DRV-SQD: Einführung eines "Strukturierten Qualitätsdialogs (SQD)" in der Reha

Ziel des Projektes ist die wissenschaftlich begleitende Erprobung eines neuen Instruments der Reha-Qualitätssicherung – dem „Strukturierten Qualitätsdialog (SQD)“ – vor der routinemäßigen Einführung. Einerseits überprüfen wir die Praktikabilität des SQD als Prozess, andererseits evaluieren wir die praktische Umsetzung bei allen Beteiligten des SQD.

Symbolbild

Rehabilitationsleistungen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) sichern die Teilnahme chronisch kranker Menschen an Arbeit und Gesellschaft. Zur Qualitätssicherung der medizinischen und beruflichen Rehabilitation steht der DRV ein seit mehr als 20 Jahren erprobtes trägerübergreifendes Verfahren zur Verfügung. Es beinhaltet unterschiedliche Elemente, z. B. Erhebung zu Reha-Erfolg und Qualität des Rehabilitationsprozesses aus Perspektive der Rehabilitanden, Dokumentation des therapeutischen Leistungsspektrums und Rehabilitationsleitlinien. Aus diesen Daten werden Qualitätsindikatoren abgeleitet, welche in dem Bewertungssystem für Qualitätsergebnisse von Reha-Einrichtungen (BQR) zusammengefasst werden, so dass indikationsspezifische Qualitätsvergleiche auf Ebene der Fachabteilungen möglich sind. Noch immer variieren allerdings die Ergebnisse pro Fachabteilung und der Umgang mit den Ergebnissen bei den einzelnen Rentenversicherungsträgern deutlich.

Diese Probleme sollen mit der Einführung eines neuen Instruments, dem rentenversicherungseinheitlichen Strukturierten Qualitätsdialog (SQD), angegangen werden. Der SQD ist eine direkte, persönliche Rückmeldung einrichtungsbezogener Qualitätsergebnisse an die einzelne Reha-Einrichtung. Ausgelöst wird der SQD durch die Unterschreitung zuvor festgelegter Schwellenwerte ausgewählter Qualitätsindikatoren. In einem Dialog zwischen Reha-Einrichtung und dem federführenden Rentenversicherungsträger werden Ziele und Arbeitsschritte für eine Qualitätsverbesserung festgelegt.

Die DRV verfolgt mit dem SQD drei Ziele:

  1. Erhöhung der Motivation der Reha-Einrichtungen zur Verbesserung der Qualität der Leistungen.
  2. Vereinheitlichung des Umgangs mit Qualitätsergebnissen bei den Rentenversicherungsträgern.
  3. Stärkere Berücksichtigung der Qualität als Kriterium bei der Auswahl von Reha-Einrichtungen.

Um Optimierungspotenziale des SQD in Bezug auf technische, formale und inhaltliche Implementierungsbarrieren und förderliche Faktoren zu identifizieren, evaluieren wir die Einführung des SQD aus der Perspektive aller Beteiligten.

  1. Reha-Einrichtungen: Durch teilnehmende Beobachtungen und eine quantitative Befragung identifizieren wir Herausforderungen, die Akzeptanz und Erfahrungen der Einrichtungen im SQD.
  2. Rentenversicherungsträger: Zur Einschätzung des Prozessablaufes und ggf. Modifizierung der Prozessdokumentation führen wir qualitative Interviews sowie eine Beurteilung der Dokumentationsqualität durch.
  3. Bereich 0430 Reha-Qualitätssicherung, Epidemiologie und Statistik der DRV Bund: Wir führen Fokusgruppen und einen Expertenworkshop durch, um die Abläufe im SQD zu optimieren und die Qualitätsindikatoren und deren Schwellenwerte auf ihre Eignung zur Identifikation von Einrichtungen mit erheblichem Optimierungspotenzial hin zu überprüfen.

Laufzeit: 01.11.2017 - 30.06.2021
Förderer: Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV-Bund), Förderkennzeichen: FV-1253-17-0412-01.

Projektleitung: Prof. Dr. Eva Maria Bitzer

Projektmitarbeitende: Simone Flaig

Ehemalige Projektmitarbeitende: Lea Kuntz

Kontakt Projektbeteiligte PH Freiburg

Name, (Titel) Vorname Telefon E-Mail Adresse/Raum Einrichtung
Bitzer, Prof. Dr. Eva Maria+49 761 682-142evamaria.bitzer(at)ph-freiburg.de Kartäuserstr. 47/ 2. Stock Raum 203
Telenga, M.Sc. Simone+49 761 682-267simone.telenga(at)ph-freiburg.de Kartäuserstr. 47, 2. OG, Raum 201 Institut für Alltagskultur, Bewegung und Gesundheit, Fachrichtung Public Health & Health Education
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