Wieso Einrichtungs- und Autorenidentifikatoren?
(Alpha-)Numerische Einrichtungs- und Autorenidentifikatoren dienen einer eindeutigen Verknüpfung und Zurechenbarkeit von Publikationen zu den Autorinnen und Autoren sowie deren Einrichtungen oder Forschungsförderorganisationen. Dadurch wird verhindert, dass die wissenschaftliche Leistung Personen, wissenschaftlichen Einrichtungen oder Drittmittelprojekten fehlerhaft zugeordnet wird. Es ist zu empfehlen, bei Veröffentlichungsformularen, wann immer vom Verlag beziehungsweise der Zeitschrift angeboten, die folgenden Identifikatoren zu verwenden.
Beispiele:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
ROR: ror.org/018mejw64
ISNI: 0000000119579997
Crossref Funder ID: 501100001659
Kontakt
Christian Berger
Telefon: +49 761 682 764
E-Mail: christian.berger(at)ph-freiburg.de
Anette Hauer
Telefon: +49 761 682 413
E-Mail: hauer(at)ph-freiburg.de
Autorenidentifkatoren
Die Open Researcher and Contributor ID (ORCID) ist ein eindeutiger Autorenidentifikator. Er ermöglicht die Zuordnung einer wissenschaftlichen Arbeit zu einer Person, unabhängig von der Häufigkeit des Namens, Namensänderungen, Umlauten, karrierebedingten Wechsel der Einrichtungen. Sie können die ORCID kostenlos über https://orcid.org/register beantragen.
Anschließend können – falls gewünscht – die bisherigen Stationen Ihrer wissenschaftlichen Karriere eingetragen werden, damit Ihre Affiliation zum jeweiligen Zeitpunkt Ihrer wissenschaftlichen Karriere nachvollziehbar ist. Zudem müssen ältere Publikationen im Regelfall nicht manuell eingetragen werden, sondern können über Schnittstellen, beispielsweise über Scopus oder Web of Science, importiert werden. Hierzu können auch eventuell bereits vorhandene Identifikatoren wie die Scopus Author ID oder die Thomson Reuters ResearcherID (für Importe aus Web of Science) genutzt und in Ihrem ORCID Profil hinterlegt werden.
Relevant ist aber primär die Verwendung bei zukünftigen Publikationen: Die ORCID kann inzwischen bei zahlreichen Verlagen beim Einreichen eines Artikels angegeben werden. Zusätzlich sollten im ORCID-Profil die Datenquellen DataCite und CrossRef für Profilupdates autorisiert werden. Ihre Publikation wird dann nach Veröffentlichung automatisch im ORCID-Profil hinzugefügt.
Die ORCID wird immer öfter auch zur Single Sign-on Authentifizierung bei diversen Plattformen und Zeitschriften genutzt (zum Beispiel PLOS, Sciencematters, einige Forschungsdatenrepositorien), was Ihnen das Anlegen weiteren Accounts ersparen kann.
Die Gemeinsame Normdatei (GND) wird vor allem zur Medienkatalogisierung und Klassifikation in Bibliotheken, Archiven, Museen und verwandten Web-Anwendungen (zum Beispiel Repositorien) genutzt.
Integriert in die GND ist auch die ehemals selbständige Personennamendatei und die Gemeinsame Körperschaftsdatei. Jede Person und jede Körperschaft hat so eine eindeutige GND-Nummer und Namensansetzung. Ein GND-Eintrag kann in der Regel nicht autorenseitig beantragt werden, sondern wird primär seitens der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) und den Teilnehmern der deutschsprachigen Bibliotheksverbünden kooperativ gepflegt und bei der Katalogisierung neuer Informationsressourcen stetig erweitert.
Sie können Ihre bibliothekarische Namensansetzung und GND-Nummer unter http://swb.bsz-bw.de/DB=2.104/SET=1/TTL=1/START_WELCOME nachschlagen. Die GND-Nummer lässt sich aktuell im ORCID-Profil noch nicht als eigenständige ID angeben. Alternativ kann sie im ORCID-Profil als Website des Autors genannt werden.
Korrekturen (zum Beispiel falsche Titelzuordnungen, Aktualisierungen zu Ihrer Person) sind unter portal.dnb.de/gndSupport/request= zu melden. Ergänzen Sie hierfür das Ende der URL mit Ihrer GND-Nummer, zum Beispiel https://portal.dnb.de/gndSupport/request?idn=1043244379.
Das Google Scholar Citations Profil liefert keinen zitierbaren Autorenidentifikator im herkömmlichen Sinn. Das Anlegen eines Profils kann aber trotzdem Sinn ergeben: gerade bei Studierenden und NachwuchswissenschaftlerInnen nimmt Google oder Google Scholar einen ähnlichen Stellenwert wie die renommierten interdisziplinären Literatur- und Zitationsdatenbanken ein. Falls man die Sichtbarkeit hier erhöhen will, benötigt man einen Google Account und muss ein entsprechendes Profil beantragen: https://scholar.google.com/citations?view_op=new_profile.
Auch hier muss unter anderem die Affiliation angegeben werden, dann werden potentiell zugehörige Artikel vorgeschlagen, die sich dem Profil hinzufügen lassen.
Der ISO-zertifizierte International Standard Name Identifier (ISNI) ist ein eindeutiger numerischer Identifikator für alle Personen und Einrichtungen, die am wissenschaftlichen und kreativen Publikations- und Kommunikationsprozess beteiligt sind. Neben natürlichen Personen können auch weitere Rechteinhaber, Organisationen und sogar fiktive Personen (zum Beispiel Nicolas Bourbaki) eine ISNI bekommen.
Ihre persönliche ISNI können Sie unter http://www.isni.org/search recherchieren. Bitte beachten Sie die nachfolgenden Abschnitte für spezielle Identifikatoren für Einrichtungen und Forschungsförderorganisationen.
Eindeutige Einrichtungsidentifikatoren
Der Ringgold Identifier ist ein eindeutiger numerischer Identifikator für alle Einrichtungen, die am wissenschaftlichen Publikationsprozess beteiligt sind, darunter zum Beispiel neben Verlagen auch Universitäten als Produzenten wissenschaftlicher Inhalte und Drittmittelgeber als Finanziers.
Er ermöglicht die Zuordnung einer wissenschaftlichen Arbeit zu einer Einrichtung, unabhängig von etwaigen Namensvariationen, Abkürzungen, fremdsprachigen Bezeichnungen oder Umlauten.
Einrichtungen und Forschungsförderungsorganisation können über http://ido.ringgold.com recherchiert werden.
Im Gegensatz zu anderen Projekten wird das Research Organization Registry (ROR) nicht kommerziell betrieben und stellt zum derzeitigen Stand primär ein frei einsehbares Verzeichnis von offiziellen Affiliations-Namen von wissenschaftlichen Einrichtungen und deren zugehörige Identifier (GRID, ISNI, Crossref Open Funder ID, Wikidata-Eintrag) dar. Die Einträge können über die ROR-Homepage https://ror.org/ recherchiert werden.
Das Open Funder Registry liefert sowohl eine umfassende Terminologie der – üblicherweise präferierten und in Acknowledgments zu nennenden – Namen einer Vielzahl von Forschungsförderorganisationen als auch eindeutige Identifikatoren für diese. Der Identifikator wird üblicherweise als Fundref Identifier bezeichnet.
Weitere Forschungsförderungsorganisation können über http://search.crossref.org/funding recherchiert werden.
Eindeutige Identifikation von digitalen Objekten
Ein Uniform Resource Name (URN) ist ein eindeutiger, persistenter und ortsunabhängiger Bezeichner für ein digitales Objekt, hier als Ressource bezeichnet. Ortsunabhängig bedeutet, dass beim Aufruf des Hyperlinks eine Kontrollebene zwischengeschaltet wird: Der Hyperlink der URN verweist nicht direkt auf die Datei am Zielserver, sondern auf dessen Verwaltungseintrag bei der Registrierungsagentur. Ändert sich der Speicherort, zum Beispiel durch eine Serverumstellung, wird dies bei der Registrierungsagentur nachgepflegt. Dies garantiert, dass Literaturreferenzen mit einer URN stets erfolgreich aufgerufen werden können.
Ein Digital Object Identifier (DOI) bezeichnet äquivalent zur URN einen eindeutigen, persistenten Identifikator für ein digitales Objekt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind meist mehr mit der DOI vertraut, da viele Verlage die DOI für ihre Artikel, E-Books und Buchkapitel verwenden. Auch bei Forschungsdaten werden DOIs zur Referenzierung eingesetzt. Die DOI-Registrierungsagenturen erheben im Gegensatz zur Deutschen Nationalbibliothek als URN-Registrierungsagentur oftmals Servicegebühren. Die DOI bietet jedoch auch einige Vorteile gegenüber der URN: So lassen sich bibliografische Angaben zu Publikationen über die DOI zum Beispiel komfortabel in ein Citavi- oder Endnote-Projekt importieren und ins eigene ORCID-Autorenprofil einstellen.
Wesentliche Informationen mit freundlicher Genehmigung der UB Erlangen-Nürnberg übernommen.