Ein Forschungsprojekt zum Thema

Pädagogische Förderung bei Kindern und Jugendlichen im Autismus-Spektrum unter Berücksichtigung der beteiligten pädagogischen Fachdisziplinen

Theoretische & empirische Grundlagen

An der pädagogischen Förderung von Kindern und Jugendlichen im Autismus-Spektrum sind viele verschiedene Fachkräfte beteiligt, die den Fachdisziplinen der Heilpädagogik, Sozialpädagogik sowie Sonder- und Schulpädagogik angehören und verschiedene Ausbildungen und Qualifikationen vorweisen (Schleider & Huse, 2011; Fuchs & Schleider, 2019). Pädagogische Förderung umfasst eine Vielzahl an Förderkonzepten, Methoden, Strategien und Entwicklungsbereichen. In der Heilpädagogik sowie in der Sonder- und Schulpädagogik zeigt sich eine große Anzahl an Publikationen (u.a. Arens-Wiebel, 2023; Tuckermann, Häußler & Lausmann, 2023; Markowetz, 2022; Meer-Walter, 2021; Honeybourne, 2018; Theunissen, 2018). Innerhalb der Sozialpädagogik / Sozialen Arbeit liegen nur wenige autismusspezifische Publikationen vor (u.a. Kabsch, 2018; Teriete, 2020). Fachdisziplinübergreifend zeigt sich, dass kaum Wissen über die in der Praxis tatsächlich angewendeten Konzepte und Methoden sowie den damit einhergehenden Herausforderungen und Gelingensbedingungen besteht. 

Ziele & Fragestellungen

Das Forschungsvorhaben zielt auf eine Analyse der pädagogischen Förderung von Kindern und Jugendlichen im Autismus-Spektrum unter Berücksichtigung der beteiligten pädagogischen Fachdisziplinen ab. Das Forschungsvorhaben integriert hierbei die Perspektiven von fachwissenschaftlichen Expert*innen der Sonderpädagogik, der Schulpädagogik, der Heilpädagogik sowie Sozialpädagogik/Sozialen Arbeit. Anhand mehrerer Fragestellungen werden folgende Themenbereiche untersucht:

  1. Theoretischen Konzepte, Methoden und Strategien der pädagogischen Förderung
  2. Fachliche Kompetenzen
  3. Rahmenbedingungen, Organisation & Evaluation der pädagogischen Förderung
  4. Herausforderungen und Gelingensbedingungen der pädagogischen Förderung

Abschließendes Ziel ist die Konzeption eines Praxismodells für die pädagogische Förderung im Autismus-Spektrum. Das Modell wird anhand des handlungstheoretisch fundierte Metamodells nach Schleider und Huse (2011) entwickelt. Es wird erwartet, dass das Modell einen Handlungsrahmen für Praktiker*innen der Pädagogik eröffnet.

Methodik

Die empirische Umsetzung erfolgt anhand von Experteninterviews. Das Experteninterview zielt zunächst auf informatorisches Wissen ab (Rahmenbedingungen, Organisation, theoretische Konzepte, Methoden und Strategien pädagogischer Förderung etc.), welches durch Strukturierung des Interviews abgesichert wird. Gleichermaßen wird durch Offenheit des Leitfadens die Rekonstruktion subjektiver Handlungsorientierungen ermöglicht werden (Bogner, Littig & Menz, 2014). Darüber hinaus wird ein strukturierter Erhebungsbogen eingesetzt, der darauf abzielt, die Kernmerkmale und Funktionen der Expert*innen zu erheben. Das Sample umfasst fachwissenschaftlichen Expert*innen der Sonderpädagogik (1), Schulpädagogik (2), Heilpädagogik (3), Sozialpädagogik / Sozialen Arbeit (4) sowie weitere pädagogische Fachkräfte (5). Die Auswertung erfolgt anhand der inhaltlich strukturierenden qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz und Rädiker (2024).

Organisatorisches

Im Rahmen des Forschungsprojektes können Praktika absolviert sowie Abschlussarbeiten geschrieben werden. Mitunter werden auch Hiwi- & Tutorenverträge angeboten.

Projektleitung

Prof. Dr. Karin Schleider, Abteilung für Beratung, Klinische & Gesundheitspsychologie, Institut für Psychologie, PH Freiburg

Projektkoordination & Kontakt

M.A.Kathrin Oexle, kathrin.oexle@ph-freiburg.de, Abteilung für Beratung, Klinische & Gesundheitspsychologie, Institut für Psychologie, PH Freiburg