Julian Happes

Akademischer Mitarbeiter

Institut für Politik- und Geschichtswissenschaft , Fachrichtung Geschichte

Adresse/Raum
KG 4, 214b
 
Telefon +49 761 682-735
E-Mail julian.happes(at)ph-freiburg.de
Sprechstunde Sprechstunde donnerstags 15.30-17.30 Uhr. Anmeldung über ILIAS.

ISP-Beauftragter

Modulverantwortlicher BA Sekundarstufe

Fachstudienberater

SoSe 2023

GES 011 - Grundlagen und Forschungsmethoden der Mittelalterlichen Geschichte Europas: Kulturelle Begegnungen im Mittelalter, DI 10-14 Uhr

GES 012 - Tiere im Mittelalter, DI 16-18 Uhr

Digitale Lehr-Lern-Tools für den Geschichtsunterricht

Historiographie des Spätmittelalters

Intersektionalität in der Vormoderne

Transdisziplinäre mediävistische Didaktik

Rassismus-/Antisemitismusprävention im Geschichtsunterricht

Transkulturalität in der Vormoderne


Projekt: Am Kreuzweg – Intersektionalität als Paradigma einer mediävistischen Didaktik
im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung im Teilprojekt L3 „Professionsorientierte Fachwissenschaft“ der Freiburger School of Education (gemeinsam mit Prof. Dr. Stefan Seeber

Das im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung im Teilprojekt L3 „Professionsorientierte Fachwissenschaft“ der Freiburger School of Education geförderte Projekt „Am Kreuzweg – Intersektionalität als Paradigma einer mediävistischen Didaktik“ setzt sich zum Ziel, im Sinne einer neuen mediävistischen Didaktik das Konzept der Intersektionalität fächerübergreifend auf das Mittelalter zu übertragen und mit Blick auf die Schulpraxis aufzubereiten. Damit leistet das Projekt einerseits einen Beitrag zu einer zeitgemäßen Lehrer:innenausbildung, die die Diversität und Komplexität heutiger Gesellschaften ernst nimmt, und fördert gleichzeitig die Entwicklung einer die schulpraktischen Realitäten berücksichtigenden neuen mediävistischen Didaktik.
Das Mittelalter hat es in der Schule – das gilt für den Deutsch- und den Geschichtsunterricht gleichermaßen – nicht leicht. Eingezwängt zwischen den attraktiven populärgeschichtlichen Angeboten Film, Videospiel und Roman und den durch die Lehrpläne vorgegebenen statischen und wenig attraktiven Großthemen des Mittelalterunterrichts tut sich die mediävistische Didaktik schwer damit, zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln, die den Themen und Herausforderungen unserer globalisierten, diversifizierten und dynamischen Gegenwart Rechnung tragen. Wir sind der Überzeugung, dass zeitgemäßer Mittelalterunterricht nur funktionieren kann, wenn die aktuellen gesellschaftlichen Diskurse einbezogen werden, die beteiligten Fächer (hier Geschichte und Deutsch) sich interdisziplinär nachhaltig vernetzen und das Mittelalter in seiner spezifischen Alterität und Quellenlage fachlich ernstgenommen wird.
Für die Lehrkraftausbildung an Universität und Hochschule besteht die große Herausforderung darin, diese Trias aus Aktualitätsbezug, Interdisziplinarität und fachwissenschaftlicher Validität in der Lehre umzusetzen und die dabei entwickelten Konzepte nachhaltig zu stellen. Um dieses Ziel zu erreichen, wollen wir im Rahmen des hier vorgestellten Projekts Intersektionalität als Paradigma einer mediävistischen Didaktik vorschlagen und in der Lehrkraftausbildung verankern. Unter Intersektionalität verstehen wir, „dass soziale Kategorien wie Herkunft, Gender, Schichtzugehörigkeit, körperliche Beeinträchtigungen etc. nicht isoliert voneinander analysiert werden können, um die Hintergründe sozialer Ungleichheit zu verstehen. Vielmehr geht es um Verwobenheiten und Überkreuzungen mehrerer Kategorien – sprich Intersektionen – mit gesellschaftlichen Strukturen und Verhältnissen in Wirtschaft, Politik, Kultur etc.
Mit der Übertragung des Konzepts auf das Mittelalter, dessen Diversität und Komplexität in der Aushandlung kultureller Identitäten mehr und mehr von der Forschung anerkannt werden, betreten wir didaktisches Neuland. Unser Ziel ist es, das Konzept der Intersektionalität fächerübergreifend auf das Mittelalter anzuwenden, dessen fachdidaktisches Potenzial auszuschöpfen und in die Schulpraxis zu transferieren sowie die Ergebnisse in einem Netzwerk von Bildungsakteur:innen zu diskutieren und damit nachhaltig zu stellen.

Lehrprojekt (QSM): Rassismus als Herausforderung für den GU

Rassistisch motivierte Gewalttaten, racial profiling, aber auch die unzähligen „positiven“ Rassismen, denen sich PoC und schwarze Menschen tagtäglich ausgesetzt sehen, zeugen von der Dringlichkeit, institutionellen und strukturellen Rassismus als gesellschaftliche Herausforderung anzugehen und die Menschen für die Wahrnehmung von Rassismus zu sensibilisieren. Den (angehenden) Lehrer*innen kommt hierbei eine entscheidende Rolle als Multiplikator*innen zu: In ihren Händen liegt es, die kommenden Generationen zu konsequenten Antirassist*innen zu erziehen. Die Dringlichkeit eines solchen Lehrprojekts in der Geschichte begründet sich aus meinen eigenen Erfahrungen in der Schulpraxisbetreuung und der Rückmeldung vieler Geschichtsstudierender, die ein starkes Interesse haben, denen es aber an einem soliden Hintergrundwissen über die Historizität von Rassismus, an didaktischen Methoden und pädagogischen Werkzeugen fehlt, um mit diesem komplexen und herausfordernden Thema im Geschichtsunterricht umzugehen. Hier wird das Projekt Abhilfe schaffen.

AKADEMISCHER WERDEGANG

seit 10/2013               Zugelassen zur Promotion am Historischen Seminar der Albert- Ludwigs-Universität Freiburg.

10/2017 – 10/2020    Lehramtsstudium Gymnasium der Geschichte und Germanistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Abschlussnote: 1,1)

10/2010 – 03/2013    Masterstudium der Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Abschlussnote: 1,2).

10/2007 – 10/2010    Bachelorstudium der Geschichte und Politikwissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Abschlussnote: 1,6).

10/2006 – 10/2007    Jurastudium an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

09/1997 – 04/2005    Kurfürst-Friedrich-Gymnasium Heidelberg, Abitur (Abschlussnote: 1,7).

BERUFLICHER WERDEGANG

seit 4/2022                 Projektkoordination „Am Kreuzweg. Intersektionalität als Paradigma einer mediävistischen Didaktik“ (FACE)

seit 4/2017                 Akademischer Mitarbeiter für Geschichte und ihre Didaktik am Institut für Politik- und Geschichtswissenschaft der PH Freiburg

10/2013 – 12/2016    Akademischer Mitarbeiter im Rahmen des DFG-geförderten Projektes „Das Konzil im Gedächtnis der Stadt"

04/2013 – 09/2013    Akademischer Mitarbeiter für mittelalterliche Geschichte am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

04/2011 – 04/2012    Mitarbeiter im mit dem Instructional Development Award (IDA) ausgezeichneten Projekt „Qualitätssicherung Tutorate“.

04/2009 – 03/2013    Wissenschaftliche Hilfskraft am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

10/2007 – 03/2013    Tutor am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

MITGLIEDSCHAFTEN

seit 03/2015                Gründungsmitglied des „Nachwuchsnetzwerks Historische Grundwissenschaften“

seit 03/2014                Mitglied in der „Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein e.V.“

AUSZEICHNUNGEN

Lehrpreis der Pädagogischen Hochschule Freiburg 2018/2019 gemeinsam mit Julian Zimmermann www.ph-freiburg.de/hochschule/zentrale-einrichtungen/zwh/abteilungen/hochschuldidaktik/lehrpreisueberblick/preistraegerinnen/20182019.html

ORGANISIERTE TAGUNGEN/WORKSHOPS/VORTRAGSREIHEN

Vortragsreihe Rassismuskritischer Geschichtsunterricht. Didaktische Handlungsfelder - Historische Perspektiven (SoSe 2022)

Vortragsreihe Antisemitismus als (pop-)kulturelles Phänomen. Historische Vorurteile - Sprachliche Codes - Didaktische Handlungsfelder (WiSe 2021/2022)

DiGe² - Digitalisierung gemeinsam gestalten, PH Freiburg, 18.9.2020 (Tagungsbericht unter http://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-8814)


VORTRÄGE (AUSWAHL)

Der intersektionale Blick des Jerusalempilgers - neue Zugänge und didaktische Perspektiven. Vortrag auf der Tagung Hundsköpfige, Hermaphroditen und Städte aus Gold. Körper, Geschlecht und Materialität in vormodernen Reiseberichten und Länderbeschreibungen. Johannes-Gutenberg Universität Mainz, 30.3.-1.4.2023.

Von tapferen Löwen – ein didaktischer Blick auf Medival Animal Studies. Vortrag auf dem Heftworkshop Medieval Animal Studies? Reflexionen, Imaginationen und Praxisformen von Mensch-Tier-Beziehungen im Mittelalter. München, 20.-21.3.2023

"Sye wollten auch ein fart thuen zue Machomets Tempell, gleicher weyß als wir zue unserm Tempell". Spätmittelalterliche Pilgerberichte und ihr didaktisches Potenzial für den Schulunterricht. Vortrag auf dem 19. Symposium des Mediävistenverbandes. Würzburg, 5.-8.3.2023

Fremde seltsame Dinge im Blick des Reisenden - Die Konstruktion interkultureller Räume in spätmittelalterlichen Jerusalempilgerberichten? Vortrag auf der Tagung Interkulturelle Räume - Historische Routen und Passagen der Gegenwart unter besonderer Berücksichtigung des Mittelmeerraums. Universität Zadar, 19.-22.4.2022.

Die Metropole im Blick des Pilgers – Jerusalem in spätmittelalterlichen Pilgerberichten. Vortrag im Rahmen der „Jerusalem Talks“. Universität Regensburg, 25.11.2020.

Das „Schreiben von Bildern“ mit dem Smartphone. Eine Annäherung an eine aktiv-produzierende Bilddidaktik im digitalen Medium. Vortrag auf der Tagung „SnAppShots. Smartphones als Kameras“. Staatliche Museen zu Berlin. Preußischer Kulturbesitz, 22.-23.10.2020.

Geographischer Grenzraum – kultureller Erfahrungsraum. Die Ägäis als Raum des Kulturkontakts im Spätmittelalter. Vortrag auf der Tagung „Die Ägäis in Literatur, Geschichte, Kultur, Mythos“. Universität Athen, 21.-23.11.2019.

Der Einsatz digitaler Lehr-Lern-Tools an außerschulischen Lernorten. Ein Fallbeispiel für die Implementierung digitaler Lernkonzepte in der Lehrkraftausbildung. Vortrag auf der Tagung „Lehrerbildung Baden-Württemberg HSE“. Pädagogische Hochschule Heidelberg, 7.11.2019.

Kollektive Überlieferungsformen der Konstanzer Konzilschronik. Vortrag auf der Tagung "Das Gedächtnis der Stadt. Neue Forschungen zur Chronik des Konstanzer Konzils und ihrer Überlieferung". Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel, 4.-6.10.2018 (Tagungsbericht unter: http://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-8002).

Austausch historiographischen Wissens im deutschsprachigen Südwesten. Transformation und Nutzung der Konstanzer Konzilschronik im 15. Jahrhundert. Vortrag auf der Tagung "Was ist städtische Geschichtsschreibung? Revision eines Forschungsfeldes. Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 22.-24.5.2017 (Tagungsbericht unter: http://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7193).

Die Verbrennung von Jan Hus in Ulrich Richentals Chronik des Konstanzer Konzils. Vortrag auf der Tagung "Krisen – Konflikte – Konsolidierungen. Politische, religiöse und gesellschaftliche Herausforderungen in Zentraleuropa um 1400". Julius-Maximilian-Universität Würzburg, 17.-18.9.2015.

Transformation und Nutzung der Konstanzer Konzilschronik im späten 15. Jahrhundert. Vortrag im Doktorandenworkshop im Rahmen der Tagung "Die bewegte Stadt. Migration, soziale Mobilität und Innovation in vormodernen Großstädten". Universität Regensburg, 13.-15.11.2014.

Fremde seltsame Dinge im Blick des Reisenden – Die Konstruktion interkultureller Räume in spätmittelalterlichen Jerusalempilgerberichten? in: GEM, vorauss. 2023.

Von tapferen Löwen - ein didaktischer Blick auf die Medieval Animal Studies, in: Das Mittelalter, vorauss. 2023.

Antisemitismus als "popkulturelles Phänomen": Historische Vorurteile - Sprachliche Codes - Didaktische Handlungsfelder, in:Tagungsband (Deutsch-)Rap und Gewalt, vorauss. 2023.

Das „Schreiben von Bildern“ mit dem Smartphone “ – Eine Annäherung an eine aktiv-produzierende Bilddidaktik im digitalen Medium, in: Ulrich Hägele/Judith Schüle (Hg.), SnAppShots. Smartphones als Kameras (Studien und Materialien zur Visuellen Kultur 14), Münster2021, S. 208-223.

Die Ägäis als konstruierter Raum in spätmittelalterlichen Pilgerberichten, in: Anastasia Antonopoulou (Hg.), Literarische Ägäis. Ein Kulturraum zwischen Mythos und Geschichte, Bielefeld 2021, S. 211-234.

Die mittelalterliche Stadt digital erschließen. Der Einsatz von Smartphones in der mediävistischen Schul- und Hochschullehre, in: Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte 2 (2019), S. 193-207. URL: mittelalter.hypotheses.org/22000

Transformation and Continuity in Urban Space. The Smartphone as a Companion to Digital Teaching and Learning Processes in Extracurricular Learning Settings, in: JEMMS 11/2 (2019), S. 30-44.

Im Südwesten Nichts Neues? Textallianzen in historiographischen Sammelhandschriften, in: Pia Eckhart/Marco Tomaszewski (Hg.), Städtisch, urban, kommunal. Perspektiven auf die städtische Geschichtsschreibung des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (Formen der Erinnerung 69), Göttingen 2019, S. 145-174.

Rezeption, Transformation und Funktionalisierung des Ketzerprozesses gegen Jan Hus in der Überlieferung der Konstanzer Konzilschronik und der Schweizer Chronistik im 15. Jahrhundert, in: Bulletin der Polnischen Historischen Mission, 11 (2016), S. 51-86.

Transformation und Nutzung der Konstanzer Konzilschronik im späten 15. Jahrhundert, in: Mitteilungen der Residenzen-Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Köln, N.F.: Stadt und Hof, 4 (2015), S. 69-82.

Wahrnehmung und Deutung des Fremden im spätmittelalterlichen Jerusalempilgerbericht Hans Bernhard von Eptingens, in: Bulletin der Polnischen Historischen Mission, 10 (2015), S. 325-368.

Zurück zur Übersicht