„Deutsch für alle" - Online Fortbildungstagung

(Foto: Colourbox, Pressmaster)

Nach der coronabedingten Absage 2020 freuen wir uns, dass die Fortbildungstagung „Deutsch für alle“ 2021 zum ersten Mal startet - und zwar online. „Deutsch für alle" soll jedes Jahr mit einem anderen Schwerpunkt ausgerichtet werden.

2021 nimmt die Veranstaltungsreihe das wichtige Thema „Sprache im Fach“ in den Blick: Unterricht erfordert von Lehrkräften einen differenzierten Umgang mit Sprache, sei es in Form einer sprachförderlichen Unterrichtsinteraktion, der Verbindung fachlicher und sprachlicher Ziele, sei es das professionelle Vorlesen oder die Erarbeitung von sprachlich herausfordernden Texten oder auch Aufgaben zur Binnendifferenzierung. In der Fortbildungsreihe wird diesen verschiedenen Facetten in einem dialogischen Hauptvortrag und mehreren Workshops über einen Zeitraum von sieben Wochen nachgegangen.

Angesprochen werden in erster Linie Lehrkräfte des Faches Deutsch, aber auch Lehrkräfte von Fächern, in denen die Vermittlung komplexer Inhalte überwiegend sprachlich realisiert wird (z.B. Geschichte). Berücksichtigung finden alle Schulformen mit Ausnahme sonderpädagogischer Einrichtungen.

Neben der Teilnahme an den 120minütigen Workshops wird den Teilnehmenden Zeit zum zwanglosen Austausch in kleinerer Runde in einer „virtuellen Coffeetime" jeweils 20 Minuten vor und nach den Veranstaltungen geboten. Dabei können sich Lehrkräfte mit gleichem Interesse beim Commitment Building zu Gruppen mit den Workshopleiter*innen zusammenschließen, damit die behandelten Themen nicht nur als ein interessanter Input in Erinnerung bleiben, sondern sich auch nachhaltig im Output in den Klassenräumen wiederfinden.

Tagungsprogramm zum Download

Tagungsprogramm Kurzversion

Tagungsprogramm Langversion

Dialogischer Hauptvortrag

Mit dem Erwerb neuer fachlicher Inhalte ist stets auch die Aneignung von fachlichen Literacies und dazugehöriger Fachsprache verbunden. Wie können Lernende im Fachunterricht darin unterstützt werden, sich das neue konzeptuelle Fachwissen anzueignen und dabei neue fachspezifische Arbeitsweisen, Fertigkeiten und Strategien zu erwerben? Das heißt, wie muss Unterricht und Lehrkräftehandeln gestaltet sein, damit dies gelingt?

Dieser Herausforderung begegnet der Pluriliteracies Ansatz (vgl. Meyer & Coyle, 2017), der sprachliche und fachliche Inhalte integriert vermittelt und über entsprechende Aufgabenstellungen vertieftes Lernen ermöglicht. Darüber hinaus ist zu beachten, dass mit dem zunehmenden Einsatz neuer Medien im Unterricht und dem coronabedingt erzwungenen Einsatz digitaler Medien im sog. Homeschooling weitere Fähigkeiten in Form von digital literacies gefordert sind.

Ein Mittel zur Realisierung derartiger Ziele im Unterricht ist das Scaffolding, das vor dem Hintergrund des Pluriliteracies-Ansatzes am Beispiel eines Unterrichtsgegenstandes des Faches Deutsch näher dargestellt wird. Im Fokus steht damit die Sprache im Fach, so dass der Vortrag fächerübergreifend konzipiert ist.

Zu den Personen:

Frau Prof. Dr. Petra Gretsch und Frau Prof. Dr. Gabriele Kniffka sind beide seit 2010 Professorinnen an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und vertreten primär die Bereiche Sprachwissenschaft / Sprachdidaktik Deutsch sowie Fachsprachenvermittlung und die Fächer Deutsch als Zweitsprache und Fremdsprache.

Workshops

Im Deutschunterricht werden Metaphern oft im Zusammenhang mit Lyrik behandelt und als spezifisch ästhetische Äußerungsform dargestellt. Diese Schwerpunktsetzung lässt wichtige Dimensionen der Metapher unbelichtet und vergibt Chancen, sie für Lernende relevant zu machen.

Der Kognitionslinguistik ist die Einsicht zu verdanken, dass die Metapher nicht nur als sprachspielerischer Schmuck zu verstehen ist, der überwiegend in literarischen Texten anzutreffen ist. Vielmehr sei die Metapher ein unverzichtbares sprachliches Mittel, das Denkstrukturen sichtbar macht. Ihre Realisierung ist demnach weder an Lyrik noch an andere sprachliche Texte gebunden. Vielmehr lässt sie sich auch in Bildern oder Text/Bild-Kombinationen realisieren.

Unter didaktischen Gesichtspunkte sind sie daher in mehrfacher Hinsicht interessant: mediendidaktisch, literaturanalytisch und sprachreflexiv. Ziel des Workshops ist es, metaphorische Strukturen nicht nur in Texten, sondern auch in Bildern und Text/Bild-Kombinationen (Printwerbung, Film) sichtbar zu machen und sie auf Erwerbs- und Lehr/Lern-Prozesse zu beziehen.

In dem vorliegenden Workshop haben Teilnehmer*innen die Gelegenheit,

  • sich mit der Konzeptuellen Metapherntheorie vertraut zu machen und sie auf Metaphern unterschiedlicher medialer Realisierungsformen zu beziehen,
  • sich mit entwicklungspsychologischen Befunden zum Metaphernverstehen auseinanderzusetzen,
  • anhand von gegebenen Gegenständen Unterrichtsmaterialien zu erarbeiten,
  • Einblicke in good-practice-Beispiele zu erhalten.

Zielgruppe: Sek I+II

Zur Person:
Dr.  Friedemann  Holder
  ist  als Akademischer  Oberrat  an  der  PH  Freiburg  tätig. Schwerpunkte:  Literaturdidaktik, Rezeptionsprozesse beim Lesen, Metapherverstehen

Dieser Workshop ist ausgebucht.

Das Vorlesen gehört in der Grundschule zum pädagogischen Alltag. Es ist für die sprachliche und literarische Sprachentwicklung unverzichtbar. Vorlesen wird daher als die unmittelbarste und gleichzeitig als eine der wichtigsten Methoden angesehen, um den schulischen Schreib- und Leseerfolg zu sichern.

In diesem Workshop geht es um die Weiterentwicklung der eigenen Vorlesekompeten.
Die Inhalte:

  • Zuhörerkontakt und Hörerführung
  • Gliedern beim Sprechen: Pausen und Betonungen
  • Intonation
  • Sprechen in der inneren Bildvorstellung
  • Vorlesen als Interpretation
  • Angemessenheit

Sie lernen verschiedene Vorleseübungen kennen, die Sie später selbst im Unterricht einsetzen können.

Zielgruppe: Primarstufe (Grundschule)

Zur Person:
Franziska Trischler ist Sprechwissenschaftlerin. Seit 2010  ist  sie Dozentin für  Sprecherziehung an der PH Freiburg, sowie freiberuflich als Sprechkünstlerin und Trainerin tätig. Seit über 10 Jahren beschäftigt sie sich eingehend mit dem Vorlesen und ist u.a. Herausgeberin und Autorin des Bandes „Lernchance Vorlesen" (Klett 2015).

Dieser Workshop ist ausgebucht.

der Termin wurde krankheitsbedingt vom 19.10. auf den 23.11. verschoben.

Texte im dominant narrativen Modus nehmen großen Raum ein im Deutschunterricht. Wir finden sie in Form von Märchen, Geschichten, Romanen, Comics, Filmen oder auch in biografischen Texten. Nicht selten kommt es bei der Rezeption solcher Texte zu Verständnisschwierigkeiten - und nicht zuletzt das Zusammenfassen solcher Texte ist für alle am Unterricht Beteiligten eine Mammutaufgabe.

Dieser Workshop setzt sich mit der Frage auseinander, wie Sie Ihre Schüler*innen bei den Verstehensprozessen während der Rezeption narrativer Texte unterstützen können. Sie bekommen neue Methoden an die Hand, deren Wirksamkeit in einer Studie mit 500 Schüler*innen der Orientierungsstufe (Klassen 5 und 6) aller Schularten nachgewiesen werden konnte.
Die teilnehmenden Lehrkräfte beschrieben die Verstehensstrategien durchweg als wichtiges Werkzeug, das sie in ihren weiteren Unterricht einbauen. Neben dem theoretischen Hintergrund und der Erläuterung der Methoden erhalten Sie konkretes Unterrichtsmaterial sowie eine Skizzierung möglicher Unterrichtsreihen.

Wir arbeiten so, dass Sie nach dem Workshop

  • in der Lage sind, zwei Dimensionen des Verstehensprozesses beim Lesen narrativer Texte nachzuvollziehen.
  • zwei wirksame Verstehensstrategien kennen, die Schüler*innen beim Verstehen von Geschichten unterstützen können.
  • Unterrichtsmethoden kennen, mit denen Sie diese Verstehensstrategien vermitteln können.
  • Unterrichtsmaterial an der Hand haben, mit dem Sie diese Verstehensstrategien im regulären Deutschunterricht der Klassenstufen 4, 5 und 6 erarbeiten können.

Zielgruppe: Primarstufe, Sek I (Grundschule, Gemeinschaftsschule, Gymnasium, Realschule, Haupt/Werkrealschule, SBBZ)

Zur Person:
Wolfgang Bay
schließt gerade sein Dissertationsprojekt „Geschichten verstehen" an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und der Universität zu Köln ab. Als abgeordneter Lehrer, der mit einem Bein an der Hochschule und mit einem an der Werkreal- und Realschule steht, forscht und lehrt er zum Verstehen narrativer Texte, zur Funktion sprachlicher Strukturen, zur Literaturdidaktik und zur Theorie-Praxis-Verknüpfung im Deutschunterricht. Er war tätig als Schulbuchautor, Koordinator beim Aufbau einer Gemeinschaftsschule, schulische Leitung eines Projekt für Kinder, die nicht am Regelunterricht teilnehmen konnten, u.v.m.

Dieser Workshop ist ausgebucht.

Szenisches Lernen bedeutet die erfahrungsbezogene Auseinandersetzung mit Unterrichts- und Lerninhalten aller Art durch deren Umsetzung und Darstellung in gestalteten Szenen kleineren und größeren Umfangs. Es ermöglicht die handlungsorientierte Aneignung von Wissen und veranschaulicht Lerninhalte über die szenische Darstellung. Formen des szenischen Lernens können in vielen Lernsituationen des Literatur- und des Sprachunterrichts Berücksichtigung finden - auch und gerade dann, wenn Unterricht nur online stattfinden kann.

Im Workshop werden einige szenische Lernverfahren praktisch erprobt und in ihrer didaktischen Relevanz für den analogen und den digitalen Deutschunterricht in verschiedenen Jahrgangsstufen und Schulformen reflektiert.

Die Workshopteilnehmer*innen erhalten theoretische und praktische Impulse

  • zur begrifflichen Klärung und zur Reflexion des deutschdidaktischen Potentials des szenischen Lernens,
  • zu den Anwendungsmöglichkeiten des szenischen Lernens in verschiedenen Lern- und Kompetenzbereichen des Deutschunterrichts

Zielgruppe: Primarstufe, Sek I (Grundschule, Gemeinschaftsschule, Gymnasium, Realschule, Haupt/Werkrealschule, SBBZ)

Zur Person:
Prof. Dr. Anne Steine
r ist Professorin für deutsche Literatur und ihre Didaktik (Schwerpunkt Drama und Theater) und Theaterpädagogin und leitet das Besondere Erweiterungsfach Theater an der PH Freiburg.

Dieser Workshop ist ausgebucht.

Computerspiele nehmen in der heutigen digitalen Zeit einen großen Platz in der Lebenswelt unserer Schüler*innen ein. Im Jahr 2020 gaben 41% der Jugendlichen an, mindestens einmal am Tag ein digitales Spiel zu spielen, weitere 26% spielen mehrmals in der Woche (vgl. JIM Studie 2020, 14 des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest).
Doch sind Computerspiele keine bloßen Zeitfresser, sondern bieten für schulische Vermittlungskontexte vielfältige Potenziale, um das Lernen von Kindern und Jugendlichen in unterschiedlichen Fachkontexten zu unterstützen (vgl. u.a. Boelmann/König/Stechel 2021).

Im Rahmen des Workshops steht daher die Frage zentral, wie sich narrative, geschichtenerzählende Computerspiele für den Einsatz im Literaturunterricht nutzen lassen, um literarische Verstehensprozesse bei Sekundarstufenschüler*innen anzustoßen und literarische Kompetenzen auszubauen. Hierzu werden sowohl Forschungsergebnisse als auch Praxisprojekte vorgestellt und gemeinsam die Umsetzung vor dem Hintergrund curricularer Lernziele diskutiert.


Kurz zusammengefasst:
Im Workshop…

  • lernen Sie verschiedene Einsatzmöglichkeiten von narrativen Computerspielen im Literaturunterricht kennen.
  •  setzen Sie sich mit den Potenzialen und Herausforderungen bei der Einbettung von narrativen Computerspielen im Unterricht auseinander.
  • erhalten Sie einen Einblick in Best-Practice-Spiele für verschiedene Altersgruppen (bspw. anhand des Spiels Trüberbrook).
  • entwickeln Sie eigene Ideen zum Thema Games im Unterricht und tauschen sich über diese mit Expert*innen und Kolleg*innen aus.

Literatur:

  • Boelmann, Jan M./König, Lisa/Stechel, Janek (2021): Genug gespielt! Warum Computerspiele eine eigene Didaktik brauchen. In: Literatur und Unterricht. H.2 (in Veröffentlichung).
  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg) (2020): JIM-Studie 2020. Jugend, Medien, Information. Online-Quelle: www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2020/JIM-Studie-2020_Web_final.pdf.

Zielgruppe: Sek I (Gemeinschaftsschule, Gymnasium, Realschule, Haupt/Werkrealschule, SBBZ)

Zu den Personen:

Prof. Dr. Jan M. Boelmann ist Professor für Literatur- und Mediendidaktik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg.
Dr. Lisa König ist akademische Mitarbeiterin für Literatur- und Mediendidaktik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Gemeinsam leiten Sie das Zentrum für didaktische Computerspielforschung der Hochschule. Weitere Informationen finden Sie unter: www.zfdc.de

Dieser Workshop ist ausgebucht.

Bei der deutschen Orthographie handelt es sich um ein komplexes, in weiten Teilen klar strukturiertes System, das vor allem durch Leserfreundlichkeit gekennzeichnet ist. Rechtschreiblernen geschieht demzufolge nicht in erster Linie über das Abspeichern einzelner Wörter, sondern auch über das Reflektieren und Nachvollziehen von Schreibungen, initiiert beispielsweise durch Lernaufgaben oder Rechtschreibgespräche.

Besonders deutlich wird dies an Phänomenen wie der Getrennt- und Zusammenschreibung (GZS), die offensichtlich weder durch Lautorientierung noch durch das Automatisieren einzelner Schreibungen bewältigt werden können.
Die GZS wird häufig als kurioses Randphänomen der Orthographie angesehen, das (vor allem seit der Rechtschreibreform) kaum zu beherrschen ist. Dabei handelt es sich jedoch um eine sehr einseitige Sichtweise: Der Kernbereich der GZS ist tatsächlich klar und systematisch geregelt und wird von sehr vielen Schüler*innen nach erstaunlich kurzer Zeit (und mit wenig unterrichtlichem Input) verhältnismäßig sicher bewältigt.

Diese offensichtlich vorhandenen Kompetenzen werden aber vom Deutschunterricht nicht in geeigneter Weise aufgegriffen und weiterentwickelt, sodass es bis weit in die Sekundarstufe hinein und auch bei erwachsenen Schreiber*innen noch zu (teils schmerzhaften) Fehlschreibungen kommt.

Im Workshop sollen am Beispiel der GZS Möglichkeiten zur Förderung der Rechtschreibkompetenz erarbeitet werden. Zentral ist dabei eine Orientierung am System Orthographie und am Erwerb bzw. den vorhandenen Fähigkeiten der Schüler*innen. Angestrebt wird zudem eine induktive, schülerzentrierte und operationale Herangehensweise.

Kompetenzen/Lernziele:
Die Teilnehmenden können…

  • grundlegende Prinzipien der Getrennt- und Zusammenschreibung benennen und als Grundlage für Gespräche mit Schüler*innen nutzen,
  • Regelungen des Kernbereichs von Zweifelsfällen unterscheiden und erklären und
  • eigene Lernaufgaben entwickeln.

Zielgruppe: Primarstufe, Sek I + II (Gemeinschaftsschule, Gymnasium, Realschule, Haupt/Werkrealschule, SBBZ, Berufliche Schulen)

Zu den Personen:

Prof. Dr. Andreas Krafft ist Grund- und Hauptschullehrer und seit 2017 Professor für deutsche Sprache und ihre Didaktik an der PH Freiburg. Forschungsschwerpunkte: Entwicklung metasprachlicher Fähigkeiten, Schriftlinguistik und Schriftspracherwerb.
Sandra Hans studiert an der Universität Freiburg im Master Bildungswissenschaft und unterstützt das Zentrum für Lehrkräftefortbildung der PH mit Ihren Kenntnissen.

Dieser Workshop ist ausgebucht.

Die Corona-Pandemie hat dem Nachdenken über digitale und hybride Lehrformate eine neue Dimension gegeben – in kürzester Zeit mussten Konzepte entwickelt werden, um den Schüler*innen Unterricht auch während der (partiellen) Lockdowns anbieten zu können. Nach mehr als einem Jahr „Corona-Lehre“, nach zahllosen Einzelinitiativen und mit der Hoffnung auf eine Besserung der Situation im nächsten Schuljahr stellt sich nun die Frage: „Was bleibt?“

Das Panel will als gemeinsame Veranstaltung der beiden Tagungen „Mathe für alle“ und „Deutsch für alle“ eine Diskussion zu dieser Frage anstoßen. Die Basis hierfür sollen konkrete Lehrkonzepte und ihre Umsetzung in den Klassen 4 bis 8 sein. Anhand derer wollen wir diskutieren, welche neuen Werkzeuge und Vermittlungsstrategien auch nach dem Ende der pandemiebedingten Einschränkungen den Unterricht bereichern können. Konkret geht es dabei um die drei Basisdimensionen des Unterrichts:

  1. Feststellen der Lernstände: Wie wird im hybriden/digitalen Umfeld die Diagnose von Lernständen der Schüler*innen, ihrer spezifischen Denkmuster etc. ermöglicht?
  2. Konstruktive Lernendenunterstützung: Welches Feedback kann gegeben werden, um eine möglichst optimale und adaptive Lernendenunterstützung zu erreichen?
  3. Tiefenstrukturen/Kognitive Aktivierung: Wie kann eine kognitive Aktivierung der Schüler*innen unter den neuen Umständen des Lernens erfolgen?
  4. Operative Ebene/Klassenführung: Welche Werkzeuge wurden eingesetzt, um digitale/hybride Lehre zu betreiben – und welche spezifischen Lehr-Lern-Möglichkeiten haben diese Werkzeuge eröffnet?

Auf der Grundlage von Erfahrungen und Beispielen aus der Praxis geht es in der zweistündigen, digital synchronen Veranstaltung um den Austausch über Arbeitsstrategien und den Umgang mit Schulunterricht in besonderen Zeiten – und darüber hinaus.

Zielgruppe: Klassenstufen 4 bis 8

Zu den Personen:

Prof. Dr. Petra Gretsch ist seit 2010 Professorin an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und vertritt die Bereiche Sprachwissenschaft / Sprachdidaktik Deutsch sowie Fachsprachenvermittlung und die Fächer Deutsch als Zweitsprache und Fremdsprache.

Prof. Dr. Lars Holzäpfel forscht und lehrt am Institut für Mathematische Bildung der Pädagogischen Hochschule Freiburg (IMBF). Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Wirksamkeit von Lehrerfortbildungen, Lernen mit Visualisierungen im Mathematikunterricht, Problemlösen lehren lernen und Umgang mit Heterogenität. Aktuell leitet er das Zentrum für Schulpraktische Studien und das Praxiskolleg im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung in Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg. Er ist Vorstandsmitglied im Deutschen Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM) und Mitherausgeber der Zeitschrift mathematik lehren.

Apl. Prof. Dr. Stefan Seeber ist germanistischer Mediävist und arbeitet als akademischer Rat am Deutschen Seminar der Universität Freiburg. Zu seinen Forschungs- und Lehrschwerpunkten gehört die Vernetzung von Mediävistik und Schule, u. a. auch im Rahmen des Portals https://mittelalterundschule.wordpress.com. Seit April 2021 leitet er gemeinsam mit Prof. Lars Holzäpfel das Handlungsfeld „Praxisvernetzung & Fort- und Weiterbildung“ in FACE

Der Workshop entfällt krankheitsbedingt!

Sprache spielt nachweislich nicht nur in den sprachlichen Fächern, sondern auch im Fach Geschichte eine zentrale Rolle. Vor allem fachspezifische Fach- und Sachtexte stellen für Schülerinnen und Schüler im Unterricht oftmals große Barrieren dar, so dass in heterogenen Klassen zunehmend sprachlich differenziertere Lernszenarien entwickelt werden (müssen), um diese lesen, verstehen und bearbeiten zu können.

Der Workshop will am Beispiel von ausgewählten Schulbuchtexten zeigen, wie im Rahmen sprachsensibler Unterrichtsplanung eine Bedarfsanalyse (im Sinne der Identifikation der sprachlichen Anforderungen des Unterrichtsmaterials) vorgenommen werden kann. Eine solche Bedarfsanalyse bildet die Grundlage für das Konzept einer sprachsensiblen Unterrichtsstunde bzw. Unterrichtseinheit.
Nach einem kurzen Einblick in den aktuellen Stand der fachdidaktischen Diskussion über sprachsensiblen Unterricht und Sprachmerkmale fachspezifischer Texte wird im zweiten Teil der Fortbildung die Möglichkeit geboten, sprachliche Hürden in konkreten Schulbuchtexten zu identifizieren.

Literatur:

  • Melanie Beese / Claudia Benholz / Christoph Chlosta / Erkan Gürsoy / Beatrix Hinrichs / Constanze Niederhaus / Sven Oleschko, Sprachbildung in allen Fächern, München 2014.
  • Gabriele Kniffka / Thorsten Roelcke, Fachsprachenvermittlung im Unterricht, Paderborn 2016.
  • Monika Rox-Helmer, Lesen im Geschichtsunterricht: Notwendigkeit oder Chance? In Pro Lesen. Auf dem Weg zur Leseschule - Leseförderung in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern (S. 183–199), Donauwörth 2010.
  • Michael Sauer, Begriffslernen und Begriffsarbeit im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts. 2019.

Zielgruppe: Sek I+II (Gemeinschaftsschule, Gymnasium, Berufliches Gymnasium, Haupt/Werkrealschule, Berufliche Schule)

Zu den Personen:

Herr Prof. Dr. Thomas Martin Buck ist seit 2006 Professor für Geschichte und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg, vertritt hier den Bereich der vormodernen Geschichte und arbeitet im Promotionskolleg "HeLPS" auch zum Thema "sprachsensibler Fachunterricht".
Helene Bergmann M.A. ist seit 2015 als Akademische Mitarbeiterin an der Pädagogischen Hochschule Freiburg in den Bereichen Politik- und Geschichtsdidaktik tätig und betreibt ein Promotionsforschungsprojekt zur Wirksamkeit von Leseförderung im Geschichtsunterricht.

Der Workshop entfällt krankheitsbedingt!

Ziel des Workshops ist die Entwicklung erster Ideen zur aktiven Einbeziehung der vielfältigen sprachlichen Interaktionen unserer SuS (von der digitalen Kurznachricht bis zum Demo-Transparent) im Zusammenhang mit der Fridays for Future-Bewegung und den sich damit verbindenden Fragen, Positionen und Konsequenzen zur ökologischen Bewahrung unseres Planeten. Hier wird auf kreativen Wegen Wissen erzählt, transformiert und neu hergestellt. Auf diese Weise betreiben viele SuS selbstgesteuert literale Entwicklung, die es lohnt, für den (Deutsch-)Unterricht nutzbar zu machen.

Zu Beginn des Workshops wird ein exemplarisches Aufgabenarrangement vorgestellt, bei dem es darum geht, Informationen zur Fridays for Future-Bewegung zusammenzutragen, sich eine eigene Position zu den Zielen der Bewegung zu erarbeiten und letztendlich zu überlegen, ob bzw. wie man sich in die Verwirklichung dieser Ziele einbringen möchte. Dadurch entsteht ein Klimaplan, der als persönliche Handlungsmaxime, aber auch als Textbaustein für einen gemeinsamen, erweiterten Klimaplan (mit Freunden, der Peer-Gruppe, Klasse oder Schule) genutzt werden kann.

In Vorbereitung auf den Workshop wird den angemeldeten Personen eine Lektüre von 1-2 Seiten mit Orientierungspunkten für ein Aufgabendesign mit individuell erlebbarem Gebrauchswert zugeschickt. Einige Stichworte dafür sind: Scaffolding, Peer-Feedback und Textrevision, Hilfs- und Transfertexte (Text-Recycling), Flipped Classroom, sprachsensibles Handeln, materialgestütztes Schreiben, Schreib- und Leseberatung (vgl. Kellogg 2008, Bachmann/Becker-Mrotzek 2010, Bräuer/Schindler 2011, Philipp (2015).

Ich bitte um Vorab-Überlegungen per e-Mail an braeuer(at)ph-freiburg.de zum Gestaltungspotenzial hinsichtlich der kreativen Einbindung des o.g. Themas in den eigenen Unterricht, idealerweise im Verbund mit anderen Fächern und Kolleg*innen.

Am Ende des Webinars können Möglichkeiten der weiteren Kooperation mit dem Freiburger Schreibzentrum besprochen werden.

Zielgruppe: Primarstufe, Sek I+II (Grundschule, Gemeinschaftsschule, Gymnasium, Berufliches Gymnasium, Realschule, Haupt/Werkrealschule, SBBZ, Berufliche Schule, Andere)

Zu der Person:
Dr. Gerd Bräuer
hat viele Jahre in den USA und in Kanada gearbeitet und sich dort Erkenntnisse und Erfahrungen der angelsächsischen Schreib- und Lesedidaktik angeeignet. 2001-03 hat er das Freiburger Schreibzentrum aufgebaut. Seitdem begleitet er Menschen, Projekte und Institutionen, die sich für die Weiterentwicklung von Schreibenden und Lesenden engagieren: www.literacy-management.com

Rahmendaten

Veranstaltungsart:

Online - Fortbildungstagung /-reihe

Termine:

von Di, 12.10.2021 bis Do, 25.11.2021
jeweils 16:00 - 18:00 Uhr
zusätzlich gibt es jeweils 20 min vor und nach den Veranstaltungen eine „virtuelle Coffeetime" zum zwanglosen Austausch in kleinerer Runde

Ort:

Online

Zielgruppe:

in erster Linie Lehrkräfte des Faches Deutsch, aber auch Lehrkräfte von Fächern, in denen die Vermittlung komplexer Inhalte überwiegend sprachlich realisiert wird (z.B. Geschichte) (Prim, Sek I+II) sowie Multiplikator*innen, Fachleiter*innen und Referendar*innen.

Schulart:

alle Schularten der Primarstufe und der Sekundarstufen I und II

Teilnahmebeitrag:

kostenfrei

Leitung:

Prof. Dr. Petra Gretsch und Prof. Dr. Gabriele Kniffka, Pädagogische Hochschule Freiburg

Kontakt:

Organisatorisch: lehrerfortbildung(at)ph-freiburg.de 
Tel.: 0761/682 -644 oder-544

Veranstaltet von:

Institut für deutsche Sprache und Literatur der PH Freiburg in Kooperation mit „Praxisvernetzung & Fort- und Weiterbildung" in der School of Education FACE der Pädagogischen Hochschule, Albert-Ludwigs-Universität und Hochschule für Musik Freiburg www.face-freiburg.de

Hinweis:

Im gleichen Zeitraum findet die Online - Fortbildungstagung „Mathe für alle" statt

Anmeldung

Anmeldeschluss: Alle Workshops finden statt. Sowohl zum Hauptvortrag als auch zu den Workshops können Sie sich jeweils bis zum Vortag des Workshops noch nachmelden, solange Plätze frei sind.

Im Anmeldeformular wählen Sie aus, welche Online-Termine Sie besuchen. Im Vorfeld der Termine erhalten Sie jeweils einen Teilnahme-Link per E-Mail.

LFB Online BaWü: Lehrkräfte staatlicher Schulen aus Baden-Württemberg können sich zusätzlich in LFB-online unter der Lehrgangsnummer X2LGP anmelden, um die Fortbildung im Portfolio zu haben.

Die Anmeldung ist abgeschlossen.