Der Umgang mit dem „Fremden"

Rassismus und Menschenwürde im Unterricht, in der eigenen Haltung und im praktischen Umgang

Foto: Colourbox

Rassismus, Fremdenhass, Würdeverletzungen, Mobbing und Ausgrenzung gehören längst zu den theoretischen und vor allem praktischen Herausforderungen des heutigen Schulalltags. Die zweiteilige Fortbildung nimmt beide Ebenen ins Visier und will Lehrkräfte dazu befähigen, die Thematik reflektiert zu betrachten sowie den praktischen Herausforderungen von Rassismus und Fremdenhass wirkungsvoll begegnen zu können.

Die theoretische Auseinandersetzung mit diesen Themen dient den Schülerinnen und Schülern auf unterschiedlichen Ebenen: sie hilft, die persönliche Einstellung zu Mitschülerinnen und Mitschülern in den Blick zu nehmen und den Umgang mit ihnen mitmenschlich zu gestalten.

Dabei erstrecken sich die Themen je nach Schulart und -standort bei Weitem über den Lehr- und Lernbereich hinaus und halten den Schulbetrieb auch praktisch in Schach.  Der Umgang mit Rassismus, Mobbing und Ausgrenzung, welcher eng mit der persönlichen Haltung verbunden ist, kann sowohl Schüler*innen als auch Lehrkräfte situativ überfordern.

Die Fortbildung hat ein zweifaches Ziel: Zum einen sollen die Grundbegriffe aus ethischer Sicht geklärt, eingeordnet und für die Vermittlung im Unterricht fruchtbar gemacht werden. Zum anderen soll eine persönliche Auseinandersetzung mit der Thematik stattfinden. Dafür sollen die Metaebene und das eigene Berufsethos betrachtet und die damit verbundenen Schwierigkeiten offengelegt werden. Auf dieser Basis werden entlang von Praxisbeispielen Handlungsmöglichkeiten erarbeitet.

Am Ende der Fortbildung sollen die Teilnehmenden ein fundiertes Verständnis der Begrifflichkeiten sowie ein Repertoire an Anwendungsmöglichkeiten haben als auch den praktischen Herausforderungen von Rassismus und Fremdenhass wirkungsvoll begegnen können.

Vorausgesetzt werden die Bereitschaft, sich persönlich mit dem Thema auseinanderzusetzen und die Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln in Bezug auf die eigene Rolle als Lehrkraft in der Vermittlungs- und Vorbild- sowie in der Mediationsfunktion.

Inhalte:

  • Klärung der Grundbegriffe aus ethischer Sicht
  • Anwendungsmöglichkeiten der Thematik in Unterricht und Schule
  • Persönliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Berufsethos und Handlungsmöglichkeiten

Die Teilnehmenden erhalten für die Zeit zwischen den Fortbildungsterminen Leitfragen und Aufgaben zur Reflexion der eigenen Lehr- und Schulsituation, ebenso zur Bearbeitung von Praxisbeispielen.

Ziele:

Die Teilnehmenden….

Fachkompetenz:

  • können das eigene Berufsethos in Bezug auf Rassismus und den Umgang mit dem „Fremden“ angemessen verstehen.
  • können alltäglichen Rassismus und Würdeverletzungen ethisch beurteilen.
  • können rassismusverdächtige Handlungen oder Ideen im persönlichen sowie im Klassen- und Schulkontext bewerten
  • können Handlungsmöglichkeiten und -grenzen kritisch reflektieren

Methodenkompetenz:

  • können Schüler*innen die Thematik auf sensible und persönliche Weise vermitteln
  • können Problemzusammenhänge fachlicher, begrifflicher wie auch menschlicher Art entlarven und bearbeiten, um Konflikte bereits vor ihrer Entstehung zu entzerren

Selbst- und Sozialkompetenz:

  • können verantwortlich und sicher im jeweiligen sozialen, kulturellen bzw. beruflichen Kontext mit der Thematik umgehen.
  • können eigene Stärken und Schwächen in Bezug auf das entwickelte Berufsethos schärfen

Referent:

Hannes Groß hat katholische Theologie und Philosophie (Mag., B.A.) an den Universitäten Tübingen, Rom, Regensburg und Ingolstadt-Eichstätt studiert, ein berufsbegleitendes Studium der Wirtschaftsethik und der Medizinethik (CAS) in Freiburg sowie zahlreiche Zusatzstudien und Weiterbildungen absolviert. 2019 begann er an der Universität Freiburg als Assistent in Bereich der Ethik sein Dissertationsprojekt und setzt dieses aktuell an der Universität in Bonn fort. Seit 2020 ist er Koordinator und operativer Projektleiter am Lehrstuhl für Moraltheologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br., Dozent für Medizinethik und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats beim Bundesverband für Kinderhospiz e.V., Dozent für Berufsethik bei der Polizei Baden-Württemberg und Referent für ethische Bildung, Beratung und ethisches Consulting (national/ international).

Rahmendaten

Veranstaltungsart:

Präsenz-Lehrkräfte-Fortbildung. (Falls die pandemische Lage es erfordert, Umstellung auf ein Online-Format)

Zugang:

Falls zu dem Zeitpunkt noch relevant: gemäß Corona-Verordnung

Termine:

Di, 15.11.2022
Di, 06.12.2022
jeweils 14 – 18 Uhr

Ort:

Pädagogische Hochschule Freiburg

Adressat*innen:

Lehrkräfte für Gemeinschaftskunde, Religion oder Ethik als auch Beratungslehrkräfte und Klassenlehrer*innen oder Lehrkräfte, die mit dem Thema arbeiten (müssen).

Schulart:

explizit alle Schularten (Primarstufe, Sek I + II)

Teilnahmebeitrag:

kostenfrei

Bescheinigung:

1 ECTS (inkl. Selbststudienzeit)

Leitung:

Mag. Hannes Groß B.A.
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Kontakt:

Organisatorisch: lehrerfortbildung(at)ph-freiburg.de
Inhaltlich: hannes.gross(at)theol.uni-freiburg.de

Veranstaltet von:

"Praxisvernetzung & Fort- und Weiterbildung" in der School of Education FACE der Pädagogischen Hochschule, Albert-Ludwigs-Universität und Hochschule für Musik Freiburg www.face-freiburg.de

Anmeldung

Anmeldeschluss: Di, 25.10.2022

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