Boden

In unserem BioGarten bauen wir Obst und Gemüse an, und stellen in einem Staudenbeet die systematische und morphologische Vielfalt von heimischen oder eingebürgerten Pflanzen dar. Für dieses Vorhaben stehen uns ca. 80 m2 für die Bodenbeete und 5 Hochbeete zur Verfügung. Der Boden spielt dabei eine zentrale Rolle.

Bodenanalyse und Bodenverbesserung

Ein guter Boden ist die Grundlage für jeden Garten, so auch  für unseren BioGarten. Beim Bearbeiten der Gartenfläche und Anlegen der Beete zeigte sich, dass unser Boden schwer mit Spaten und Hacke zu bearbeiten und von vielen kleinen und größeren Steinen durchsetzt war.

Um die Bodenqualität des BioGartens besser beurteilen zu können, haben wir an verschiedenen Stellen die Bodenprofile sowie die Krümelstruktur qualitativ untersucht und anschließend quantitative photometrischen Bodenanalysen (pH-Wert, Tests auf Makronährstoffe sowie Kalium-, Natrium-Nitrit-, Nitrat-, Phosphat-, Eisen(II)-, Eisen(III)- …Ionen etc.) vorgenommen. Es zeigte sich, dass der sandig-lehmige Boden auch im A-Horizont stark verdichtet und durchnässt ist und nur einen sehr geringen Anteil an Huminstoffen und Nährsalzen enthielt, d.h. sich für eine sinnvolle Bewirtschaftung nicht eignete.

Unser Ziel war es daher, das Bodenleben zu aktivieren, den Humusgehalt des Bodens mittel- und langfristig zu erhöhen, ein optimiertes C/N-Verhältnis (Anteil von Kohlenstoff und Stickstoff in der organischen Substanz des Bodens) anzusteuern und die Diversität und Abundanz (einschließlich der Konzentration von Regenwürmern) zu steigern.

Mithilfe eines Baggers haben wir den etwa 25 cm mächtigen A-Horizont einschließlich der vorhandenen großen Kieselsteine komplett ausgetauscht und durch nahezu pH-neutrale hochwertige Komposterde ersetzt.

Erneute Bodenuntersuchungen und photometrische Analysen nach ca. 6 Monaten zeigten nicht nur eine stark verbesserte Krümelstruktur und höhere Diversität bei den Bodenorganismen, sondern auch eine deutliche Verbesserung der übrigen Parameter wie pH-Wert, organischer C-Gehalt, C/N-Verhältnis, Nitrit- und Nitratgehalt etc..

In Zukunft möchten wir den Boden nachhaltig bewirtschaften und die Bodenqualität weiter erhöhen. Hierbei spielen folgende Aspekte eine wichtige Rolle:  

  • sinnvolle Fruchtfolge
  • schonende Bearbeitung des Bodens
  • Aufstellen von Komposthaufen und -silos
  • Regenwurmfarm
  • Bokashi
  • Terra Preta

Wurmkompost

Regenwurmfarm

In unserem Garten haben wir eine Regenwurmfarm aufgestellt.

Bei diesem Verfahren wird mit Hilfe von Kompostwürmern (Eisenia fedita) Biomüll zu hochwertigem Humus umgesetzt. Der Humus wird wieder unseren Beeten zugeführt und somit der Humusgehalt langfristig erhöht.

Weitere Informationen zum Thema Wurmfarm gibt es hier.

Bokashi

Bokashi kommt aus dem Japanischen und bedeutet graduelle Umwandlung oder, ganz frei übersetzt, fermentiertes organisches Allerlei.

Dabei bildet sich in zwei Phasen aus Küchenabfällen Nährhumus: der Fermentation und die „Vererdung“. In der ersten Phase werden mit Hilfe von „effektiven Mikroorganismen“ die Küchenabfälle in einem luftdichten Eimer fermentiert. In der zweiten Phase wird das fermentierte Material in die Erde eingebracht und dort „vererdet“. Der ganze Prozess dauert 2 bis 6 Monate, und ist damit wesentlich schneller als die herkömmliche Kompostierung. Es entsteht dabei hochwertiger organischer Dünger, der den Boden mit Mikroorganismen und Nährstoffen anreichert.

Terra Preta

Einzelne Komponenten

Schichtung im Stapelkompost