Forschungsprojekte der Abteilung Sozialpädagogik
Aktuelle Projekte
Projektteam: Dr. Oxana Ivanova-Chessex, PH Zürich; Lalitha Chamakalayil, FHNW Basel; Dr. Wiebke Scharathow, PH Freiburg
Förderung: Projekt gefördert durch den Schweizerischen Nationalfonds
Laufzeit: 1.11.2023–30.10.2026
Kurzbeschreibung
Das Forschungsprojekt fokussiert auf Eltern als Bildungsakteur:innen in der Migrationsgesellschaft und analysiert biographische, familiale und gesellschaftliche Kontexte des eigeninitiierten elterlichen Engagements für Bildung.
Bildung entwickelt sich aktuell immer mehr zu einem wichtigen Referenzpunkt von Kindheiten – nicht nur in schulischen, sondern auch in familialen und ausserschulischen Kontexten. An dieser Neuordnung von Kindheiten als Bildungskindheiten sind Eltern zentral beteiligt. Diese Beteiligung gestaltet sich allerdings nicht für alle gleich, denn sie findet in (migrations-)gesellschaftlichen Machtverhältnissen statt. Machtverhältnisse wie Rassismus, Klassismus, Sexismus oder Heteronormativität sind entscheidend dafür, welche und wessen Bildungsbemühungen mit welcher Selbstverständlichkeit (an-)erkannt werden.
Das Forschungsprojekt fokussiert auf das eigeninitiierte Bildungshandeln von Eltern, die Othering- und Rassismuserfahrungen machen und sich unter diesen Bedingungen für die Bildung ihrer Kinder einsetzen. In einer subjektivierungstheoretischen Perspektive wird untersucht, wie, in welchen biographischen, familialen und kollektiven Kontexten sowie unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen sich ihr eigensinniges Bildungshandeln diesseits und jenseits der Bildungsinstitutionen entfaltet. Elterliche bildungsbezogene Positionierungen und Aushandlungen werden in narrativen Interviews, Familieninterviews und Gruppendiskussionen erhoben und subjektivierungsanalytisch ausgewertet.
Das Projekt leistet einen zentralen Beitrag zur erziehungswissenschaftlichen Erforschung von machtvoll strukturierten Bildungsräumen durch die Analyse der Mechanismen der Formierung des eigensinnigen elterlichen Bildungsengagements im Kontext der Migrationsgesellschaft. Dieses Wissen hilft, die Zusammenarbeit zwischen Bildungsinstitutionen und Eltern migrationsgesellschaftlich angemessener zu gestalten. Im Projekt ist zudem eine Theoretisierung der bildungsbezogenen Handlungsfähigkeit von Eltern im Wechselspiel von Gesellschaftlichkeit, Kollektivität und Individualität zu erwarten.
- Alex, Britta: „Transitionsräume. Eine empirische Untersuchung des sozialräumlichen Erlebens von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten im Übergang von Schule in das Erwerbsleben" (Promotionsstipendium zur Stärkung und Förderung kooperativer Promotionen - HAW-Prom, 2017-2021)
- Anastasiadou, Marianthi: „Neo-Nazi Discourse and Gender in Contemporary Greece: Crisis, Hegemony and Construction of Political Identities” (Promotionsstipendium der Rosa Luxemburg Stiftung, 2016-2020)
- Anlas, Tolga: „Rassismuserfahrungen der Studierenden mit Migrationsgeschichte im Studium der Sozialen Arbeit".
- Baßler, Bianca: „(De-)Thematisierung von sozialen Differenzen in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Verhältnissen von Macht und Ungleichheit. Ein ethnografisches Forschungsprojekt“
- Bock, Paula: „Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule. Lern- und Bildungsprozesse von Lehrer_innen und Sozialpädagog_innen im Rahmen einer Weiterbildung zur Kooperation in inklusiven und durch Heterogenität geprägten Bildungssettings“ (Promotion im Rahmen des Graduiertenkollegs CURIOUS, 2015-2018)
- Cabral, Fallon Tiffany: „Zur Verhandlung von race, Rassismen und eigenen Rassismuserfahrungen in Familien* von Black und PoC in Deutschland“ (Promotionsstipendium der Hans Böckler Stiftung: Laufzeit von 2016-2020)
- Grimm, Kerstin: „Subjektive Positionierungen von Migrantinnen aus der Türkei im Spannungsfeld von Ein- und Ausgrenzungsverhältnissen unter besonderer Berücksichtigung des Integrations(dis)kurses in Deutschland“
- Kiekert, Jasmin: „Praktiken in der 24 Stunden Versorgung durch Betreuungskräfte aus Mittel- und Osteuropa"
- Khakpour, Natascha: Deutsch-Können. Artikulationen von Sprache und migrationsgesellschaftlicher Differenz im schulischen Kontext. Eine transnationale Studie. (Promotionsstipendium der Hans-Böckler-Stiftung, 2017-2021)
- Scheffold, Miriam: „Intersektionale Perspektiven auf Bildungswege junger geflüchteter Frauen im Kontext von Macht- und Ungleichheitsverhältnissen"
- Textor, Markus: „Jugendliche und ihre Erfahrungen mit Racial Profiling“ (Promotionsstipendium der Friedrich Ebert Stiftung: Laufzeit von 2016 bis 2020)
- Warkentin, Stephanie: „Organisation von Übergängen für neu zugewanderte Jugendliche im Sekundarschulbereich: Organisationale Praktiken und Subjektivierungsprozesse" (Promotionsstipendium der Hans-Böckler-Stiftung)
- Weidenfelder, Tom: „Doing Addressee - Eine ethnographische Untersuchung zu Adressierungsprozessen in der Sozialpädagogischen Familienhilfe“
Abgeschlossene Projekte
HBS Nachwuchsforschungsgruppe Bildungskontexte und (Aus-)Bildungswege von jungen Geflüchteten im Spannungsfeld von Ein- und Ausgrenzung: eigene Homepage
Projektteam: Prof. Dr. Bruno Leutwyler, PH Zürich; Dr. Oxana Ivanova-Chessex, PH Zug; Lalitha Chamakalayil, FHNW Basel; Dr. Wiebke Scharathow, PH Freiburg
Förderung: Projekt gefördert durch den Schweizerischen Nationalfonds
Laufzeit: 01.01.2018 - 31.12.2020
Kurzbeschreibung:
Die Institution Schule ist in Bewegung: Eine gelingende Zusammenarbeit mit Eltern wird immer mehr als unabdingbar für das erfolgreiche Schulgeschehen betrachtet. Voraussetzung hierfür ist ein fundiertes Wissen über die Sichtweisen von Eltern auf die Schule, insbesondere von Eltern, die seitens der Institution Schule als 'schwer erreichbar', 'bildungsfern' oder 'desinteressiert' beschrieben werden. Die Perspektive dieser, bezüglich der Institution Schule deprivilegiert positionierten Eltern, steht im Fokus des vorliegenden Forschungsprojektes. Dabei soll ihr Verhältnis zur Schule als eine sich dynamisch verändernde, von Machtverhältnissen durchdrungene Beziehung angeschaut werden. Mithilfe der biografischen Perspektive werden Bewegungen und Aushandlungen zwischen Eltern (in ihren spezifischen Positionierungen) und Bildungsinstitutionen analysiert. Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts stehen drei zentrale Fragestellungen: (1) Erfahrungen: Welche Erfahrungen machen Eltern mit Schule(n) während der Schulzeit ihrer Kinder? (2) Biografien: Welche Zusammenhänge lassen sich zwischen den eigenen Schulerfahrungen der Eltern und ihrem Erleben der Schulerfahrungen ihrer Kinder rekonstruieren? (3) Diskurse: Wie zeigen sich gesellschaftliche Diskurse in den Erfahrungen, Positionierungen und Handlungsstrategien der Eltern? Durch die Anwendung der macht- und differenzkritischen Perspektiven wird ein Beitrag zum schul- und sozialpädagogischen Wissen über Erfahrungen, Positionierungen und Handlungsstrategien von Eltern in ihrem Verhältnis zur Schule erwartet.
Förderung: Das Projekt wird gefördert durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlingen (BAMF) und wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) kofinanziert.
Wissenschaftliche Begleitung: Dr. Wiebke Scharathow
Laufzeit: 30.06.2015 - 29.06.2018
Kurzbeschreibung:
Das landesweite Projekt IKÖ³ wird in einer Partnerschaft des CJD Bodensee-Oberschwaben mit dem Fachdienst Jugend, Bildung, Migration der BruderhausDiakonie Reutlingen umgesetzt. Die Pädagogische Hochschule, Abt. Sozialpädagogik, übernimmt die wissenschaftliche Begleitung und Beratung im Projektprozess zum Teilbereich ‚Rassismuskritische Jugendkulturarbeit/Jugendbildung‘. Dieser Schwerpunkt des Projektes widmet sich der Weiterentwicklung von Öffnungsprozessen von Bildungsinstitutionen und Institutionen der Jugendsozialarbeit und insbesondere der Entwicklung von konzeptionellen Ansätzen gegen institutionelle Diskriminierung und für den angemessenen Umgang mit Rassismuserfahrungen. In überregionalen Werkstattgesprächen und kleinen Pilotprojekten werden entsprechende Ideen und konzeptionelle Ansätze entwickelt, erprobt und reflektiert. Die Ergebnisse werden in Tagungen, Fort- und Weiterbildungen und Handreichungen transferiert.
Förderung: BMBF im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung
Projektleitung: Prof. Dr. Christine Riegel und Prof. Dr. Wolfram Rollett, PH Freiburg
Doktorandin und wiss. Mitarbeiterin: Paula Bock
Laufzeit: 01.10.2015 - 30.09.2018.
Kurzbeschreibung:
Im Zuge des Ausbaus von Ganztagesschulen und Kooperationen von Jugendhilfe und Schule sollen möglichst alle Kinder und Jugendliche mehr Bildung, Erziehung und Betreuung erfahren. Zugleich sind Kooperationen von Jugendhilfe und Schule angesichts aktueller Entwicklungen im Kontext von Inklusion von zunehmender Bedeutung. Damit steht der Zusammenhang von Bildung und sozialer Ungleichheit implizit wie explizit im Fokus der Kooperationen von Jugendhilfe und Schule. Ziel der Studie ist es Erkenntnisse über Lern- und Bildungsprozesse von Pädagog_innen in und durch Kooperationsverhältnisse und damit verbundener Weiterbildungsveranstaltungen zu erlangen. Mit einer qualitativen Studie werden Lern- und Bildungsprozesse von kooperierenden Lehrer_innen und Sozialpädagog_innen, u.a. im Rahmen einer Weiterbildungsveranstaltung zum Thema Kooperation von Jugendhilfe und Schule, untersucht.
Projekt 8 des Interdisziplinären Promotionskollegs CURIOUS „Evidenzbasierte Lehrerbildung zur Förderung fachspezifischer und fachübergreifender Kompetenzen: Curriculum, Instruktion und Lernprozess“ (PH Freiburg u. Universität Freiburg)
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Schweizer Nationalfonds (SNF), Österreichischer Wissenschaftsfonds (FWF). (D-A-CH)
Leitung: Prof. Dr. Christine Riegel, Pädagogische Hochschule Freiburg
In Zusammenarbeit mit: Prof. Dr. Thomas Geisen, Fachhochschule Nordwestschweiz, Prof. Dr. Erol Yildiz, Universität Innsbruck, Prof. Dr. Barbara Stauber, Universität Tübingen.
Projektmitarbeiterin: Dipl.-Psych. Lalitha Chamakalayil
Laufzeit: 10/2012 – 9/2015
Kurzbeschreibung:
Das Leben von Familien mit Migrationsgeschichte in marginalisierten Stadtteilen erfolgt vielfach unter erschwerten ökonomischen und sozialen Bedingungen. Familien entwickeln spezifische Lebensstrategien um ihr Leben zu bewältigen. Die Forschung über Lebensstrategien von Familien im Migrationskontext und in marginalisierten Stadtteilen ist sowohl in der Migrations- als auch in der Stadtforschung bislang weitgehend ein Forschungsdesiderat geblieben. Ziel des Forschungsprojektes ist es, Lebensstrategien von Familien und Familienmitglieder in marginalisierten Stadtteilen qualitativ und komplementär im internationalen Kontext (D-A-CH) zu untersuchen. Fokussiert werden Bildungs- und Erwerbsstrategien. Es wird gefragt, über welche Ressourcen Migrationsfamilien in marginalisierten Stadtteilen verfügen; welche Strategien sie vor dem Hintergrund unterschiedlicher lokaler, gesellschaftlicher und politischer Kontexte entwickeln und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede im internationalen Kontext festzustellen sind. Dabei werden sowohl kollektive familiäre Strategien als auch Perspektiven einzelner Familien-mitglieder in ihrer intergenerationalen und geschlechterbezogenen Dynamik analysiert. Die Studie wird in marginalisierten Stadtteilen durchgeführt. Es handelt sich um eine komplementär angelegte Studie im internationalen Kontext.
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Projektleitung: Prof. Dr. Albert Scherr im Verbund mit Prof. Dr. Christine Riegel, PH Freiburg und Prof. Dr. Barbara Stauber, Universität Tübingen
Wiss. Mitarbeiter*innen: M.A. Caroline Janz und Dr. Stefan Müller
Laufzeit 2013-2014
Verbundprojekt im Programm "Netzwerk Bildungsforschung" der Baden-Württemberg-Stiftung
Laufzeit: 2013-2016
Projektleitung: Prof. Dr. Uwe Bittlingmayer, PH Freiburg (Leitung), Prof. Dr. Stefan Immerfall, PH Schwäbisch Gmünd und Prof. Dr. Uwe Faßhauer, PH Schwäbisch-Gmünd, Prof. Dr. Christine Riegel.
Wiss. Mitarbeiter_innen: Jürgen Gerdes, Dipl.Soz. und Fereschta Sahrai (M.A., M.P.S.
Verbundprojekt im Programm "Netzwerk Bildungsforschung" der Baden-Württemberg-Stiftung
- Scharathow, Wiebke (abgeschlossen 2013, Uni Oldenburg): „Ambivalenter Widerstand in risikoreichen Verhältnissen: Jugendliche und Rassismuserfahrungen“. Publikation: Scharathow, Wiebke (2014): Risiken des Widerstandes. Jugendliche und ihre Rassismuserfahrungen. Bielefeld: Transkript Verlag
- Weber, Judith (abgeschlossen 2014, PH Freiburg): „Religionssensible Bildung als Bestandteil der pädagogischen Konzeption von Kindertageseinrichtungen. Eine empirisch-qualitative Studie zur religiösen Bildung und Erziehung im Kontext der Elementarpädagogik“. Publikation: Judith Weber (2014): Religionssensible Bildung in Kindertageseinrichtungen. Eine empirisch qualitative Studie zur religiösen Bildung und Erziehung im Kontext der Elementarpädagogik. Münster: Waxmann Verlag
- Ihring, Isabelle (abgeschlossen 2015, PH Freiburg): „Weibliche Genitalbeschneidung. Perspektiven auf ein Phänomen im Kontext von Migration. Eine empirische Studie“. Publikation: Ihring, Isabelle (2015): Weibliche Genitalbeschneidung im Kontext von Migration. Opladen: Barbara Budrich Verlag
- Dean, Isabel (abgeschlossen 2019, Uni Göttingen): „Gute ,Bildung für alle‘? Assemblagen des Rassismus im Übergang zu Berliner Grundschulen“. Publikation: Dean, Isabel (2020): Bildung – Heterogenität – Sprache. Rassistische Differenz- und Diskriminierungsverhältnisse in Kita und Grundschule. Wiesbaden: Springer VS.
- Schmid, Magdalene (abgeschlossen 2020, PH Freiburg): „Partizipierende Kinder. Eine ethnographische Untersuchung in außerschulischen Partizipationssettings“. Online-Publikation: Schmid, Magdalene (2020): Partizipierende Kinder. Eine ethnographische Untersuchung in außerschulischen Partizipationssettings. https://phfr.bsz-bw.de/frontdoor/index/index/docId/861