Im Rahmen forschenden Studierens besuchen Kunststudierende Kinder und Heranwachsende in deren Kinder- bzw. Jugendzimmer. Die dabei zu beobachtenden Gestaltungspraktiken werden als Prozess im Kontext von Interaktionen aufgefasst. Innerhalb des häuslichen Lernsettings dokumentieren Studierende neben bildnerischen Gestaltungspraktiken auch den „relationalen Resonanzraum“ (Morawietz 2020) als Interaktionsprozess im kindlichen Wohnumfeld. In einem ethnografischen Forschungsansatz werden mit den Mitteln der teilnehmenden Videografie und Beobachtung Daten erhoben. Fotografische und videografische Dokumentation sowie 3D-Erfassung von dreidimensionalen Objekten und Transkription der Beobachtungsprotokolle bilden mit dem entstehenden bildnerischen Produkt einen komplexen und sich ständig erweiternden Datenkorpus, der zu vielfältigen Forschungsansätzen herangezogen wird. Forschungsfragen und Möglichkeiten der Datenauswertung werden im Rahmen des forschenden Studierens angedacht und in Abschlussarbeiten weiter vertieft und ausgeführt.
Projekt: Raphael Spielmann und Thomas Heyl

Publikationen zum Hausbesuch:

Flaig, Lena Elfriede (2021): Zeichnen nach realen Modellen. Eine Untersuchung von Kinderzeichnungen im Grundschulalter. In: BDK-Mitteilungen

Hägele, Davina (2020): Die Profildarstellung in der Kinderzeichnung im Grundschulalter. In: BDK-Mitteilungen 01/2020 und auf Kinderzeichnung.de

Heyl Thomas (2012) Hausbesuch – Studierende beobachten das bildnerische Verhalten von Kindern und Jugendlichen BDK Baden Württemberg (S.4 – 9)

Heyl Thomas (2012) "Dann muss ich mir einen Bikini malen" – Beobachtungen im künstlerisch-kreativen Prozess. In H. de Boer, S.Reh (Hrsg.) Beobachtung in der Schule – Beobachten lernen VS-Verlag für Sozialwissenschaften Wiesbaden (S.261 – 279)

Quellen:
Morawietz, Anja (2020): Zeichnen als Bildungschance im Kindergarten. München: kopaed, S. 14