
Sprachbildung in Ausbildung und Beruf
BeFaSZ und KoKo
Integriertes Modell zur sprachlichen Förderung in der beruflichen Ausbildung
Das Projekt KoKo – Kompetent durch Kommunikation und das Berufs- und Fachsprachenzentrum (BeFaSZ) verfolgen ein gemeinsames Ziel: die Stärkung sprachlicher Handlungskompetenz von Auszubildenden im betrieblichen Kontext. Während KoKo praxisnahe, digitale Lernszenarien für den unmittelbaren Einsatz im Ausbildungsalltag entwickelt und pilotiert, schafft BeFaSZ als digitale Servicestelle die strukturellen und institutionellen Voraussetzungen für eine nachhaltige sprachliche Förderung in Ausbildungsbetrieben.
Durch die Integration von KoKo als operatives Teilprojekt innerhalb von BeFaSZ ergeben sich weit-reichende Synergien. Die im Rahmen von KoKo entwickelten Lerneinheiten können in das digitale Materialarchiv von BeFaSZ eingebunden und durch zusätzliche Schulungsformate, diagnostische Werkzeuge und Beratungsmodule ergänzt werden. Umgekehrt profitiert KoKo von der institutionellen Verankerung und der wissenschaftlichen Begleitung durch BeFaSZ, etwa bei der Konzeptualisierung, Evaluation und Skalierung der entwickelten Szenarien.
KoKo fungiert somit als methodisch-didaktisches Innovationslabor innerhalb von BeFaSZ und liefert konkrete Transferprodukte für die Zielgruppe der Ausbildenden. BeFaSZ wiederum konsoli-diert diese Ergebnisse, vernetzt sie mit weiteren Materialien zur Sprachförderung, Beratungsangeboten und macht sie für eine breite Anwenderschaft zugänglich. Diese Verzahnung führt zu einem integrierten Gesamtansatz, der sowohl die Mikroebene (interaktive Lernmodule im Betrieb) als auch die Makroebene (strukturelle Verankerung von betrieblicher Sprachbildung) abdeckt.

BeFaSZ - Berufs- und Fachsprachenzentrum
Das Projekt zielt auf die Einrichtung eines Berufs- und Fachsprachenzentrums (BeFaSZ) an der Pädagogischen Hochschule Freiburg sowie auf die Entwicklung und Pilotierung eines Konzepts zur sprachlichen Förderung von Auszubildenden mit Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache (DaZ/DaF) in Ausbildungsbetrieben ab. Während im Bereich der Lehrkräftebildung zahlreiche Maßnahmen zur sprachbildenden Unterstützung im beruflichen Fachunterricht etabliert wurden, zeigt sich in der betrieblichen Praxis ein deutliches Unterstützungsdefizit. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen sehen sich mit der sprachlichen Heterogenität ihrer Auszubildenden konfrontiert, verfügen jedoch weder über die notwendigen Ressourcen noch über das entsprechende Wissen, um sprachförderlich zu agieren. Das geplante Zentrum soll als Online-Angebot mit tutoriellen und organisatorischen Ansprechpartnern als niederschwellige Servicestelle fungieren. Es soll Ausbildungsbetriebe gezielt beraten und mit praxistauglichen Konzepten, Schulungsformaten, Materialien und Förderungshinweisen unterstützen. Ziel ist es, die betriebliche Ausbildungsqualität zu sichern, sprachliche Teilhabechancen zu erhöhen und langfristig einen Beitrag zur Integrati-on und Erweiterung der beruflichen Perspektiven von Auszubildenden mit Deutsch als Zweitspra-che bzw. Deutsch als Fremdsprache (DaZ/DaF) zu leisten. Im Rahmen des Projekts wird ein förderdiagnostisch fundiertes und praxisnahes Konzept entwickelt, das in ausgewählten Betrieben pilotiert und wissenschaftlich begleitet wird.
Förderzeitraum: 01.02.2025-31.01.2027
KoKo - Kompetent durch Kommunikation
Digitale Szenariodidaktik in beruflicher Ausbildung und im Beruf

Der zunehmende Anteil von Auszubildenden, für die Deutsch eine Zweit- oder Fremdsprache ist, stellt insbesondere kleine und mittlere Ausbildungsbetriebe vor sprachlich-kommunikative Her-ausforderungen im Ausbildungsalltag. Sie benötigen alltagstaugliche, fachlich fundierte und sprachlich sensible Instrumente, um Auszubildende gezielt zu unterstützen, ohne den betrieblichen Ablauf zu behindern.
Das Projekt „KoKo” zielt darauf ab, die sprachlich-kommunikative und fachlich-berufliche Handlungskompetenz von Auszubildenden im betrieblichen Ausbildungsalltag zu stärken. Gleichzeitig sollen betriebliche Ausbildende im Umgang mit sprachlich heterogenen Auszubildenden unterstützt und entlastet werden.
Zu diesem Zweck werden digitale, szenariobasierte Lerneinheiten entwickelt, die typische berufliche Handlungssituationen (z. B. Anweisungen verstehen, Rückfragen stellen, Fehler melden, Si-cherheitsunterweisungen umsetzen) sprachsensibel aufbereiten. Der Einsatz dieser digitalen Materialien soll es den Auszubildenden ermöglichen, sprachlich sicherer zu agieren, ohne den fachlichen Anspruch zu reduzieren. Die Ausbildende werden bei der Anwendung dieser Szenarien begleitet, um die Materialien nachhaltig in den betrieblichen Alltag zu integrieren.
Das Projekt gliedert sich in drei Phasen: Zunächst erfolgt eine Bedarfsanalyse in den beteiligten Betrieben. Dabei werden konkrete Kommunikationssituationen im Arbeitsalltag erfasst und mit Auszubildenden sowie Ausbildenden reflektiert. Auf dieser Grundlage werden in der zweiten Pha-se digitale Lernmodule entwickelt, die typische Szenen aus dem Berufsleben (z. B. „Montagebesprechung“, „Werkzeugausgabe“, „Fehlermeldung“) didaktisch aufbereiten. In der dritten Phase werden diese Materialien im Betrieb praktisch erprobt und evaluiert.
Damit stärkt KoKo die betriebliche Ausbildung, fördert die sprachlich-fachliche Integration von Auszubildenden und bietet Ausbildenden ein innovatives Instrument zur Unterstützung im Ausbil-dungsalltag.
Haben Sie Fragen?
Wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr. Nadja Wulff
Tel.: 0761/682-235
Email: nadja.wulff(at)ph-freiburg.de
Koordination:
Jochen Balzer
Email: jochen.balzer(at)ph-freiburg.de