Gender, Ethnicity and Entrepreneurship

Status: abgeschlossen 

Bearbeitung: Robert Pütz und Verena Schreiber

Projektförderung: Frauenbüro der Universität Mainz u. a.

Publikationen:

Projektbeschreibung:

Selbstständigkeit von Frauen mit Migrationshintergrund ist ein Thema, das in der aktuellen Immigrant-Business-Forschung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Frauen in den letzten Jahren vermehrt eigene Unternehmen gründen. Gegenwärtig gehen wir von mehr als 10.000 türkischstämmigen Unternehmerinnen in Deutschland aus. Um dieser ansteigenden Zahl von Unternehmensgründungen von Frauen theoretisch-konzeptionell gerecht zu werden, wird die Kategorie Geschlecht in Forschungsansätze zu Immigrant-Business integriert und häufig als Schlüsselkategorie zur Erklärung unterschiedlichen Unternehmerverhaltens heran gezogen – häufig mit dem Ziel, „typisch weibliche“ Verhaltensmuster, Lebens- und Arbeitsbedingungen offen zu legen.
Diese Beobachtung bildete den Ausgangspunkt für das Projekt „Gender, Ethnicity and Entrepreneurship“, das sich kritisch mit solchen Erklärungsansätzen für unternehmerisches Handeln von Frauen mit Migrationshintergrund auseinander setzte. Es wurde das Ziel verfolgt, für den konstruktiven Charakter von Geschlecht und Ethnizität in alltäglichem Handeln zu sensibilisieren. Das Projekt nahm vor diesem Hintergrund zwei Bereiche in den Blick:

Der Zugang zur Rekonstruktion von Grenzziehungen entlang geschlechtlicher und ethnischer Kategorien wurde über narrative Interviews mit türkischstämmigen Unternehmerinnen gewählt. Die Analyse des komplexen Entwurfs einer Biographie ermöglichte eine kontextualisierte Reflexion von Herstellungspraktiken von Geschlecht und Ethnizität, denn das „Konstrukt“ Biographie ist immer zugleich auch eine Konstruktion von sozialen Zugehörigkeiten und kann als solches analysiert werden.