HELICAP Conflict of Interest (WP1)

Medizinische und Ernährungsleitlinien stellen ein etabliertes Instrument dar, um den Transfer wissenschaftlicher Evidenz in die Versorgungspraxis zu ermöglichen. Als solches sind sie wichtige soziale Determinanten und Kontextfaktoren für die Entwicklung von Gesundheitskompetenz . Ziel dieses Teilprojektes ist es daher, zu untersuchen, ob und inwiefern Interessenskonflikte die Empfehlungen in Leitlinien zur frühkindlichen Allergieprävention und Ernährung beeinflussen.

Teilprojekt der DFG-Forschungsgruppe HELICAP (FOR 2959) „Gesundheitskompetenz in der frühkindlichen Allergieprävention: elterliche Kompetenzen und Public Health Kontext angesichts sich ändernder Evidenz“

Projekt-Homepage: www.helicap.org

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Frühkindliche Allergieprävention (FKAP) ist Gegenstand von Leitlinien zur klinischen Praxis und von Leitlinien zur (frühkindlichen) Ernährung (FKE). Leitlinien sind Empfehlungen zur Verbesserung des gesundheitlichen Verhaltens bzw. der Patientenversorgung. Sie basieren auf systematischen Recherchen und Bewertung der wissenschaftlichen Evidenz und beinhalten eine Abwägung von Nutzen und Risiko alternativer Versorgungsoptionen. Ärztliches Fachpersonal, Verbraucherschützer und andere Interessengruppen haben wiederholt die Qualität des Entwicklungsprozesses von Leitlinien zur FKAP und FKE kritisiert, u. a. im Hinblick auf die mangelnde Transparenz der Methodik (insbesondere in Bezug auf die Bewertung der wissenschaftlichen Evidenz) und dem Umgang mit Interessenskonflikten.
Unter Interessenskonflikten werden sekundäre Interessen – finanzieller oder intellektueller Art – verstanden, welche das professionelle Urteilsvermögen und Handeln in Bezug auf ein primäres Interesse unangemessen beeinflussen können. So werden Interessenskonflikte in Leitlinien nicht immer aktiv gemanagt, und selbst offengelegte Interessenskonflikte verhindern möglicherweise nicht verzerrte Empfehlungen. Darüber hinaus ist die Prävalenz nicht offengelegter Interessenskonflikte unbekannt.

Zunächst wird eine systematische Recherche nach Leitlinien durchgeführt, die frühkindliche Allergieprävention oder frühkindliche Ernährung adressieren. Diese werden hinsichtlich ihrer methodischen Qualität sowie der Erfassung und dem Umgang mit Interessenskonflikten ausgewertet. Weiterhin wird der Zusammenhang zwischen Interessenskonflikten und Leitlinienempfehlungen untersucht. Auf Basis dieser Ergebnisse werden neue Strategien wie die Soziale Netzwerkanalyse exploriert, um Interessenskonflikte aufzudecken

Laufzeit: 01.01.2020 - 14.04.2024
Förderer: DFG-Forschungsgruppe HELICAP (FOR2959)

Ehemalige Projektmitarbeitende: Dr. Nina Egger

Kontakt Projektbeteiligte PH Freiburg

Surname, (Title) First name Phone E-Mail Address/Room Facility
Bitzer, Prof. Dr. Eva Maria+49 761 682-142evamaria.bitzer(at)ph-freiburg.de Kartäuserstr. 47/ 2. Stock Raum 203
Sieferle, M.Sc. Katharina+49 761 682-755katharina.sieferle(at)ph-freiburg.de Kartäuserstr. 47, 2. OG, Raum 202 Fachrichtung Public Health & Health Education
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