Regionale Bildungslandschaften ermöglichen einen vernetzten, systemübergreifenden und multiprofessionellen Dialog der unterschiedlichen Akteure, die an der Bildung und Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beteiligt sind: Sie bringen die Landesebene (z. B. staatliche Schulverwaltung) und die kommunale Ebene (z. B. kommunale Schulträger, Jugendhilfe etc.) miteinander ins Gespräch und beziehen dabei die Ebenen der Planung, der Entscheidung und der Umsetzung mit ein. Im Rahmen von kommunalem Bildungsmonitoring, wirkungsorientierten Planungs-, Monitoring- und Evaluationsansätzen und kleinräumigen sozialräumlichen Betrachtungen und Planungen generieren Bildungslandschaften ein reichhaltiges regionales Kontextwissen über Bildungsprozesse und Aufwachsensbedingungen junger Menschen vor Ort.

Für die Bildungsforschung und die Bildungsadministration kann dieses häufig daten-gestützte regionale Kontextwissen eine wertvolle Quelle darstellen, z. B. beim Einbezug konkreter Problemstellungen aus der kommunalen Praxis in die Konzeption von Forschungsvorhaben oder bei der zielgerichteten Entwicklung von Interventionen und deren Implementierung in ein bereits bestehendes Maßnahmengefüge.

Der Beitrag beleuchtet anhand der seitherigen Erfahrungen im Landesprogramm Bildungsregionen, welche Potenziale in der Nutzbarmachung und der Nutzung regionalen Kontextwissens liegen und wie diese noch zielgerichteter zum Tragen kommen können.

Im zweiten Teil der Veranstaltung erfolgt ein Perspektivwechsel und die Einbindung der vorliegenden Expertise der regionalen Bildungslandschaften wird im Fokus der Drittmittelantragstellung diskutiert. Dabei geht es um die Herausarbeitung unterschiedlicher Handlungslogiken, die sich im Spannungsverhältnis zwischen Change Management, sinnvollen und regional abgestimmten Interventionen etwa zur Reduktion von Bildungsungleichheit sowie Anreizstrukturen der universitären Drittmittelakquise vollziehen. Präsentiert wird schließlich ein aus dem BMBF-Verbund StiEL – Schule tatsächlich inklusiv – stammendes good practice-Beispiel nachhaltiger und regionaler Verankerung von Lehrer*innenfortbildung zur Stärkung inklusiver Beschulung.

Frank Pfänder (IBBW), Susanne Zeller (IBBW), Uwe H. Bittlingmayer (PH Freiburg)

Montag den 27.03.2023 10:15 -11:15 Uhr (online mit Webex)

Anmeldung bis 23.03.2023 unter https://oft.kultus-bw.de/veranstaltung/c732c002efed4647adf8d7b840066ec6