Interner Lehrpreis

Der Interne Lehrpreis in Kürze

Der Interne Lehrpreis wird einmal jährlich zu Beginn eines jeden neuen Studienjahres vergeben. Er soll einerseits die kontinuierliche Verbesserung der Lehre fördern und andererseits gelungene Projekte und Konzepte in der Hochschulöffentlichkeit bekannt machen. Prämiert werden können

  • einzelne Lehrveranstaltungen,
  • ein Set von Lehrveranstaltungen,
  • Lehrkonzeptionen (z.B. bezogen auf die Gestaltung von Modulen etc.),
  • Lehrmaterialien (i. S. v. Produkten jeglicher Art), die einsatzfähig für die Hochschullehre sind.

Das Preisgeld beträgt 2.000,00 Euro.

Ausführliche Informationen zu Vorschlags- und Bewerbungsmöglichkeiten finden Sie in ILIAS.

Ausgezeichnete Projekte 2023/2024

Dieses Seminar richtete sich insbesondere an Lehramts-Bachelor-Studierende aller Fächer im Übergreifenden Studienbereich.

Schwarz-Friesel & Benz (2015, 2004) weisen seit Jahren darauf hin, dass Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft tief verwurzelt ist, die Mitte-Studie (2023) belegt eine steigende Tendenz. Achour (2023) belegt, dass demokratiefeindliche Einstellungen junger Menschen häufig mit ihrer Bildungsbiografie und wenig Zugang zu politischer Bildung zusammenhängen. Für Entstehung/Fortbestehen ist weder die Präsenz noch das tatsächliche Verhalten von als jüdisch gelesenen Personen maßgebend, er stellt eine willkommene Projektionsfläche dar (Wohl von Hasselberg 2020).

Die Auseinandersetzung mit Antisemitismus ist moralisch stark aufgeladen und durch (teils unbewusste) Ambivalenzen verzerrt, denn auch Lehrkräfte sind nicht frei von tradierten und antisemitischen Denkmustern. Viele scheuen sich, antisemitismuskritische Bildungsarbeit anzugehen, weil sie vermeintlich zu wenig wissen oder Angst vor Fehlern haben.

Um diesem Spannungsfeld konstruktiv zu begegnen, verbinden wir Projektarbeit mit einer Exkursion und individueller Lernreflexion. Die Interviews und die Exkursion nach Berlin bilden den Kern des Seminars, um von Expert*innen zu lernen bzw. mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Da die Teilnehmenden sehr unterschiedliches Vorwissen mitbringen, bieten wir Selbstlernmaterialien. Begleitend dazu moderieren wir Diskussionen, bieten die Möglichkeit, Institutionen kennenzulernen und unterstützen die Gestaltung des gemeinsamen E-Books.

Seminarleitung

Hier finden Sie eine Übersicht über die ausgezeichneten Projekte der letzten Jahre

2022/2023

Dieses Seminar richtete sich insbesondere an Lehramts-Bachelor-Studierende aller Fächer im Übergreifenden Studienbereich.

Das Seminar war Teil einer Seminarreihe, die seit 2019 zu unterschiedlichen Themen mit Erfolg durchgeführt wird und bereits zum vierten Mal ca. 20-25 Studierende für eine Woche ins Zen-buddhistische Kloster Ryumon Ji ins Elsass führte. Unter dem vorgegebenen Oberthema „Grenzbetrachtungen“ bereiteten die Teilnehmenden im Vorfeld selbstbestimmt Seminarbeiträge zu passenden selbst gewählten Themen vor, die sie ohne elektronischen Medieneinsatz während des Klosteraufenthalts präsentierten und zur Diskussion stellten. Viele Beiträge drehten sich um gesellschaftliche Herausforderungen, um Persönlichkeitsentwicklung oder um das Themenfeld Lehren/Lernen.

Weite Teile des Tages folgten die Studierenden aber dem meist stillen klösterlichen Tagesablauf, von Meditation, über Arbeit für die Gemeinschaft in Haus und Garten, bis hin zu Vorträgen und Anleitungen zur buddhistischen „Philosophie“ und Praxis.

Die Auseinandersetzung mit den Seminarinhalten und dem Zen-Buddhismus einerseits, und die Erfahrung eines Innehaltens in Stille und Abgeschiedenheit andererseits, ermöglichten den Studierenden einen tiefgehenden Reflexionsprozess und intensiven Austausch über Interessen, Bedürfnisse, Möglichkeiten und Grenzen im Leben, im Studium und im zukünftigen Beruf. Auf diese Weise leistete das Seminar neben dem Aufbau fachlicher und kognitiver Kompetenzen auch einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Resilienz.
 

Seminarleitung

Dipl.-Vw. Annette Kern

Veranstaltung im Modul /Pädagogische Kernkompetenz/: Führung, Leitung und Management von Einrichtungen der Erwachsenenbildung und der Sozialen Arbeit.

Dieses Seminarkonzept ist angelehnt an den Planspielgedanken (Stöhler^1 , 2019), um die Themen Marketing und Management in pädagogischen Einrichtungen praxisnah und anwendungsorientiert zu vermitteln. Die Studierenden sollten sich in 15 Sitzungen durch selbstgesteuertes sowie selbstorganisiertes Lernen (Siebert^2 2009) mit den Inhalten vertraut machen und diese im Rahmen eines Planspiels von der Theorie in die Praxis transferieren. Ein solches Vorgehen fördert das kooperative Lernen durch gemeinsame Entscheidungsprozesse und das kreative Lösen der Aufgabenstellungen.

In der ersten Sitzung wurden der Planspiel Vorgang und das Seminarkonzept erläutert, anschließend bildeten die Student*innen Gruppen und definierten selbstständig eine fiktive Organisation im Bildungsbereich. Weitere Sitzungen gestalteten sich abwechselnd zwischen Input-Phasen der Lehrperson (Theorien, Praxisbeispiele, Arbeitsaufträge) und Ergebnispräsentationen der Studierenden. Diese Präsentationen zu konkreten Aufgaben im Managementprozess beinhalteten die Darstellung des entwickelten Leitbilds, der Personalentwicklungs- und Qualitätsentwicklungskonzepte sowie der SWOT-Analyse und den Marketinginstrumenten. Nach den Kurzpräsentationen fanden jeweils eine Feedback Runde und eine gegenseitige anonyme Bewertung auf Grundlage einer vorgegeben Bewertungsmatrix statt. Die Bewertungen wurden fortlaufend über das ganze Seminar durchgeführt. Das Seminar schloss mit der Bekanntgabe der Gesamtbewertung der einzelnen Gruppen, gefolgt von einem Praxisvortrag.

Die Konzeption und Umsetzung dieses Angebotes erfolgte mit Unterstützung studentischer und wissenschaftlicher Hilfskräfte.

^1 Stöhler, Claudia (2019): Fit für das Projektmanagement – Moderne Lehrformate an der Hochschule. Springer Gabler Wiesbaden.
^2 Siebert, Horst (2009): Selbstgesteuertes Lernen und Lernberatung Augsburg : ZIEL-Verl, Augsburg.

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Seminarleitung

M.A. Jenny Fehrenbacher

Dieses forschungsbasierte Masterseminar richtete sich an alle Masterstudierende der Primarstufe im Fach Mathematik und stand unter dem Motto „Alles aus einem Guss – Kompetent im Umgang mit digitalen Medien“.

Im Zentrum standen innovative „Mathe-Apps“, auf die alle Seminarbausteine ausgerichtet waren, u.a. die Planung, Durchführung und Evaluation eines kleinen Forschungsprojekts zum Einsatz innovativer Mathe-Apps in der Praxis, inkl. einer Präsentation der Forschungsergebnisse, die Erstellung von Steckbriefen für unterschiedliche Mathe-Apps sowie die Analyse und Evaluation der Apps, und die Erstellung eines Erklärvideos für eine Mathe-App etc. In allen Phasen des Seminars war sichergestellt, dass die Studierenden regelmäßig Feedback erhielten, teilweise auch in Form von Peer-Feedback.

Auf diese Weise war ein breiter Kompetenzerwerb möglich, welcher – wie die Ergebnisse formativer und summativer Evaluationen zeigen – neben Fach- und Methodenkompetenz insbesondere auch Forschungs- und Medienkompetenz umfasste.

Seminarleitung

Dr. Reinhold Haug

2021/2022

Lehrkräfte sind die zentralen Akteure in der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (Rieß et al. 2018) und ein Lehr‐ und Lerngarten ist ein besonders wirksamer Ort, um nachhaltigkeitsrelevante Themen zu unterrichten (Lehnert et al. 2016). Daher ist es besonders wertvoll, dass unsere Lehramtsstudierenden im neu gegründeten Lehr‐ und Lerngarten der PH Freiburg das Handwerkszeug guten BNE‐Unterrichts erleben und erlernen können.
Die Studierenden haben die Artenvielfalt dokumentiert und gefördert, indem verschiedene Bepflanzungen erprobt und verglichen wurden. Es wurde Gemüse angebaut und verschiedene Anbauweisen aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Perspektive analysiert und auf ihre Nachhaltigkeit hin diskutiert (vgl. Haase & Hartmannsgruber 2018).
Das Besondere an unserem Seminar ist, dass wir diese Arbeit im Hochschulgarten mit digitalen Anwendungen bereichert haben und somit bei den Studierenden sowohl Nachhaltigkeits‐ als auch Medienkompetenzen gefördert haben. Die Studierenden haben gelernt, ihre nachhaltigkeitsrelevanten Erfahrungen und Untersuchungen in App‐Touren zu dokumentieren. Dieses Vorgehen hat die Studierenden motiviert und die Arbeit im Hochschulgarten intensiviert, da auf ein Produkt hingearbeitet wurde. Darüber hinaus können Kommiliton*innen sowie Schüler*innen  mithilfe der entwickelten spielbasierten App‐Touren den Hochschulgarten gezielt entdecken.

Für weitere Einblicke und Informationen gibt es hier das E-Book zum Projekt.

Projektleitung

Anna Chatel

Christian Hörsch

Rebecca Klein

Nadine Tramowsky 

2020/2021

Mathematikdidaktisches Forschungsprojekt durchführen: Mathematische Lernprozesse zu einem ausgewählten Größenbereich (Gewichte, Volumen, Zeit) erfassen, herausfordern und begleiten UND Mathematikdidaktische Forschungsprojekte planen und reflektieren

Kurze Beschreibung des Projekts:

Lehrerbildung findet in einem Spannungsgefüge der drei Bezugssysteme Theorie – Praxis – Person statt. Gute Hochschullehre verknüpft demnach Theorie, Praxis und Person und ermöglicht es den Studierenden, theoretisches Wissen zu erwerben, in einem geschützten Praxisraum anzuwenden und dabei sowohl die theoretische Auseinandersetzung als auch die praktische Anwendung reflektieren zu können. Gleichzeitig besteht im Rahmen eines Studiums der Anspruch, dass die Studierenden einen Einblick in Forschung erhalten.

Die prämierte Lehrveranstaltung – ein Forschungsseminar im Masterstudiengang – verbindet diese verschiedenen Elemente. Geht es vordergründig um die Frage „Was heißt forschen?“, so ist die Idee doch umfassender – die Studierenden setzen sich aus fachdidaktischer Sicht exemplarisch mit dem Denken eines Kindes zu einem Inhaltsbereich (hier: einem mathematischen Größenbereich) auseinander. Diese Auseinandersetzung findet in Form eines Forschungsprojekts statt: Die Studierenden legen den Bezugsrahmen aus fachdidaktischer und Forschungs-Theorie dar; sie entwickeln ein Erhebungsinstrument; sie führen eine Erhebung durch; sie werten die Erhebung aus und diskutieren mit Bezug zum theoretischen Rahmen die Ergebnisse.

Die Studierenden betonen in ihren Rückmeldungen zur Lehrveranstaltung, dass die intensive Auseinandersetzung zu dem Themenbereich auf inhaltlicher und praktischer Ebene das eigene Verständnis für sie wahrnehmbar vertieft hat. Dabei heben sie insbesondere die Reflexion des eigenen Verständnisses zu den Größenbereichen sowie den forschenden Zugang zu den Größenkonzepten hervor.

Der Anspruch an Masterstudierende, eigene Erfahrungen in wissenschaftlichem Forschen zu sammeln, wird dabei in einer Weise umgesetzt, von der sie auch in ihrem späteren Alltag als Lehrkraft profitieren. Dass ich für diese Seminarkonzeption nun mit dem Lehrpreis ausgezeichnet worden bin, freut mich sehr und ergänzt die positiven Rückmeldungen der Studierenden. Ein forschender Zugang und die Tätigkeit als Lehrer:in haben Parallelen - mehr, als es manchem zu Beginn seines Studiums scheint.

 

Projektleiterin

Dr. Dinah Reuter (Akademische Rätin)

Online Intercultural Exchange: Benefits and Challenges

Kurze Beschreibung des Projekts:
Mediengestützte internationale Zusammenarbeit oder Telekollaboration wird für den Fremdsprachenunterricht empfohlen, um sprachliche und interkulturelle Kompetenzen in einer authentischen Kommunikationssituation zu fördern. Wie die Forschung herausgestellt hat, ist die Lehrerrolle bei der Organisation und Betreuung solcher Projekte äußerst komplex. Dieses mit verschiedenen Kolleg*innen gemeinsam entwickelte Seminar ist deshalb nach dem Prinzip des Erfahrungslernens (experiential learning nach Kolb 1984) ausgerichtet, nach dem Wissenskonstruktion und individuelle Lernprozesse durch die Reflektion eigener Erfahrungen angeregt werden. Studierende lernen das virtuelle Arbeiten in der Arbeitssprache Englisch in einem internationalen Team zunächst aus der Teilnehmer*innenperspektive kennen und stellen dabei oft fest, dass trotz vieler positiver Erfahrungen auch Missverständnisse, sowie technische und andere Herausforderungen entstehen können. Der regelmäßige Austausch in der Gruppe und das gemeinsame Suchen nach Lösungen und Kompromissen ist daher ein wichtiger Bestandteil dieser Praxiserfahrung.

Durch die Reflexion der eigenen Erfahrung und das Arbeiten mit Fachliteratur vollziehen Studierende anschließend einen Perspektivenwechsel zur Lehrer*innenrolle. In dieser Phase des Seminars erhalten die Teilnehmer*innen die Gruppenaufgabe, einen Projektplan mit begründeten Entscheidungen zu Inhalten, Aufgaben, Medien, und zum zeitlichen Ablauf zu entwickeln. Auch wenn in dieser Aufgabe die wichtige Komponente des Arbeitens mit einer Tandem-Lehrkraft in einem anderen Schulsystem fehlt, erfordert sie, die Erfahrungen aus der Projektarbeit sowie die Erkenntnisse aus der Forschung in einem Anwendungsbeispiel zu konkretisieren und ist somit ein erster Schritt in der Rolle als Lehrkraft in einem virtuellen Projekt.

Projektleiterinnen

Dr. Maike Korinna Grau

Anna Turula (Uniwersytet Pedagogiczny im. Komisji Edukacji Narodowej w Krakowie (Pedagogical University of Cracow))

Das in der School of Education FACE verortete Lehrkonzept richtet sich mit einer Vorlesung und einer Ringvorlesung an alle Freiburger Studierenden in den Lehramtsstudiengängen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website von FACE.

2019/2020

Studierende als ExpertInnen und KollegInnen in einer Lehrerfortbildung. Lehren und Lernen mit digitalisierten Quellen im Fach Geschichte

Kurze Beschreibung des Projekts:

Ziel des Lehrprojektes war die Schaffung einer kollegialen Arbeitsgemeinschaft zwischen angehenden Lehrkräften der hochschulischen Ausbildungsphase und den bereits im Beruf etablierten Lehrpersonen im Fachbereich Geschichte. Traditionell hierarchische Strukturen wurden aufgebrochen, um die jeweiligen Kompetenzen der Teilnehmenden für beiden Seiten gewinnbringend zu vereinen: Anders als in den Praktika treten Studierende den Lehrkräften mit Expertise gegenüber. Der Austausch zwischen Studierenden und Lehrenden ist daher weniger einseitig als vielmehr von doppelseitigen Nutzen. Dieses Konzept bietet im Sinne einer community of practice nicht nur den Studierenden die Chance ihr theoretisch erworbenes Wissen praxisorientiert anzuwenden und zu reflektieren, sondern ermöglicht auch den Lehrkräften an den aktuellen geschichtsdidaktischen Forschungen und Entwicklungen an den Hochschulen zeitnah teilzuhaben und mithilfe der Studierenden in der eigenen Schulpraxis zu reflektieren und gegebenenfalls anzuwenden.
Anliegen des Lehrprojektes ist ein Plädoyer, das Potenzial der Hochschulen über die eigenen Studierenden auch im Fortbildungsbereich der Lehrkräfte gewinnbringend zu nutzen, die Reichweite von fachdidaktischer Forschung mithilfe ihrer Studierenden auszuschöpfen und den Studierenden zugleich eine weitere Möglichkeit einer schulpraktischen Erfahrung zu bieten. Nicht zuletzt: Die Verzahnung von Ausbildungs- und Weiterbildungsphase ist eine weitere gewinnbringende Möglichkeit, Akteur*innen der Lehrerbildung in einen gewinnbringenden und praxisnahen Dialog zu bringen.
Sowohl die Rückmeldungen der am Lehrprojekt teilnehmenden Studierenden und Lehrkräfte als auch der Erhalt des diesjährigen Lehrpreises bestätigen, dass es lohnenswert sein kann, das eher traditionelle Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden im Sinne einer professionsorientierten Lehrerbildung aufzubrechen.

 

Projektleiterin

Dr. Jessica Kreutz (Studierende als Expert*innen und Kolleg*innen in einer Lehrer*innenfortbildung. Lehren und Lernen mit digitalisierten Quellen im Fach Geschichte)

2018/2019

Digitalisierung und Öffnung der Lehre zu empirischen Forschungsmethoden: Das Informationsportal zu empirischen Forschungsmethoden

Kurzbeschreibung des Projektes:

Das online frei zugängliche Informationsportal zu empirischen Forschungsmethoden ist eine thematisch gegliederte und multimodal aufbereitete Informationsplattform, die den Einstieg im Bereich wissenschaftlicher Forschung und die forschungsmethodische Professionalisierung unterstützt. Die Digitalisierung von Lehrangeboten stellt sowohl im Rahmen der „Strategie 2017-2021“ der Pädagogischen Hochschule Freiburg als auch auf nationaler und internationaler Ebene (BMBF) ein wichtiges Entwicklungsziel dar. Hochschulen stehen vor der Herausforderung, Strategien und Methoden zur Realisierung digitalen Lehrens und Lernens zu entwickeln und digitale Lernangebote zu entwickeln. Das Informationsportal zu empirischen Forschungsmethoden bietet hierfür einen prototypischen Ansatz, da es – gemeinsam mit dem QUASUS-Portal – Ausbildungsinhalte transparent dokumentiert und ein Scharnier der Forschungsmethodenausbildung zu allen Anwendungsbereichen in Lehre und Forschung bildet.
Zu 33 Themenbereichen werden die Beiträge anhand der folgenden vier Kategorien strukturiert präsentiert:
1.    Video-Tutorials: YouTube wird inzwischen von engagierten Dozent*innen  diverser Hochschulen, aber auch von Studierenden als Plattform genutzt, um kleine didaktische Einstiege zu präsentieren. Die meist kurzen Videos (ca. 5 - 15 Min.) erklären im Sinne eines Tutorials mit Hilfe von Animationen oder Präsentationsfolien die Grundlagen des Themenbereichs bzw. dessen Kernmerkmale, zentrale Begriffe und wesentliche Konzepte. Es wurden besonders ansprechende und empfehlenswerte Beiträge zusammengestellt, die sich sowohl für das Selbststudium als auch für den ergänzenden Einsatz in Lehrveranstaltungen eignen.
2.    Online-Lernangebote und -ressourcen: In dieser Kategorie finden sich insbesondere Internetmaterialien, die ein Thema gezielt didaktisch aufbereiten (z. B. Lernmaterialien der Pädagogischen Hochschule Freiburg und anderer Hochschulen) oder die Datenanalyse unterstützen wie z. B. Online-Rechner zu statistischen Maßzahlen.
3.    Fachliteratur: Hier werden in der Regel drei bis fünf „Standardwerke“ aufgelistet, die sich in der Lehre bewährt haben und sowohl einen Einstieg in Grundlagen als auch eine Vertiefung von weiterführenden Fragen zum jeweiligen Thema ermöglichen.
4.    Anwendung in Datenanalysesoftware: Für die behandelten Inhalte wird gezeigt, wie die Datenaufbereitung und -analyse computergestützt erfolgen kann. Für quantitative Analysemethoden wird hier die Analyse v.a. mittels SPSS themenspezifisch eingeführt. Für qualitative Verfahren wird insbesondere auf die Anwendungsoptionen der Software MAXQDA verwiesen und daher eine umfassende Einführung in die qualitative Datenanalyse mittels MAQDA gegeben (Themenbereich 30).

Das Informationsportal ist so konzipiert, dass die Lehrinhalte flexibel an die Bedürfnisse der Nutzenden gemäß ihrer Vorkenntnisse und Vorerfahrungen angepasst werden können und internetbasierte Angebote gezielt im Rahmen eines didaktisch strukturierten Rahmens individuell genutzt werden können.
 

Zum Informationsportal geht es hier.

 

Projektleiter

 
Dr. Jan Henning-Kahmann (Akademischer Mitarbeiter)  
 
Prof. Dr. Markus Wirtz (Leiter der Abteilung für Forschungsmethoden)

Urbane Transformationsprozesse in der Ewigen Stadt. Das Smartphone als Begleiter digitaler Lehr-Lernprozesse an außerschulischen Lernorten

Kurzbeschreibung des Projektes:

Die Digitalisierung durchdringt heute mehr denn je alle Lebensbereiche, durch Smartphones und Tablets sind Informationen jederzeit und überall abrufbar. Die unbestreitbaren Chancen und Möglichkeiten dieser ‚digitalen Revolution‘ stellen die schulische Lehre und damit die Ausbildung von Lehrkräften vor neue Herausforderungen. Diesen Herausforderungen adäquat und innovativ zu begegnen war Ziel des mit dem Lehrpreis der Pädagogischen Hochschule Freiburgs ausgezeichneten kooperativen Seminarprojekts. Diesem zugrunde liegt ein Konzept der Nutzung digitaler Lehr-Lern-Tools an historischen außerschulischen Lernorten, das im Rahmen des Seminars und der eingebetteten Exkursion praktisch erprobt wurde. Die beteiligten angehenden Lehrer*innen erstellten mit Hilfe einer App Stadttouren, die die urbanen Transformationsprozesse in Rom erschlossen und verarbeiteten. Den Teilnehmenden wurden zentrale Kompetenzen für ihr späteres Berufsleben vermittelt: Wissenschaftliche Erarbeitung komplexer, bildungsplanrelevanter Inhalte, deren didaktische Reduktion für die konkrete Nutzung im schulischen Kontext sowie die Verwendung von für die schulische Lehre immer wichtiger werdenden digitalen Medien. Wir verstehen das Seminarprojekt explizit als ersten Schritt für die zukünftige Entwicklung praxisnaher, standardisierter Konzepte der Hochschullehre. Der Erhalt des Lehrpreises hilft uns dabei gemeinsam mit den Studierenden die Herausforderungen der Digitalisierung an den (Hoch-)Schulen erfolgreich anzugehen.

 

Projektleiter
Julian Happes (PH Freiburg)
                     
Julian Zimmermann (Uni Freiburg)

2017/2018

Lehrpreis der Pädagogischen Hochschule Freiburg für die Angebote der Online-Plattform QUASUS

Kurzbeschreibung des Projektes:

Forschen ist...? Inspiration. Detektivarbeit. Spuren sichern. Entscheiden. Rätsel lösen. Seit der im April 2017 begonnenen Weiter- und Neuentwicklungsphase des qualitativen Methodenportals QUASUS setzen wir darauf vor allem Studierende, die am Beginn ihrer ersten eigenen Forschungserfahrungen stehen, in diesen Prozessen zu begleiten.
Zentral ist dabei für uns die verständliche, erfahrungsbasierte und multimodale Vermittlung qualitativen Forschungswissens, wobei digitalisiert aufbereitete Wissensinhalte mit den analogen Lehrangeboten der Hochschule ineinander greifen. Zentraler Verbindungspunkt ist die Online-Plattform.

 

Projektleiterinnen

 

 

Prof. Dr. Bettina Fritzsche (Professur für Allgemeine Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt qualitative Forschungsmethoden)

 

 

Debora Niermann (M.A., Dipl. Soz.-Päd.)

 

 

Florian Weitkämper

2016/2017

Lehrprojekt: Fachdidaktische Vernetzung

Kurzbeschreibung des Projekts:

Ausgangspunkt für die Konzeption dieser Veranstaltung bildeten die Klagen von Studierenden darüber, dass im Studium die Nähe zur Praxis fehle. Gerade in Praxisphasen erleben sie eine noch größere Kluft zwischen dem, was sie in der akademischen Ausbildung zu bewältigen haben und dem, dass sie „endlich“ einmal im Klassenzimmer stehen durften und etwas ganz Konkretes für ihren späteren Beruf erlernen (vgl. Hascher 2006, 2011; Gröschner et al. 2015). Eine Integration des im Studium erworbenen theoretischen Wissens in das praktische Handeln droht an dieser Stelle zu scheitern – eine professionelle Unterstützung bei der Integration von Theorie und Praxis wie auch von fachdidaktischen und bildungswissenschaftlichen Inhalten ist daher von essentieller Bedeutung.

 

Projektleitung

Prof. Dr. Lars Holzäpfel
Prof. Dr. Gerald Wittmann
 

Lehrprojekt: Inklusionspädagogische Lehre in den Bildungswissenschaften - Vorstellung eines Seminarkonzepts mit integrierter Exkursion

Kurzbeschreibung des Projekts:

Inklusion ist aktuell eine der großen Herausforderungen in der Berufstätigkeit von (angehenden) Lehrkräften. Die erforderlichen
Kompetenzen können jedoch nicht durch reinen Wissenserwerb aufgebaut werden, sondern bedürfen einer fallbezogenen Bearbeitung von Wissen und eigenen Erfahrungen. Das Seminarkonzept bietet durch die eingebettete Exkursion die Möglichkeit in einem Gesamtreflexionsprozess Gelerntes und Erlebtes zu verknüpfen. Damit stellt es einen Baustein der Entwicklung einer ‚inklusiven Professionalität‘ dar.

Projektleiterin

Dr. Saskia Liebner
 

Lehrprojekt: Pat*innenschaftsprogramm SALAM (Spielen - Austauschen - Lernen - Achtsam - Miteinander)

Kurzbeschreibung des Projekts:

Im Pat*innenenschaftsprogramm SALAM (Spielen - Austauschen - Lernen - Achtsam - Miteinander) übernehmen Studierende eine Pat*innenschaft für ein Grundschulkind. Der Name ist Programm: Das Tandem trifft sich wöchentlich für einen Nachmittag (2-3 Stunden) und gestaltet gemeinsam die Freizeit. Die Kinder haben einen Migrationshintergrund, eine Fluchtgeschichte oder einen anderen Grund, um in ihrer speziellen Situation unterstützt zu werden. In der Pat*innenschaft bauen die Studierenden eine vertrauensvolle Beziehung zum Kind auf, erkunden mit ihm die nähere und weitere Umgebung und eröffnen ihm damit informelle Lernchancen.

Hier finden Sie Informationen über das Projekt.

Projektleiterin

Dr. Hildegard Wenzler-Cremer

* Alle Aquarellzeichnungen haben eine symbolische Bedeutung, die für das Verständnis der betrachtenden Person aber nicht erforderlich sind. Falls aber Interesse/Klärungsbedarf vorhanden sein sollte, stehen wir gerne für einen Dialog zu Verfügung.