"Die Suche ergab ungefähr 1,7 Millionen Ergebnisse“ und warum trotzdem kein Freisemester nötig ist, um im Internet eine Antwort auf Fragen zu Gesundheit und Krankheit zu finden.
Dr. Jonas Lander - Medizinische Hochschule Hannover
Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung
Die Gesundheitsrecherche im Internet ist heutzutage selbstverständlich: 9 von 10 Internetnutzenden informieren sich online zu Themen der Gesundheit, gut jede:r Fünfte sogar mindestens einmal im Monat. Dabei wächst die Informationsflut im Internet weiter an, beispielsweise gibt es allein in Deutschland über eine Million medizinische Internetseiten. Bei Informationen zu Krankheit und Gesundheit kommt hinzu, dass es viele Angebote von Industrie- und Medienunternehmen gibt, die in den Ergebnissen in der Suchmaschine Google häufiger vorkommen als etwa die von öffentlichen Einrichtungen. Zahlreiche nationale und internationale Untersuchungen kommen zu dem Schluss, dass die Qualität der Angebote insgesamt verbesserungswürdig ist. Dazu kommt, dass bei der Fülle von Gesundheitsinformationen im Internet oft nicht einfach einzuschätzen ist, ob diese korrekt, ausgewogen und seriös sind. Für diejenigen, die nach Antworten auf ihre Fragen zur Gesundheit und Krankheit suchen, ist es deshalb nicht immer einfach, gute von weniger guten Informationen zu unterscheiden.
Um selbst festzustellen, ob eine bestimmte Seite im Internet gute Gesundheitsinformationen bietet, können verschiedene ‚Suchstrategien‘ sowie auch Qualitätskriterien beziehungsweise Qualitätsmerkmale genutzt werden. Basierend auf einer grundlegenden Einführung in bisherige wissenschaftliche Erkenntnisse zu (digitalen) Gesundheitsinformationen, zum Thema „Gesundheitskompetenz“, und den damit verbundenen Herausforderungen – teils am Beispiel der Zielgruppe Eltern von Kleinkindern – werden in dieser Vorlesung die in Forschung und Praxis thematisierten Möglichkeiten dargestellt, wie sich „gute“ Gesundheitsinformationen darstellen und identifizieren lassen, und welche Fragestellungen dabei zukünftig weiter ausgearbeitet werden könnten.
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