Non-fiktionale Filme

Hier finden Sie zunächst mal Informationen zur Auswahl und zur Arbeit mit Dokumentarfilmen im DaF-Unterricht.
Die Rubrik wird demnächst nach und nach ergänzt.

Was ist ein Dokumentarfilm?

"Im weitesten Sinne bezeichnet der Begriff non-fiktionale Filme, die mit Material, das sie in der Realität vorfinden, einen Aspekt der Wirklichkeit abbilden. [...] Im Allgemeinen verbindet sich mit dem Dokumentarfilm ein Anspruch an Authentizität, Wahrheit und einen sozialkritischen Impetus, oft und fälschlicherweise auch an Objektivität."
(www.kinofenster.de/lehrmaterial/glossar/D) (06.05.2021)

Wahrheit und Fiktion

" 'Filmform, die eine möglichst wirklichkeitsnahe Darstellung anstrebt', so definiert das rororo-Sachlexikon Film den Dokumentarfilm als Gattung. Mit den Wörtern 'möglichst' und 'nahe' wird ausgedrückt, dass der Dokumentarfilm nichts anderes sein kann als eine Annährung an die Realität. Und er birgt durchaus das Potential einer starken Veränderung und Manipulation der Realität. Das macht die Gattung des Dokumentarfilms so heikel. Von einem Spielfilm erwartet das Publikum nicht Wahrheit sondern Fiktion. Von einem Dokumentarfilm dagegen erwartet es Wahrheit. Auch deswegen kann diese umso leichter fingiert werden."
(www.kinofenster.de/film-des-monats/archiv-film-des-monats/kf0711/wie_wirklich_ist_die_wirklichkeit/ ) (06.05.2021).

Unterschiede: Fiktionaler Film vs. Nonfiktionaler Film

(überarb. nach Scheinfeigel 1998: 210-211; Sponsel/Sebening 2009: 100ff.; Henseler u.a. 2011: 211-227f.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Merkmale des Dokumentarfilms

Der Dokumentarfilm als besondere Filmgattung bietet ein großes didaktisches Potenzial im DaF-Unterricht. "Der dokumentarische Diskurs [...] verläuft zwischen den Polen Subjektivität vs. Objektivität, Fiktionalität vs. Nicht-Fiktionalität, Wahrheit vs. Wirklichkeit" (Henseler u.a. 2011: 214). "Das Bewusstsein von der Konstruiertheit und Perspektivität des Films" (Surkamp / Ziethe 2010: 365) ist bei den Zuschauern=DaF-Lernenden nicht vorhanden. Es fällt ihnen auch schwer, den subjektiven Charakter des Dokumentarfilms auf den ersten Blick zu erkennen und den Dokumentarfilm als einen Ausschnitt, ein Fragment der Wirklichkeit wahrzunehmen. Durch den Einsatz des Dokumentarfilms im DaF-Unterricht erweitern die Lernenden nicht nur ihre fremdsprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten, sondern erwerben auch zusätzliche Filmkompetenzen.











Spezifische didaktische Ziele im Umgang mit Dokumentarfilmen

In der Tabelle unten sind die spezifischen didaktischen Ziele aufgelistet, die im DaF-Unterricht bei der Arbeit mit Dokumentarfilmen verfolgt werden sollen.






















Untersuchungsaspekte für den DaF-Unterricht















Literatur:

  • Henseler, Roswita; Möller, Stefan; Surkamp, Carola (2011): Filme im Englischunterricht. Grundlagen, Methoden, Genres. Seelze: Klett/Kallmeyer.
  • Kammerer, Ingo; Kepser, Matthis (2014): Dokumentarfilm im Deutschunterricht. Eine Einführung. In: Dies. (Hrsg.): Dokumentarfilm im Deutschunterricht. Band 1. Baltmannsweiler: Hohengehren, 11-72.
  • Scheinfeigel, Maxime (1998): Abgezielte Bilder. In: Hohenberger, Eva (Hg.): Bilder des Wirklichen. Texte zur Theorie des Dokumentarfilms. Budapest: Interpress, 209-216
  • Sponsel, Daniel; Sebening, Jan (2009): Authentizität in fiktionalen und nonfiktionalen Filmen. Kriterien zur Wirklichkeitsanordnungen im filmischen Raum. In: Egloff, Lucie Bader; Rey, Anton; Schöbi, Stefan (Hrsg.): Wirklich? - Strategien der Authentizität im aktuellen Dokumentarfilm. Zürich: Züricher Hochschule der Künste, 99-107.
  • Surkamp, Carola; Ziethe, Katja (2010): Perspektivierte Bilder von Wirklichkeit in Bowling for Columbine: Welche Geschichten erzählen Dokumentarfilme und wie gehen wir damit im Unterricht um? In: Hecke, Carola; Surkamp, Carola (Hrsg.): Bilder im Fremdsprachenunterricht. Tübingen: Gunter Narr Verlag, 362-382.