliche Outcomes der Schüler*innen hat.  Suchtprävention ist deshalb schon seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts fester Bestandteil schulischer Gesundheitsförderung. Seit den 1990ern werden manualisierte Lebenskompetenz-Programmen mit suchtspezifischen Anteilen zur Prävention eingesetzt. Für zahlreiche etablierte Programme liegen bereits Wirksamkeitsstudien vor.

Obwohl sich die Programme großer Beliebtheit erfreuen, gibt es bisher jedoch keine vergleichende Einschätzung der Belastbarkeit der einzelnen Evaluationen einschließlich der Konsistenz und Passung der Evaluationen zu den Schulungsinhalten.

Das Projekt zielt darauf ab, Effekte und Wirkweisen dieser Programme zur Suchtprävention aus vergleichender Perspektive zu untersuchen.

Dafür werden bisherige Programmevaluationen vergleichbarer deutschsprachiger Lebenskompetenzprogramme in einer systematischen Übersicht zusammengefasst und unter Einbeziehung der - in den Manualen dargestellten - Programminhalte reanalysiert. Eine inhaltlich strukturierende Analyse der Manuale gewährt einen Einblick, welche Outcomes durch die jeweiligen Programme beeinflusst werden können. Dadurch können die Validität bisheriger Evaluationen überprüft und bisher übersehene Programmpotenziale ermittelt werden. Ergänzend dazu sollen Experteninterviews mit Lehrer*Innen Aufschluss darüber geben, welche Programmteile als besonders wirksam erachtet werden und welche davon nicht im Manual explizit ausgewiesen sind.

So soll zur Klärung der immer noch offenen Fragen beigetragen werden, wodurch die Wirksamkeit der Lebenskompetenz-Programme bedingt wird. Neben möglichen Potenzialen zur Optimierung bestehender und zur Konzeption neuer Programme können insbesondere verbindliche Empfehlungen für deren Einsatzmöglichkeiten abgeleitet werden.

Lehrerinnen und Lehrer, die Lebenskompetenzprogramme im Unterricht der Sekundarstufe 1 einsetzen oder eingesetzt haben.

Projektleitung

  • Prof. Dr. Ulrike Spörhase
  • Prof. Dr. Eva Bitzer

Projektmitarbeiter/innen

  • Tobias Leiblein