Bedingungen des Erwerbs von Handlungswissen zum Lösen technischer Probleme (TPL-basics)

Projektnummer: 456978965

Förderung durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projektleitung: Prof. Dr. Jennifer Stemmann (Pädagogische Hochschule Freiburg) & Dr. Carolin Hahnel (DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation)

Projektlaufzeit: 01.10.2021 – 30.09.2024

Kurzbeschreibung des Projektes:

Technischer Fortschritt ist begleitet durch Änderungen in der Art und Weise, wie Menschen mit technischen Systemen kommunizieren und sie nutzen. Der Aufbau von angemessenen Bedienungswissen kann herausfordernd sein und wird durch die zunehmende Produktvielfalt, kürzer werdende Produktlebenszyklen und die steigende Produktkomplexität erschwert.

Die Bedienung eines technischen Geräts wird in unserem Forschungsvorhaben als Problemlöseprozess angesehen (technisches Problemlösen, TPL): Personen versuchen durch Interaktionen mit einem Gerät einen aktuellen Ausgangszustand in einen gewünschten Zielzustand zu überführen. Dabei treten Barrieren auf, die eine Überführung erschweren und die Personen nicht durch Routinehandlungen lösen können. Das Forschungsvorhaben widmet sich den Bedingungen und Formen des Erwerbs von Bedienungswissen, um solche Barrieren zu bewältigen.

Im Kern wird die Rolle von individuelle kognitiven und motivationalen Merkmalen sowie Systemfaktoren untersucht, die einen kompetenten Umgang mit digitalisierter Technik begünstigen oder erschweren können. Mit Hilfe eines bestehenden computerbasierten Tests zur Erfassung des technischen Problemlösens, mit dem sich Interaktionsdaten (z. B. Mausklicks) aufzeichnen lassen, werden Präferenzen und Prozesse beim Erwerb von Bedienungswissen und beim zielgerichteten Steuern eines technischen Geräts untersucht. Dabei werden technische Alltagssysteme aus den Bereichen Haustechnik, Haushaltstechnik und Informations- und Kommunikationstechnik (z. B. Heizungssteuerung, Spülmaschine, Internetrouter) betrachtet.

Abbildung: Prozessmodell des Wissenserwerbs im Umgang mit technischen Alltagsgeräten

Auf Grundlage der erhobenen Daten wird den Fragen nachgegangen,

(a) ob Personen eine Form des Wissenserwerbs präferieren oder unterschiedliche Formen kombinieren (z. B. Entdecken einer Funktion durch Systemexploration mit Nachlesen in einer Bedienungsanleitung),

(b) unter welchen Bedingungen Personen auf eine bestimmte Methode zurückgreifen (z. B. Eignen sich Personen mit einem geringen technikbezogenen Selbstkonzept Wissen eher anhand von Bedienungsanleitungen an?) und

(c) auf welche Personenmerkmale, Strategien des Wissenserwerbs und Aspekte des erworbenen Wissens ein erfolgreicher Umgang mit technischen Alltagsgeräten zurückgeführt werden kann.