Symbolfoto Unterricht Lehrer:in mit Kindern in Bewegung

Herbsttagung der Kommission Psychoanalytische Pädagogik in der DGfE

Das Unbewusste in multiprofessioneller Zusammenarbeit.

Psychoanalytisch-pädagogisches Arbeiten mit Bezugs- und Fachpersonen.

Herbsttagung der Kommission Psychoanalytische Pädagogik der DGfE an der Pädagogischen Hochschule Freiburg in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Luzern und der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich

Wichtige Termine

15. März 2025 Ende der Beitragseinreichung
bis zum 30. April 2025 Rückmeldung über Annahme / Ablehnung
10. Oktober 2025 Beginn der Tagung
11. Oktober 2025 Abschluss der Tagung
1. November 2025 Rückmeldung zur Publikation von Beiträgen

Anmeldung

Anmeldezeitraum zur Tagung: 01. Mai 2025 – 03. Oktober 2025

Weitere Informationen finden Sie hier im kommenden Jahr - es besteht eine begrenzte Teilnehmer:innenkapazität aufgrund der räumilichen Gegebenheiten!

Bitte melden Sie sich rechtzeitig an - Tagungsort soll das neue Institut für Sonderpädagogik am Hauptbahnhof sein!

Zum Call

CfA - Einreichung von Beiträgen

Die Psychoanalytische Pädagogik findet ihre heutige Verortung innerhalb der Erziehungswis­senschaft in einem Zusammenspiel multiprofessioneller Orientierungen – sei es in der Allge­meinen Pädagogik (Bittner et al. 2010), sei es in der Unterrichtsgestaltung und Schulkultur (Göppel et al. 2010), sei es in den Bereichen der Inklusions-, Heil- und Sonderpädagogik (Link et al. 2024). Hat sie sich gar gänzlich unbewusst ihren Platz erobert und ist somit nicht mehr aus den Modellen, Konzepten und Theorien wegzudenken? Und wird nichtsdestotrotz in wei­ten Teilen verschwiegen – tabuisiert – gar bekämpft?

In vielen Bereichen überschneiden und entwickeln sich psychoanalytische und pädagogische Sichtweisen. Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass Sigmund Freuds Bemerkungen in sei­nem Vorwort zu August Aichhorns Klassiker „Verwahrloste Jugend“ heute noch aktuell – wenn nicht aktueller denn je – sind. Er schreibt: „Von allen Anwendungen hat keine so viel Interesse gefunden, so viel Hoffnung erweckt und demzufolge so viele tüchtige Mitarbeiter herangezo­gen wie die Theorie und Praxis der Kindererziehung. Das ist leicht zu verstehen. Das Kind ist das hauptsächliche Objekt der psychoanalytischen Forschung geworden“ (Freud 1925/1951, 7) und Heinrich Meng formuliert in der Sammlung „Erziehungsberatung und Erziehungshilfe“ von August Aichhorn treffend: „Die Psychoanalyse Freuds hat ... auch in der Pädagogik und besonders in der Heilpädagogik, nicht nur anregend, sondern geradezu revolutionierend ge­wirkt.“ (Meng 1959, 8)

Freud wie Meng folgend hebt Günther Bittner die Bedeutsamkeit der Psychoanalyse für die Pädagogik, besonders für das Kind hervor. Er geht noch ein Stück weiter und sagt: „Die soziale Erziehung hat nach seiner Auffassung (gemeint ist Klaus Mollenhauer, T.K.) nicht nur die Aufgabe, dem Kind bestimmte gesellschaftlich erwünschte Verhaltensschemata einzu­pflanzen“, sondern muss Kinder und Jugendliche auch darauf vorbereiten, wie sie mit „unvor­hersehbaren Aufgaben“ umgehen können (Bittner 1967, 17). Weiter führt Bittner aus, dass sich neben Klaus Mollenhauer Wolfgang Brezinka „am ausführlichsten“ mit den „pädagogi­schen Probleme[n] der Sozialisation“ (ebd., 18) auseinandergesetzt hat. Am Ende kommt er zu der u.E. immer noch geltenden Aussage: „Auch die pädagogische Anwendung der Psycho­analyse steht und fällt – wie alle praktisch-pädagogischen Bewegungen – mit den Erziehern, die sie tragen.“ (ebd., 23; Hervorhebung d. A.) Hieran anschließend muss die Entwicklung einer psychoanalytisch-pädagogisch geprägten Haltung des Erziehenden im Sinne der Fähigkeit zur Selbstreflexion und der Beziehung zum eigenen inneren Kind benannt werden (Bernfeld 1925/2019; Kreuzer & Turner 2024). So stand dann auch „Die Erziehung der Erzieher“ (Chadwick 1930) früh im Interesse der Psychoanalytischen Pädagogik. Neben Eltern versteht sie auch Bezugs- und Fachpersonen, d.h. Erzieher:innen in Krippen und Kindergärten, Leh­rer:innen in schulischen Institutionen jeglicher Form sowie Bezugspersonen in Gestalt von Hei­merzieher:innen etc. als eben solch bedeutsame Erziehende für Kinder und Jugendliche; be­reits hieran ließen sich einige für die Tagung relevante historische wie biographische Fragen stellen.

In diesen komplexen erzieherischen Gefügen kann verbindend ein Blick auf die Kinderanalyti­ker:innen gelenkt werden: So war Dorothy Burlingham (1932, 269) eine der Ersten, die auf die „Notwendigkeit einer Zusammenarbeit mit den Eltern“ sowie mögliche Schwierigkeiten mit ihnen verwies. Anna Freud „überwand ihren Unwillen gegenüber der ihr zunächst lästigen Arbeit mit Eltern“ (Grieser 2024, 133), da „[d]en Eltern, nicht dem Kind selbst, [...] die Aufgabe zu[fällt], das therapeutische Bündnis mit dem Analytiker aufrechtzuerhalten.“ (A. Freud (1965/1980, 2169) Und auch August Aichhorn selbst – an der Schnittstelle von Kinderanalyse, Erziehungsberatung und pädagogischem Wirken zu verorten – hatte bereits auf die Zusam­menarbeit mit den Eltern in zahlreichen seiner Aufsätze zur Erziehungsberatung wiederholt hingewiesen (1932, 445).

In der kinderanalytischen Arbeit fehlte es in der Folge theoretisch wie auch praktisch oftmals daran, sich mit dem eigenen Unwillen gegenüber den Bezugspersonen auseinander­zusetzen, was u.E. auch auf das pädagogische Feld nahtlos übertragen werden kann – primär gegenüber den Eltern der Patient:innen und in Erweiterung mit den Kolleg:innen in multipro­fessioneller Zusammenarbeit. Dies hat sich erfreulicherweise in den letzten Jahren geändert und seit Kerry Novick und Jack Novick (2009) diese Thematik aufgriffen, sind einige Publikati­onen dazu entstanden (bspw. Alheim 2009). Jürgen Grieser (2024, 141) greift hierbei die „tri­adischen Kompetenzen der Eltern und deren Ausgestaltungen, Verzerrungen und Blockierun­gen“ auf, die in verschiedenen Dreiecken ebenfalls in der multiprofessionellen Zusammenar­beit wirken.

Greifen wir an dieser Stelle das dynamisch Unbewusste auf, kommt in der Zusammenarbeit mit Dritten „[d]ie Tatsache [zum Tragen, T.K.], dass etwas uns unbewusst wird [...], dass etwas aufeinander prallt und dass das Streben nach Lust und Befriedigung u.U. zugleich noch andere psychische Folgen hat“ (Storck 2019, 79). Welche Folgen dieses in Bezug auf die Wahrneh­mung von unbewussten Motiven, Ängsten und inneren Konflikte bei sich und dem Gegenüber respektive den Kolleg:innen in der multiprofessionellen Zusammenarbeit hat (vgl. Turner & Kreuzer 2021, 30) gilt es u.a. zu klären.

Programmvorschau

...

Hauptredner:innen

Eindrücke der Jahrestagung 2024 in Zürich

Überblick

Wichtige Infos

  • Freitag, 10. Oktober 2025, voraussichtlich 10.00 Uhr
  • Samstag, 11. Oktober 2025, voraussichtlich 16.00 Uhr
  • Einreichungsfrist im CfA: bis 15. März 2025
  • Rückmeldung: bis 30. April 2025
  • Anmeldezeitraum zur Tagung: 01.05. – 03.10.2025

Hier finden Sie rechtzeitig 2025 eine Liste mit Hotels in der Stadt Freiburg!

Lokales Vorbereitungskomitee


Dr. Tillmann F. Kreuzer

Verantwortliche für das Programm / Programme committee members

Chair: Dr. Tillmann F. Kreuzer (PH Freiburg)


Members:


Prof. Pierre-Carl Link (HfH Zürich)


Dr. Robert Langnickel (PH Luzern)