Fortbildungstagung „Deutsch für alle"

Impulse für das literarische, sprachliche und mediale Lernen

Bild: Colourbox

Nach der Online-Veranstaltungsreihe 2021 freuen wir uns, dass die Fortbildungstagung „Deutsch für alle“ nun am Mittwoch, 29.03.2023 erstmals in Präsenz an der Pädagogischen Hochschule Freiburg stattfinden kann.

Die verschiedenen Vortrags- und Workshopangebote richten sich an Lehrkräfte aller Schularten, ob eben erst im Vorbereitungsdienst angekommen oder schon mit langjähriger Erfahrung, sowie an Multiplikator:innen und Mitwirkende in der Lehrkräfteausbildung. Sie bieten eine breite Palette an Impulsen für das literarische, sprachliche und mediale Lernen mit Kindern und Jugendlichen aller Altersstufen: Von der Kunst des Vorlesens über mehrsprachige Anlässe zur Sprachreflexion bis hin zum Umgang mit dystopischer Literatur im Deutschunterricht. Dabei werden fachwissenschaftliche oder -didaktische Überlegungen konsequent mit konkreten methodischen Vorschlägen, die direkt in den Klassenzimmern oder anderen Lernräumen umsetzbar sind, verbunden.

Die individuell wählbaren, in drei Slots von 90 bzw. 60 Minuten angebotenen Workshops werden umrahmt von einem kurzen Einführungsvortrag sowie mehreren Pausen, in denen nicht nur Kaffee getrunken und Kuchen genascht werden kann, sondern auch Zeit zum Austausch untereinander sowie zwischen Teilnehmenden und Vortragenden zur Verfügung steht.

Die Anmeldung zur Tagung ist ab sofort geöffnet; da die meisten Workshops zahlenmäßig begrenzt sind, empfehlen wir eine frühzeitige Anmeldung. Wir freuen uns auf Sie!

Tagungsprogramm zum Download

 Tagungsprogramm Kurzversion

 Tagungsprogramm Langversion

Ablauf:

09:00 - 09:15 Uhr: Ankommen, Anmeldung & Begrüßungskaffee (Kleines Auditorium KA 101)

09:15 - 09:45 Uhr: Begrüßung, kurzer Impuls zum Tagungsthema (Kleines Auditorium KA 101)

09:45 - 10:00 Uhr: Pause / Deutsch-Café (Kleines Auditorium KA 101)

10:00 - 11:30 Uhr: Workshoprunde 1 (90 min)

11:30 - 11:45 Uhr: Raumwechselpause

11:45 - 12:45 Uhr: Workshoprunde 2 (60 min)

12:45 - 14:00 Uhr: Mittagspause

14:00 - 15:30 Uhr: Workshoprunde 3 (90 min)

15:30 - 15:45 Uhr: Abschluss im Plenum (Kleines Auditorium KA 101)

Workshoprunde 1 (10:00 - 11:30 Uhr)

die Blumen - çiçekler - las flores: Was kann an diesen drei Wörtern (und ggf. ihren Begleitern) entdeckt werden?
Welche Übersetzungen warten in Ihrem Klassenzimmer noch auf sie und wie wird in den Sprachen Ihrer Schüler:innen der Plural gebildet? Über Sprachenvergleiche können wir mit Kindern ins Gespräch über Wortbildung und Satzbau, Schriftstruktur und Sprachgebrauch kommen. In dem Workshop lernen Sie wesentliche Grundpfeiler und Ziele eines mehrsprachigen Deutschunterrichts kennen, erhalten Einblicke in verschiedene Sprachen, analysieren und erproben sprachenvergleichende Aufgaben.

Zur Person:

Dr. Barbara Geist ist Vertretungsprofessorin für Grammatik und Grammatikdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Bis 2020 war sie Juniorprofessorin für Deutsch als Zweitsprache und ist seit dem akademische Rätin für Deutschdidaktik an der PH Karlsruhe und der PH Freiburg. Sie lehrt und forscht insbesondere zu Mehrsprachigkeitsdidaktik und Schriftspracherwerb.

In dem Workshop wird ein Programm vorgestellt, bei dem das selbständige Lesen einer Comic-Serie (Kiste) mit unterstützenden Aufgaben flankiert wird.
Lesen ist ohne Instruktion nicht zu erlernen. Um jedoch Kindern die Freude am eigenständigen Lesen zu vermitteln, dürfen unterstützende Maßnahmen das Lesen nicht stören. Die hier vorgeschlagene Unterstützung bezieht sich auf die Superstruktur des Plots und wird in Form eines Logbuchs angeboten. Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie Geschichten aufgebaut sind, erkennen einen gemeinsamen Nenner und wenden dieses Wissen auf neue Episoden und Geschichten an.
Das Programm, das hier vorgestellt wird, ist bereits an mehreren Grundschulen erprobt und validiert worden. Entsprechend werden neben der Vorgehensweise und den Materialien auch empirische Daten zu den Aktivitäten der Lernenden und zur Wirksamkeit vorgestellt.

Zu den Personen:

Dr. Wolfgang Bay besetzt derzeit eine Post-Graduierten Stelle an der Pädagogischen Hochschul Schwäbisch Gmünd. Im Sommer 2022 hat er seine Dissertation („Geschichten verstehen") an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und der Universität zu Köln abgeschlossen. Er forscht zum Verstehen narrativer Texte, zur Funktion sprachlicher Strukturen, zur Literaturdidaktik und zur Theorie-Praxis-Verknüpfung im Deutschunterricht. Er war tätig als Schulbuchautor, Koordinator beim Aufbau einer Gemeinschaftsschule, schulische Leitung eines Projekt für
Kinder, die nicht am Regelunterricht teilnehmen konnten, u.v.m.
Dr.  Friedemann  Holder  ist  als Akademischer  Oberrat  an  der  PH  Freiburg  tätig. Seine Schwerpunkte sind Literaturdidaktik, Rezeptionsprozesse beim Lesen sowie Metapherverstehen.
Maribel Maier ist derzeit Master-Studentin an der PH Freiburg und ab Feb 2023 im Referendariat.

Seit der Jahrtausendwende ist eine auffällige Konjunktur von Dystopien in verschiedenen Medien (Allgemeinliteratur, Jugendliteratur, Film, Serie etc.) zu beobachten. Somit ist es nur folgerichtig, dass der dystopische Roman "Corpus Delicti" (2009) der vielbeachteten Autorin Juli Zeh seit langer Zeit Schullektüre und darüber hinaus derzeit das Sternchenthema für die Oberstufe an Gymnasien ist.
In dem Workshop sollen sowohl fachwissenschaftliche Impulse zu Theorie, Geschichte und Analyse des Genres und speziell des o.g. Werks als auch
methodisch-didaktische Ideen für die Auseinandersetzung mit dem Roman im Unterricht gegeben werden. Wichtig ist uns dabei das Zusammenspiel von fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Analyse.

Zu den Personen:

Apl. Prof. Dr. Weertje Willms ist außerplanmäßige Professorin für Komparatistik und (interkulturelle) Germanistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Sie studierte Komparatistik, Slavistik und Psychologie in Moskau, Mainz und München und erhielt mehrere Lehrpreise. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Interkulturalitäts- und Kulturtransferforschung, Literatur und Psychologie, Genderforschung, Kinder- und Jugendliteratur, Kreatives Schreiben, Literaturvermittlung sowie deutsch-russische Kulturbeziehungen.
Dr. Ursula Ziaja ist Lehrerin am Walter-Eucken-Gymnasium und kaufmännische Schulen I in Freiburg für Deutsch und Englisch. Sie studierte in Freiburg und Dublin und promovierte in der Anglistik (Literaturwissenschaft und Linguistik) an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Sie veröffentlichte Forschungsbeiträge in den Bereichen Translationswissenschaft, kreatives Schreiben sowie Gedichtübersetzungen.

Einzigartigkeit und Unwiederholbarkeit der Aufführung machen den Reiz eines Theaterbesuches aus, stellen aber gleichzeitig auch hohe Anforderungen an Wahrnehmung und Aufmerksamkeit des Publikums. Gerade für Kinder und Jugendliche mit nur wenigen oder gar keinen Theatererfahrungen kann es daher hilfreich sein, wenn Theaterbesuche im Unterricht vor- und/oder nachbereitet werden.
Im Workshop werden analytische, szenische und produktionsorientierte Verfahren vorgestellt, die eine Klasse auf den Theaterbesuch vorbereiten oder diesen nachbereiten und die helfen, die gemeinsam rezipierte Aufführung im Unterricht so aufzugreifen, dass Kinder und Jugendliche ihre Wahrnehmungen äußern, sich über ihre ästhetischen Erfahrungen austauschen und ihre individuellen Rezeptionserfahrungen zum Thema machen können.
Am Beispiel aktueller Inszenierungen aus verschiedenen Theatern und unterschiedlichen Theatersparten werden verschiedene Verfahren auch praktisch erprobt und auf Basis der eigenen Erfahrung kritisch reflektiert.

Zur Person:

Prof. Dr. Anne Steiner ist Professorin für deutsche Literatur und ihre Didaktik (Schwerpunkt Drama und Theater) und Theaterpädagogin und leitet das Besondere Erweiterungsfach Theater an der PH Freiburg.

Workshoprunde 2 (11:45 - 12:45 Uhr)

Bildungs- und Fachsprache bereiten vielen Schüler:innen Schwierigkeiten im naturwissenschaftlichen Fachunterricht. Lehrkräfte stehen vor der Herausforderung, der sprachlichen Heterogenität der Lernenden gerecht zu werden und jede:n Schüler:in auf seinem:ihrem Bildungsweg so gut wie möglich zu unterstützen. Wie aber kann es gelingen, sprachliches Lernen in einen primär fachlich ausgerichteten Unterricht zu integrieren?
Ausgehend von spezifischen Textsorten und authentischen Lerner:innentexten aus dem Sachunterricht setzen sich die Teilnehmer:innen des Workshops mit den sprachlichen Herausforderungen des naturwissenschaftlichen Sachunterrichts am Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe auseinander. Anhand konkreter Aufgabenbeispiele werden fachliche sowie sprachliche Lernziele und Möglichkeiten zur individuellen Diagnose und Förderung erarbeitet. Darüber hinaus lernen die Teilnehmer:innen des Workshops didaktische Konzepte für sprachbildenden Sachunterricht kennen und diskutieren über eine differenzierende fachintegrierte Sprachbildung.

Zu den Personen:

Prof. Dr. Zeynep Kalkavan-Aydın lehrt und forscht am Arbeitsbereich DaZ/DaF am Institut für deutsche Sprache und Literatur an der PH Freiburg. Sie leitet die Masterstudiengänge DaZ/DaF sowie u.a. das Projekt „Professionelle Unterrichtswahrnehmung im Beruflichen Lehramt in der Zielsprache Deutsch“. Sie ist ausgebildete Grundschullehrerin und u.a. Mitherausgeberin der Zeitschrift Deutsch differenziert (Westermann).
Benjamin Siegmund ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich DaZ/DaF an der PH Freiburg. Er ist ausgebildeter Gymnasiallehrer (Deutsch, Geographie) und hat an der Universität Tübingen über die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Integration von Fach- und Sprachlernen im naturwissenschaftlichen Sachunterricht promoviert.

Um eine Durchgängige Sprachbildung zu erreichen, sind Professionalisierungsschritte für einzelne Lehrkräfte, Austauschmöglichkeiten in inter-institutionellen Teams und kommunal-politische Unterstützung notwendig.
In diesem Workshop konzentrieren wir uns auf die Frage, was einzelne Lehrkräfte in ihrem Unterricht (Stichwort Scaffolding) und an den Schnittstellen zu Fächern und Schulstufen beitragen können, um ALLEN Kindern und Jugendlichen zum Sprachausbau zu verhelfen und Register-Sicherheit zu erreichen.
Der Workshop kann darüber hinaus auch gerne zur weiteren Netzwerkbildung von alten und neuen Modellverbunds-Partner:innen genutzt werden, die mit den Aktivitäten zur Durchgängigen Sprachbildung schon in Berührung gekommen sind.
Der Fokus des Workshops liegt jedoch auf Lehrkräften mit wenig bis Null Vorwissen in diesem Bereich.

Zur Person:
Frau Prof. Dr. Petra Gretsch
ist seit 2010 Professorin an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und vertritt primär die Bereiche Sprachwissenschaft / Sprachdidaktik Deutsch sowie Fachsprachenvermittlung und die Fächer Deutsch als Zweitsprache und Fremdsprache.

In der Forschung besteht Konsens darüber, dass die Rolle der Sprache bei der Vermittlung fachlicher Inhalte und für das Lernen im Fachunterricht fundamental ist (Becker-Mrotzek et al. 2013). Auch bei der Entstehung von Schülervorstellungen zu verschiedenen naturwissenschaftlichen Phänomenen spielt die Sprache eine wichtige Rolle. Um an fach- und bildungsbezogenen Diskursen partizipieren zu können, benötigen Schüler:innen umfangreiche Sprachkompetenzen, die eine grundlegende Voraussetzung für den Aufbau fachlicher Fähigkeiten im Unterricht sind. Die unterrichtliche Förderung bildungs- und fachsprachlicher Kompetenzen soll daher nicht nur im Sprachunterricht, sondern als Querschnittsaufgabe in sämtlichen Fächern erfolgen (Reich 2013; Vollmer & Thürmann 2013).

Ziel unseres Workshops ist es, den Teilnehmenden theoretische und praktische Impulse zur Verknüpfung von sprachlichem und sprachlichem Lernen im naturwissenschaftlichen Unterricht zu geben.

In unserem Workshop lernen Sie,

  • die fachbezogenen sprachlichen Herausforderungen wahrzunehmen und professionell damit umzugehen.
  • aufbauend auf den Schülervorstellungen den Lernprozess sprachsensibel zu gestalten.
  • anhand der vermittelten Methoden Ihre Schüler*innen an die adäquate Verwendung der Fachsprache heranzuführen.

Zu den Personen:

Jun.-Prof. Dr. Martin Schwichow lehrt und forscht an der PH Freiburg zur professionellen Wahrnehmung sprachlicher und fachlicher Fähigkeiten im naturwissenschaftlichen Unterricht.

Jun.-Prof. Dr. Nadja Wulffs Lehr- und Forschungsinteressen an der PH Freiburg liegen im Bereich der Didaktik und Methodik des Deutschen als Zweit- und Fremdsprache sowie des sprachsensiblen Fachunterrichts.

M.A. Erzhena Mikheeva ist als Akademische Mitarbeiterin im FamUs-Projekt der PH Freiburg tätig. Sie erforscht Verknüpfung von Konzepten zum Erwerb von Fachwissen und Fachsprache im Unterricht.

Literatur:

Becker-Mrotzek, M., Schramm, K., Thürmann, E., Vollmer, H. J.  (Hrsg.) (2013) Sprache im Fach. Sprachlichkeit und fachliches Lernen. Münster u.a.: Waxmann.

Reich, H. H. (2013) Duchgängige Sprachbildung. In: Gogolin, I., Lange, I., Michel, U., Reich, H. H. (Hrsg.) Herausforderung Bildungssprache – und wie man sie meistert. FörMig Edition, Bd. 9. Münster u.a.: Waxmann, 55-70.

Vollmer H. J., Thürmann, E.  (2013) Sprachbildung und Bildungssprache als Aufgabe aller Fächer der Regelschule. In: Becker-Mrotzek, M., Schramm, K., Thürmann, E., Vollmer, H. J. (Hrsg.) Sprache im Fach. Sprachlichkeit und fachliches Lernen. Münster u.a.: Waxmann, 41-58.

Workshoprunde 3 (14:00 - 15:30 Uhr)

Der Workshop widmet sich dem Schriftspracherwerb und dem professionellen Vorlesen in der Grundschule.
Es werden folgende, den Schriftspracherwerb fördernde Themen behandelt:

  • Vorlesepraktiken in Grundschule
  • Analyse der schriftprachlichen Strukturen in Bilderbüchern
  • Vermittlung der "Kunst des Vorlesens" (Professionalisierung) und Betrachtung der Rolle des/der Vorlesenden

Zu den Personen:

Dr. Sieglinde Eberhart und Dr. Sabine Zeller sind akadamische Mitarbeiterinnen am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Pädagogischen Hochschule Freiburg.

Zu unsystematisch, zu regelfixiert und zu spät einsetzend: So lässt sich die aktuell praktizierte Kommadidaktik charakterisieren; die Folgen finden sich in den Texten vieler Schüler:innen (und auch erwachsener Schreiber:innen). Während Aufzählungen und Herausstellungen noch einigermaßen zuverlässig bewältigt werden, bereitet insbesondere das Komma als satzinterne Satzgrenze (z. B. zwischen Haupt- und Nebensätzen) Schwierigkeiten.
Mit der „Königreichsdidaktik“ (Lindauer/Sutter 2005) liegt seit einigen Jahren ein bewährter Ansatz zur Erarbeitung des Satzgrenzenkommas vor, der allerdings beim Schreiben eigener Texte nur eingeschränkt wirksam ist. Im Workshop wird daher eine an Bredel/Hlebec (2015) angelehnte Erweiterung der Methode präsentiert, die durch die direkte Einbindung in den Schreibprozess einen verbesserten Transfer ermöglicht. Diese ist ursprünglich für die Mittel- und Oberstufe konzipiert, lässt sich aber mit einigen Anpassungen gut bereits in der Grundschule (ab Kl. 3) einsetzen.
Neben interpunktionsdidaktischen Überlegungen sind auch methodische Ideen und konkrete, in verschiedenen Klassenstufen erprobte und einsetzbare Materialien Teil des Workshops. Die Teilnehmenden werden so in die Lage versetzt, eine system- und prozessorientierte Unterrichtseinheit zur Kommasetzung in den eigenen Deutschunterricht zu integrieren. Vorkenntnisse zur „Königreichsdidaktik“ sind für die Teilnahme am Workshop nicht erforderlich, aber auch nicht von Nachteil.

Zu den Personen:

Prof. Dr. Andreas Krafft ist Grund- und Hauptschullehrer und seit 2017 als Professor für deutsche Sprache und ihre Didaktik an der PH Freiburg tätig. Sein Forschungsschwerpunkt ist derErwerb syntaxbasierter orthographischer Phänomene (Groß- und Kleinschreibung, Getrennt- und Zusammenschreibung, Interpunktion).
Svenja Zehr arbeitet als Grundschullehrerin an der Freien Christlichen Schule Freiburg. 

Texte im dominant narrativen Modus nehmen großen Raum ein im Deutschunterricht. Wir finden sie in Form von Märchen, Geschichten, Romanen, Comics, Filmen oder auch in biografischen Texten. Nicht selten kommt es bei der Rezeption solcher Texte zu Verständnisschwierigkeiten - und nicht zuletzt das Zusammenfassen solcher Texte ist für alle am Unterricht Beteiligten eine Mammutaufgabe.
Dieser Workshop setzt sich mit der Frage auseinander, wie Sie Ihre Schüler:innen bei den Verstehensprozessen während der Rezeption narrativer Texte unterstützen können. Sie bekommen neue Methoden an die Hand, deren Wirksamkeit in einer Studie mit 500 Schüler:innen der Orientierungsstufe (Klassen 5 und 6) aller Schularten nachgewiesen werden konnte. Die teilnehmenden Lehrkräfte beschrieben die Verstehensstrategien durchweg als wichtiges Werkzeug, das sie in ihren weiteren Unterricht einbauen. Neben dem theoretischen Hintergrund und der Erläuterung der Methoden erhalten Sie konkretes Unterrichtsmaterial sowie eine Skizzierung möglicher Unterrichtsreihen.
Wir arbeiten so, dass Sie nach dem Workshop

  • in der Lage sind, zwei Dimensionen des Verstehensprozesses beim Lesen narrativer Texte nachzuvollziehen.
  • zwei wirksame Verstehensstrategien kennen, die Schüler:innen beim Verstehen von Geschichten unterstützen können.
  • Unterrichtsmethoden kennen, mit denen Sie diese Verstehensstrategien vermitteln können.
  • Unterrichtsmaterial an der Hand haben, mit dem Sie diese Verstehensstrategien im regulären Deutschunterricht der Klassenstufen 3, 4, 5 und 6 erarbeiten können.

Zur Person:

Dr. Wolfgang Bay Wolfgang Bay besetzt derzeit eine Post-Graduierten-Stelle an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. Im Sommer 2022 hat er seine Dissertation („Geschichten verstehen") an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und der Universität zu Köln abgeschlossen. Sein Habilitationsprojekt "Professionell lesen unterrichten in einer Kultur der Digitalität (ProLuD)" beschäftigt sich mit den Wissensfacetten, die
Lehrkräfte in der Primarstufe für einen wirksamen und heterogenitätssensiblen Leseunterricht in einer digitalisierten Welt benötigen. Er forscht
zudem zum Verstehen narrativer Texte, zur Funktion sprachlicher Strukturen, zur Literaturdidaktik und zur Theorie-Praxis-Verknüpfung im
Deutschunterricht. Er war tätig als Schulbuchautor, Koordinator beim Aufbau einer Gemeinschaftsschule u.v.m.

Rahmendaten

Veranstaltungsart:

Präsenz-Fortbildungstagung

Termin:

Mi, 29.03.2023, 9:00 - 15:45 Uhr

Ort:

Pädagogische Hochschule Freiburg, Start: Kleines Auditorium, Raum 101

Zielgruppe:

Lehrkräfte des Faches Deutsch, Multiplikator:innen, Fachleiter:innen, Referendar:innen sowie Lehrkräfte-Ausbilder:innen

Schulart:

alle Schularten der Primarstufe und der Sekundarstufen I und II

Teilnahmebeitrag:

kostenfrei

Leitung:

Prof. Dr. Andreas Krafft, Institut für deutsche Sprache und Literatur, Pädagogische Hochschule Freiburg

Kontakt:

Organisatorisch: lehrerfortbildung(at)ph-freiburg.de 
Tel.: 0761/682 -644 oder-544

Veranstaltet von:

Institut für deutsche Sprache und Literatur der PH Freiburg in Kooperation mit „Praxisvernetzung & Fort- und Weiterbildung" in der School of Education FACE der Pädagogischen Hochschule, Albert-Ludwigs-Universität und Hochschule für Musik Freiburg www.face-freiburg.de

Anmeldung

Anmeldeschluss: Di, 14.03.2023. Im Anmeldeformular können Sie pro Workshoprunde je einen Workshop auswählen.

LFB Online BaWü: Lehrkräfte staatlicher Schulen aus Baden-Württemberg können sich zusätzlich in LFB-online unter der Lehrgangsnummer MRPDG anmelden (inkl. Reisekostenerstattung).

Die Anmeldung ist abgeschlossen.