MEDIA PROTECT 1 (abgeschlossen)

Effektivität von Elternberatung zur Prävention problematischer Bildschirmmediennutzung von Kindern zwischen vier bis sieben Jahren – eine kontrollierte Studie

Ziel des Projektes ist es zu untersuchen, ob die primär an Eltern gerichtete MEDIA PROTECT Kurzintervention (2017 umbenannt in 'ECHT DABEI') wirksam zur Prävention problematischer Bildschirmmediennutzung bei Kindern im Alter von vier bis sieben Jahren ist. Primäres Zielkriterium ist die Reduktion von kindlichen Bildschirmzeiten und die Ausstattung der Kinderzimmer mit Bildschirmmedien. Sekundäres Zielkriterium ist unter anderem die eHealth Literacy der Eltern.

Das Forschungsprojekt MEDIA PROTECT ist Teil des bundesweiten Forschungsverbundes „Gesundheitskompetenz im Kindes- und Jugendalter als Ziel der Gesundheitsförderung“ (Health Literacy in Childhood and Adolescence (HLCA)). Ziel des Forschungsverbundes ist die Entwicklung, Erprobung und der Praxistransfer von zielgruppenspezifischen, evidenzbasierten und qualitativ hochwertigen Maßnahmen zur Verbesserung der Health Literacy und der Gesundheit von Heranwachsenden.

Problematische Bildschirmmediennutzung hat negative Folgen für die körperliche, soziale und kognitive Entwicklung von Heranwachsenden, zu diesen Folgen gehören u.a. Übergewicht, geringere Schulleistung, Rauchen, Alkohol- und Drogenkonsum, Schlafstörungen, Empathieverlust und Computerspielabhängigkeit. Kinder mit geringerem sozialökonomischem Status sind hiervon stärker betroffen. Die primäre Prävention problematischer Bildschirmnutzung ist ein vernachlässigtes Forschungs- und Praxisfeld, obwohl immer jüngere Altersgruppen einen immer größeren Anteil ihrer Zeit vor Bildschirmmedien verbringen. Um langfristig die Chancen einer kompetenten Bildschirmmediennutzung zu maximieren, und die Risiken und Gefahren für Kinder zu minimieren, setzt MEDIA PROTECT an einer Beratung der erwachsenen Bezugspersonen an, um nachgewiesenen negativen Spätfolgen exzessiver Bildschirmmediennutzung in der Kindheit vorzubeugen.

Das Ziel von MEDIA PROTECT ist es, bei Kindern im Alter zwischen vier und bis zu sieben Jahren einen altersgerechten Umgang mit Bildschirmmedien zu fördern. Dabei fokussiert MEDIA PROTECT den Aufbau individueller gesundheitlicher Kompetenzen von Eltern und Kleinkindern. Ziel ist es des Weiteren alternative Freizeitmöglichkeiten aufzuzeigen, die Bildschirmnutzung zu reduzieren, eigenen Gerätebesitz der Kinder zu minimieren und eine durch die Eltern begleitete Nutzung zu unterstützen.

Es wird eine kontollierte Clusterstudie mit drei Erhebungszeitpunkten durchgeführt. Die Zielpopulation sind Eltern von Vorschulkindern (4-5 Jahre) und Erstklässlern (6-7 Jahre) in Niedersachsen und Baden-Württemberg. Geplant ist, je Region die Eltern von n=1.200 Kindern zu befragen. Insgesamt wurden n=50 Kindergärten und n=9 Schulen rekrutiert, die sich je nach institutioneller Präferenz zu Interventions- und Kontrollgruppe zuteilten. Die Interventionsgruppe wird an MEDIA PROTECT im Jahre 2016 teilnehmen und die Kontrollgruppe erhält die Möglichkeit zur Teilnahme an der Intervention 2017.

Die Datenerhebung erfolgt mittels standardisierter schriftlicher Befragung und beginnt im Februar 2016. Im gleichen Monat findet die Intervention MEDIA PROTECT statt. Zwei Monate später erfolgt die Zweitbefragung und neun Monate nach der Intervention ist die dritte Erhebung geplant. Alle Befragungen erfolgen schriftlich.

Laufzeit: 01.04.2015 - 31.03.2018
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Förderkennzeichen: 01EL1824E.

Verbundleitung: Koordinator und Projektleiter des HLCA-Verbundes ist Herr Prof. Dr. Ullrich Bauer von der Universität Bielefeld, Fakultät Erziehungswissenschaft, AG: Sozialforschung.

Teilprojektleitung: An der Pädagogischen Hochschule Freiburg werden drei Teilprojekte im Bereich der Health Literacy-Interventionsforschung durchgeführt: MEDIA PROTECT, ProLifeStyle und SCURA. Die Projektleitung des Teilprojekts MEDIA PROTECT liegt bei Frau Prof. Dr. Eva-Maria Bitzer. Die beiden Teilprojekte ProLifeStyle und SCURA werden von Herrn Prof. Dr. Uwe Bittlingmayer geleitet.

Kooperationspartner: Prof. Dr. Paula Bleckmann, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Alfter; Servicebüro ECHT DABEI; Prof Dr. Thomas Mößle, Hochschule für Polizei, Villingen-Schwenningen

Projektmitarbeitende: Hanna Schwendemann, Lea Kuntz, Simone Flaig

Kontakt Projektbeteiligte PH Freiburg

Surname, (Title) First name Phone E-Mail Address/Room Facility
Bitzer, Prof. Dr. Eva Maria+49 761 682-142evamaria.bitzer(at)ph-freiburg.de Kartäuserstr. 47/ 2. Stock Raum 203