Evidenzakkumulierung zur Bestimmung einer wirksamen Klimabildung (EwiK)
Dass menschliche Aktivitäten und Handlungen wesentlich zum Klimawandel beitragen, ist wissenschaftlich belegt (IPCC 2018; Cook 2013; Dietz 2021). Auch die Folgen für viele natürliche und gesellschaftliche Systeme können inzwischen mit großer Sicherheit bestimmt werden. Seriöse Schätzungen legen nahe, dass uns weniger als zwölf Jahre verbleiben, um der sich anbahnenden Klimakatastrophe entgegenzutreten und durch sofortiges Handeln sicherzustellen, dass die globalen Temperaturen nicht 2°C über dem vorindustriellen Niveau liegen (IPCC 2018; UNFCCC 2016).
Im Rahmen einer hierfür notwendigen Förderung des öffentlichen Bewusstseins für den Klimawandel wird insbesondere der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) und einer Climate Change Education (CCE; deutsch: Klimabildung) eine bedeutsame Rolle zugesprochen (z.B. UN-FCC 2015).
Dieser Rolle wird die BNE bzw. Klimabildung aber nur gerecht, wenn sie bei den Lernenden nachweisbar ein Bewusstsein für den Klimawandel, seine Folgen und Handlungsmöglichkeiten entwickelt. Dies beinhaltet, dass die Lernenden das Klimasystem verstehen, sich mit dem Klimawandel auseinandersetzen und adäquate Maßnahmen zur Mitigation und Adaption ergreifen können. In der Literatur finden sich hinsichtlich einer Förderung entsprechender Ziele zahlreiche Vorschläge, in welchen u.a. inhaltliche und methodische Vorschläge unterbreitet werden (Wibeck 2014; Brownlee et al. 2013; González-Gaudiano & Meira-Cartea 2010).
Es stellt sich nun die Frage, welche dieser vorgeschlagenen Methoden, Verfahren, Inhalte usw. tatsächlich wirksam die empfohlenen Ziele fördern. Um diese Frage zu beantworten werden wir in EwiK die Wirksamkeit von existierenden Interventionsstudien zur Klimabildung untersuchen. Mittels metaanalytischer Methoden soll einerseits eine mittlere Wirksamkeit über alle Studien hinweg bestimmt werden und andererseits Moderatorvariablen identifiziert werden, welche Unterschiede in der Wirksamkeit der Studien erklären. Dazu werden die typischen Aufgabenpakte zur Erstellung von Meta-Analysen durchlaufen: 1) Kriteriengeleitete Literaturrecherche und -auswahl, 2) Kodierung der Studien, 3) Extraktion der Effektstärken der Einzelstudien, 4) Analyse von Moderatoreneffekten und 5) Diskussion und Einordnung der Befunde (Borenstein et al. 2010, Littell, et al. 2008; PRISMA).